Zentrum für suchtgefährdete Jugendliche wird geschlossen
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Drogenforum Aargau gibt Betrieb des Kriseninterventionszentrum (KIZ) in Baden auf
Die Auswertung der Pilotphase hat gezeigt, dass das Betriebskonzept des Kriseninterventionszentrums für suchtgefährdete Jugendliche in Baden nicht dem aktuellen Bedarf entspricht. Der Regierungsrat hat der Schliessung zugestimmt und das Erziehungsdepartement beauftragt, nach neuen Lösungen zu suchen.
Vor vier Jahren hat der Verein Drogenforum Aargau im Auftrag des Gesundheits- und Erziehungsdepartementes den Betrieb des Kriseninterventionszentrums (KIZ) in Baden übernommen. Das Konzept sah vor, 14 bis 18-jährige Jugendliche für drei bis sechs Monate aufzunehmen, die sich in einer frühen Phase der Suchtentwicklung befinden und für die sich deshalb Schwierigkeiten in der Familie, Schule oder Lehre ergeben. Das vom Bundesamt für Gesundheit unterstützte Pilotprojekt wurde von einer Fachgruppe begleitet und wissenschaftlich ausgewertet.
Probleme mit Auslastung und Gebäude
Die Auswertung des Betriebes hat gezeigt, dass zu wenig Jugendliche eingewiesen wurden, die in der Lage waren, extern die Schule zu besuchen oder eine Lehre zu absolvieren und damit dem Konzept entsprachen. Angemeldet wurden in erster Linie verhaltensauffällige Jugendliche im Schulalter, die aufgrund ihrer persönlichen Schwierigkeiten nicht mehr die öffentliche Schule besuchen konnten und bei denen die Suchtgefährdung nicht im Vordergrund stand. Obwohl während der Pilotphase Angebot und Konzept des KIZ schrittweise angepasst wurden, gelang es nicht, eine ausreichende Auslastung mit Jugendlichen zu erreichen, welche die Aufnahmekriterien erfüllten.
Neue Lösungen werden gesucht
Gestützt auf den Schlussbericht der Fachgruppe kamen das Erziehungsdepartement und der Verein Drogenforum Aargau zum Schluss, dass sich eine Weiterführung des KIZ aus konzeptionellen und betriebswirtschaftlichen Gründen nicht rechtfertigt und für die Betreuung von Jugendlichen in Krisensituationen neue Lösungen gesucht werden müssen. Der Regierungsrat hat der Schliessung des KIZ zugestimmt und dem Erziehungsdepartement den Auftrag erteilt, den Bedarf an Kriseninterventionsplätzen für Jugendliche im Kanton Aargau zu überprüfen und Lösungsvorschläge zu unterbreiten.