Standard & Poor's bestätigt das gute Rating von AA+ für den Kanton Aargau
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Positiver Ausblick auch für das nächste Jahr
Die Ratingagentur Standard & Poor's bewertet die Schuldnerqualität des Kantons Aargau weiterhin als sehr gut mit einem Rating von AA+ und einem positiven Ausblick. In ihrer Analyse betont sie die sehr guten Jahresergebnisse der letzten Jahre, die stark gesunkene Verschuldung und das auf Konsolidierung ausgerichtete umsichtige Finanzmanagement. Für die nahe Zukunft rechnet die Ratingagentur mit einer Abkühlung der Wirtschaftsentwicklung, steigenden Investitionsausgaben, hohen Kosten zur Bewältigung der Flüchtlingszuströme aus der Ukraine, tieferen Erträgen aus dem nationalen Finanzausgleich sowie der Möglichkeit einer geringeren Ausschüttung der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Standard & Poor's zeigt sich aber überzeugt, dass der Kanton Aargau im Rahmen seiner bewährten und vorausschauenden Finanzpolitik auf die zahlreichen Herausforderungen reagieren wird.
Finanzdirektor Dr. Markus Dieth: "Es freut mich sehr, dass die Ratingagentur Standard & Poor's dem Kanton Aargau für seine Finanzpolitik, die sehr stabile Finanzlage und für das umsichtige Finanzmanagement mit dem Rating AA+ erneut ein sehr gutes Zeugnis ausstellt. Dass der Ausblick trotz erhöhter finanzieller Risiken trotzdem positiv bewertet wird, zeigt das hohe Vertrauen der Analysten in die politischen Institutionen und das kantonale Finanzmanagement."
Aufgrund diverser Herausforderungen (Ukraine-Krieg, Inflationsdruck, Lieferengpässe etc.) geht die Ratingagentur davon aus, dass in den kommenden Jahren keine so hohen Überschüsse mehr erzielt werden dürften. Dennoch erwarten die Analysten einen weiteren Abbau der Finanzverbindlichkeiten dank hoher Liquiditätsreserven. Für die künftige Entwicklung des Ratings wird entscheidend sein, wie die Politik im Kanton Aargau auf die hohen Unsicherheiten und die sich abzeichnende anspruchsvolle Entwicklung des Umfelds reagieren wird. Aargauer Finanzdirektor Dieth dazu: "Es war finanzpolitisch richtig und klug, dass wir in den guten Jahren vorausschauend unsere Schulden reduziert und einen grossen Teil der Überschüsse in die Ausgleichsreserve eingelegt haben. Dies gibt uns Handlungsspielraum, um auch finanziell etwas schwächere Jahre gut zu überstehen."
Szenarien
In ihrem upside szenario stellt die Ratingagentur eine Verbesserung des Ratings in Aussicht, sofern in den nächsten Jahren trotz der erwarteten anspruchsvollen Rahmenbedingungen infolge gezielter politischer Massnahmen weiterhin substanzielle Überschüsse erzielt werden können.
Das downside szenario hingegen beschreibt die Ratingagentur eine Entwicklung, in welcher der Kanton Defizite schreiben und damit die Verschuldung wieder erhöhen würde. Für diesen Fall müsste mit einer Rückstufung des positiven Ausblicks gerechnet werden. Dies wäre auch der Fall, wenn die Neubauvorhaben der Kantonsspitäler höhere Kosten als heute geplant verursachen und damit die konsolidierte Verschuldung des Kantons erhöhen würden.
"Unser Ziel ist klar. Wir wollen trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen beim Rating wieder die AAA-Bestnote erreichen", erklärt Finanzdirektor Markus Dieth. "Dies erfordert eine weiterhin umsichtige Finanzpolitik und ein straffes Finanzmanagement. Das bedeutet auch, dass die geplanten strategischen Vorhaben und die Investitionen zur Stärkung des Wohn- und Wirtschaftsstandorts Aargau stets finanzierbar sein müssen."
Tiefere Zinsen dank positivem Rating
Dank der zweitbesten Ratingstufe von AA+ verfügt der Kanton Aargau über eine sehr hohe Schuldnerbonität. Diese ermöglicht dem Kanton, Geld zu tiefen Zinsen aufzunehmen. Bei kurzfristigen Geldaufnahmen können aktuell Negativzinsen vereinnahmt werden. Von einem guten Rating profitieren auch die Beteiligungen des Kantons bei ihren eigenen Finanzgeschäften.
Von den heute in der Schweiz durch Standard & Poor's direkt bewerteten acht Kantonen weisen drei Kantone (BS, VD, ZH) ein Rating von AAA aus. Wie der Kanton Aargau verfügen noch die Kantone BL, GE, SG, SO über ein AA-Rating.