Hauptmenü

Alle Medienmitteilungen

Strom- und Gas-Mangellage: Regierungsrat beschliesst Massnahmen für die Kantonsverwaltung :
Energiesparmassnahmen in allen kantonalen Gebäuden

Ab dem 19. September 2022 wird im Zusammenhang mit der drohenden Strom- und Gas-Mangellage ein Massnahmenpaket umgesetzt, um den Energieverbrauch in der Kantonsverwaltung und den kantonseigenen Gebäuden zu reduzieren und die Energieeffizienz zu steigern. Dieses umfasst unter anderem eine Senkung der Heiztemperatur in den kantonalen Gebäuden um 3 Grad. Weiter erfolgt die Abschaltung der nicht sicherheitsrelevanten Aussen- und Gebäudebeleuchtungen wie zum Beispiel die Beleuchtung der Schlösser. Zurzeit werden in der Task Force Versorgungssicherheit Eventualplanungen erstellt, die bei einer Kontingentierung oder bei temporären Netzabschaltungen zum Tragen kommen könnten. Der Regierungsrat hat weiter beschlossen, der nationalen Energiespar-Alliance beizutreten (siehe Kasten).

Der Regierungsrat hat am 14. September 2022 für die Kantonsverwaltung verschiedene Sofortmassnahmen zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz beschlossen. Er folgt damit den Empfehlungen der nationalen Energiespar-Alliance, welche die öffentliche Hand dazu einlädt, eine Vorbildrolle auszuüben. Sie werden bei Bedarf der weiteren Entwicklung der Lage beziehungsweise künftigen Anordnungen / Empfehlungen des Bundes entsprechend angepasst werden.

Die vom Regierungsrat beschlossenen Massnahmen betreffen alle kantonseigenen Liegenschaften sowie vom Kanton zur exklusiven Nutzung angemieteten Immobilien und Einrichtungen. Die Sofortmassnahmen werden ab dem 19. September 2022 so schnell als möglich umgesetzt und gelten bis auf weiteres.

Jede Kilowattstunde zählt: Der Energiekanton Aargau nimmt Vorbildfunktion wahr

Die vom Regierungsrat beschlossenen Massnahmen gelten für die vom Bund für eine Strom- und Gas-Mangellage definierte Stufe 1 (Energiesparmassnahmen mit sofortiger Wirkung). Dabei werden alle kantonalen Liegenschaften weiterhin zugänglich sein und genutzt werden können; die Mitarbeitenden und Besuchenden werden jedoch gewisse Komfort-Einschränkungen in Kauf zu nehmen haben. "Für den Regierungsrat ist es selbstverständlich, dass der Energiekanton Aargau die Spar-Kampagne des Bundes 'Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht.' mitträgt. Ausserdem wird der Kanton Aargau Mitglied der Energiespar-Alliance des Bundes", so der für die kantonalen Immobilien zuständige Regierungsrat Dr. Markus Dieth. "Damit wir das Sparziel von 15 Prozent erreichen können, zählt jede Kilowattstunde. Mit den ab sofort für die Kantonsverwaltung gültigen Massnahmen nehmen wir als Energiekanton Aargau unsere Vorbildfunktion wahr und leisten einen wertvollen Beitrag zur Minderung der drohenden Strom- und Gas-Mangellage."

Diese Massnahmen gelten für alle kantonalen Liegenschaften

Ab dem 19. September werden in allen kantonseigenen und für die exklusive Nutzung angemieteten Liegenschaften folgende Massnamen zur Einsparung von Energie so schnell wie möglich umgesetzt. Die Massnahmen gelten bis auf weiteres und werden bei Bedarf der Lage entsprechend angepasst:

  • In der Heizperiode wird die Raumtemperatur in allen kantonalen Gebäuden um 3 Grad auf 18–20 Grad gesenkt. Die Verminderung der Raumtemperatur senkt den Heizenergieverbrauch um rund 6 Prozent pro Grad.
  • Alle komfortorientierten Raumklimatisierungsanlagen werden von Oktober bis Mai 2023 stillgelegt. Ausgenommen sind Geräte, die das Raumklima von speziellen Räumen kontrollieren (zum Beispiel Rechen-zentren, Lagerräume von sensiblen Gütern und so weiter).
  • Auf alle nicht sicherheitsrelevanten Aussen- und Gebäudebeleuchtungen in öffentlichen Gebäuden (beispielsweise Logos, Beleuchtungen zur Gebäudeins-zenierung wie Schlossbeleuchtungen) wird verzichtet; ebenso auf Beleuchtungsveranstaltungen.
  • Steckerfertige Elektrogeräte zum Heizen oder zur Komfortkühlung von Räumen sind in den Gebäuden des Kantons nicht erlaubt.
  • In den kantonalen Gebäuden werden alle gängigen Stromsparmassnahmen konsequent umgesetzt. Dazu zählt insbesondere der Verzicht auf Stand-by-Betrieb durch komplettes Ausschalten von Elektrogeräten und der Raumbeleuchtung.
  • Die Warmwasseraufbereitung wird in den kantonalen Liegenschaften auf 60 Grad reduziert, sofern aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen gewährleistet werden kann, dass die Temperatur bei den Entnahmestellen mindestens 50 Grad beträgt.

Umsetzung der Massnahmen durch die Immobilien-Koordinatoren in den Departementen

Die Umsetzung der vorgeschlagenen Massnahmen erfolgt dezentral im Auftrag des Regierungsrats durch die für Liegenschaftsfragen zuständigen Departementskoordinatoren und die Fachgruppe Immobilien. Immobilien Aargau übernimmt die Koordination und steht beratend zur Seite. Ziel ist es, die Massnahmen sukzessive ab dem 19. September 2022 umzusetzen.

Sensibilisierung der Mitarbeitenden

Um einen nachhaltigen Spareffekt zu erzielen, sensibilisiert der Kanton Aargau seine über 5'000 Mitarbeitenden im kantonalen Intranet regelmässig über die Energiesparmöglichkeiten und weist dabei auch auf die Bundeskampagne hin. Dieth ist überzeugt, dass sich das solidarische Energiesparen für alle in jeder Hinsicht lohnt. Denn: "Jede Aargauerin und jeder Aargauer kann Energie sparen. Jede Massnahme und jede Reduktionshandlung trägt jetzt dazu bei, diese aussergewöhnliche Lage möglichst unbeschadet zu bewältigen. Der einzelne Beitrag mag auf den ersten Blick gering erscheinen, in der Summe können sie aber den entscheidenden Unterschied machen."

Aargau bereitet vorsorglich weitere Massnahmen für den Ereignisfall vor

Der Regierungsrat hat Mitte August 2022 eine kantonale Task Force Versorgungssicherheit eingesetzt, in der alle Departemente, die Staatskanzlei (SK) und der Kantonale Führungsstab (KFS) vertreten sind. Sie befasst sich systematisch und umfassend mit den möglichen Auswirkungen einer drohenden Strom- und Gas-Mangellage auf den Kanton Aargau und erstellt entsprechende Eventualplanungen.

Unter der Federführung des Departementes Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) und der Staatskanzlei (SK) analysiert die Task Force die Herausforderungen, Themen und Problemstellungen im Zusammenhang mit Strom- und Gas-Mangellagen und erarbeitet zuhanden des Regierungsrates Vorschläge für Planungen, Vorkehrungen, Vorbereitungen und das kantonale Krisenmanagement in den einzelnen Phasen. Miteinbezogen werden dabei die kantonalen Wirtschaftsverbände und Arbeitnehmendenorganisationen, die Gemeinden und ihre Regionalen Führungsorgane (RFO), die Energieversorgungsunternehmen des Kantons sowie weitere wichtige Stakeholder (zum Beispiel aus dem Gesundheits- und Bildungswesen und so weiter).

Die Task Force Versorgungssicherheit trifft unter anderem auch Vorkehrungen, um in einem Ereignisfall (zum Beipiel bei Netzabschaltungen) die wichtigsten Regierungs- und Verwaltungstätigkeiten sicherstellen zu können. Dazu wird ein Notfallplan erarbeitet, der eine stufenweise Stilllegung von Gebäuden, eine Verlegung der Arbeit ins Homeoffice sowie die Aufrechterhaltung von Standorten vorsieht, welche für die Erfüllung der kantonalen Kernaufgaben unentbehrlich sind.

Kanton Aargau tritt der Energiespar-Alliance bei

Als traditioneller Energiekanton sieht sich der Aargau auch in den Bemühungen zum Energiesparen in einer besonderen Verantwortung und will eine Vorbildfunktion einnehmen. Der Kanton Aargau tritt deshalb der Energiespar-Alliance bei und unterstützt die vom Bund mit Organisationen und Verbänden der Wirtschaft lancierte Kampagne aktiv mit der Umsetzung von Sofortmassnahmen in den kantonalen Liegenschaften und den Gerichten (siehe Medienmitteilung oben), um das angestrebte Sparziel von 15 Prozent erreichen zu können. Zusätzlich zum haushälterischen Umgang mit der Energie sind Effizienzmassnahmen am Gebäude, Heizungssysteme mit erneuerbaren Energien sowie die eigene Stromproduktion von grosser Bedeutung. Investitionen in solche Massnahmen zahlen sich langfristig aus und müssen frühzeitig geplant werden. Die energieberatungAARGAU unterstützt Private, Unternehmen und Organisationen dabei.

Mehr zum Thema

  • Staatskanzlei
  • Departement Finanzen und Ressourcen
  • Departement Bau, Verkehr und Umwelt
  • Regierungsrat