SVP-Nationalräte: nur wenige Stimmen von fremden Listen
:
Statistik über die Nationalratswahlen 2003
Die SVP-Nationalräte wurden vorwiegend durch die eigenen Wählerinnen und Wähler gewählt. Ihre Fremdstimmenanteile sind deutlich tiefer als diejenigen der anderen gewählten Nationalrätinnen und Nationalräte. Dies und anderes mehr wird aus der Wahlanalyse des Statistischen Amtes ersichtlich, die ab heute vorliegt.
Das Statistische Amt des Kantons Aargau konnte die grosse Nachfrage nach statistischen Detail-Daten zu den Nationalratswahlen vom 19. Oktober wiederum sehr schnell befriedigen: Dank Informatik-Einsatz auf allen Ebenen (Gemeinde, Bezirk, Kanton) stehen die Resultate bereits heute zur Verfügung. Auf rund 100 Seiten werden zahlreiche Zahlen und Fakten zu den Wahlresultaten publiziert. Die Wahlstatistik kann beim Statistischen Amt zum Preis von Fr. 25.- bezogen werden.
Unter anderem lässt sich ersehen, von welchen Listen die Gewählten ihre Stimmen erhielten. Am meisten "parteifremde" Stimmen erhielten Geri Müller (Grüne) und Heiner Studer (EVP), die beide über 60% ihrer Stimmen auf fremden Listen erzielten. Ebenfalls sehr hohe Fremdstimmenanteile erreichten Christine Egerszegi-Obrist (FDP; 59,8%), Doris Leuthard (CVP; 59,2%) und Philipp Mülller (FDP; 57,3%). Umgekehrt wurden die SVP-Nationalräte vorwiegend durch die eigenen Wählerinnen und Wähler gewählt. Ihre Fremdstimmenanteile lagen zwischen 10 und 20%. Einzig Alt-Regierungsrat Ulrich Siegrist sammelte über 30% seiner Stimmen auf fremden Listen.
Insgesamt unterstützte die Wählerschaft der SVP am grosszügigsten parteifremde Kandidaturen. Offensichtlich profitierte die SVP von der Gunst zahlreicher Wechselwähler. Diese hatten in früheren Jahren andere Parteien unterstützt, legten diesmal aber mehr oder weniger stark panaschierte SVP-Listen in die Wahlurne. Insbesondere Philipp Müller (15?398 Stimmen) und Christine Egerszegi-Obrist (11?426 Stimmen), beide von der FDP, erhielten sehr viele Stimmen von SVP-Wählerinnen und -Wählern.
Bezogen auf die eingelegten fremden Listen erzielten Christine Egerszegi-Obrist (FDP), Doris Leuthard (CVP) und Pascale Bruderer (SP) die höchsten Werte: Im Durchschnitt wurde der Name von Christine Egerszegi auf 26, derjenige von Doris Leuthard auf 25 und derjenige von Pascale Bruderer auf 21 von 100 fremden Listen aufgeführt. Bezogen auf die eingelegten eigenen Listen erreichten Heiner Studer (EVP) und Doris Leuthard (CVP) die höchsten Werte. Heiner Studer wurde auf 100 eigenen Listen im Durchschnitt 152, Doris Leuthard 142 mal aufgeführt. Alle übrigen gewählten Kandidatinnen und Kandidaten erreichten deutlich tiefere Werte.