UNICEF-Auszeichnung "Stillfreundliche Geburtsklinik"
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Hohe Auszeichnung für das Kantonsspital Baden
Der Frauenklinik des Kantonsspitals Baden wurde am 17.12.2003 die UNICEF-Auszeichnung "Stillfreundliche Geburtsklinik" übergeben. Die UNO-Organisation würdigt damit die Bestrebungen, das natürliche Stillen der Säuglinge zu fördern. Die Auszeichnung steht für die Erfüllung sämtlicher Kriterien der Stillfreundlichkeit, für die UNICEF sich seit 1993 einsetzt.
Noch vor einigen Jahren hatte das Stillen nicht den gleichen Stellenwert wie heute. Weltweit war die Stillrate im Sinken begriffen. Allgemein wurde die Ernährung mit Pulvermilch und Flasche als ebenbürtig betrachtet. Das hatte vor allem in unterentwickelten Ländern verheerende Folgen. Die Magen-Darm-Infektionen der Säuglinge, Unterernährung und die Kindersterblichkeit nahmen drastisch zu. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Kinderhilfswerk UNICEF sahen sich veranlasst, Massnahmen zu ergreifen.
Stillen ist natürlich
Das Stillen ist ein natürlicher Vorgang, doch braucht es oft wenig, um ihn zu stören. WHO und UNICEF lancierten darum eine weltweite gemeinsame Kampagne zur Förderung des Stillens, um dieser wichtigen Gesundheitsvorsorge für das Kind wieder Auftrieb zu geben. Mütter sollen unter optimalen Bedingungen mit dem Stillen beginnen können, was auf den Stillerfolg in den weiteren Wochen und Monate einen sehr grossen Einfluss ausübt.
10 Schritte zum erfolgreichen Stillen
Wesentliche Bestandteile dieser Kampagne sind ein Codex zur Vermarktung von Milchersatzprodukten und ein 10 Schritte-Konzept, welches verschiedene Eckpunkte wie das 24 Stunden Rooming-In, den Verzicht auf Milchersatzprodukte und den Hautkontakt zwischen Neugeborenem und der Mutter unmittelbar nach der Geburt festlegt. Es stellt im weiteren Richtlinien zur Ausbildung des beteiligten Personals, zur Förderung des Stillens generell und zur Stillberatung nach der ersten Phase im Spital auf. Kliniken, welche die 10 Schritte konsequent umsetzen, werden mit dem Titel "Stillfreundliche Geburtsklinik" ausgezeichnet. In der Schweiz führen inzwischen mehr als 50 Kliniken diese Auszeichnung. Voraussetzung ist nach einer eingehenden Schulung des Personals eine Prüfung der ganzen Institution, welche die schweizerische Stiftung zur Förderung des Stillens durchführt. Ihr gehören unter anderem das Bundesamt für Gesundheit, verschiedene Krankenkassen und Verbände aus dem Gesundheitswesen an.
Zertifizierung am KSB
Aerzte und Pflegende am KSB entschlossen sich, das Stillen nach dem Unicef-Programm zu fördern, weil ihnen ein ganz unterschiedlicher Wissenstand der werdenden Mütter über das Stillen aufgefallen war und sie festgestellt hatten, dass viele Mütter nach einer relativ kurzen Zeit zu Hause wieder mit dem Stillen aufhörten. Das Projekt wurde im Mai 2002 gestartet und fand mit der Zertifikatsübergabe am 17.12.2003 durch Frau Eva Bruhin von der Schweiz. Stiftung zur Förderung des Stillens seinen vorläufigen Abschluss. Durch den grossartigen Einsatz von Pflege- und Ärzteteam, die gute Zusammenarbeit in der Klinik sowie das fachkompetente Coaching der Stillberaterinnen wurde das Projektziel erreicht. Die Mütter werden optimal auf die Geburt vorbereitet und nach der Geburt ihres Kindes kompetent beraten. Nach der Entlassung aus dem Spital steht ihnen das Stillambulatorium jederzeit zur Verfügung.