Röstigraben als Kulturerbe der Schweiz
Braten Sie die Kartoffeln für eine Rösti in Butter oder in Öl an? Das Vindonissa-Museum Brugg lädt am 25. Januar 2015 ein, über die eigenen Traditionen nachzudenken. Ab 13.30 Uhr erhalten die Besucherinnen und Besucher Kurzführungen durch die Sonderausstellung „Röstigräben – Was die Schweiz zusammenhält…“ und diskutieren mit dem Museumsleiter René Hänggi.
Jede Familie hat ihre eigenen Traditionen und Gewohnheiten: Die einen essen an Weihnachten Wienerli, bei den anderen gibt es immer Fondue Chinoise. Aber wer sorgt dafür, dass diese Traditionen in der Familie weiter gelebt werden? Mit solchen Fragen entführt der Museumsleiter René Hänggi die Besucherinnen und Besucher in die Zeit vor 7000 Jahren. In der Führung durch die Sonderausstellung „Röstigräben – Was die Schweiz zusammenhält…“ erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie sich kulturelle Unterschiede in den verschiedenen Zeitstufen zeigen.
"Wenn wir in urgeschichtliche Kochtöpfe blicken, haben wir vielfach Mühe, das Gesehene zu verstehen. Haben die Menschen im Osten und Westen des Mittellandes damals nebeneinander gelebt, ohne voneinander Notiz zunehmen?“ fragt René Hänggi. “Offensichtlich hat unser moderner Röstigraben Jahrtausende alte Vorgänger: Oder eben, das Leben an und mit Kulturgrenzen hat in der Schweiz eine lange Tradition.“
Unterschriften für den Röstigraben
Im anschliessenden Gespräch diskutieren die Teilnehmenden, weshalb diese Grenzen ein kulturelles Erbe der Schweiz sind und damit auch geschützt werden sollen. Das Vindonissa-Museum sammelt Unterschriften für eine Petition ans Bundesamt für Kultur. Sie soll bewirken, dass die jüngste Kulturgrenze – der Röstigraben – stellvertretend für andere in die Liste der immateriellen Kulturgüter der Schweiz aufgenommen wird.
Das Vindonissa-Museum Brugg
Das Vindonissa-Museum in Brugg stellt die 2000 Jahre alten Funde aus dem nahegelegenen römischen Legionslager Vindonissa aus. Es beherbergt die weltweit bedeutendste Sammlung hölzerner Schreibtafeln und Lederwaren. Die Dauerausstellung präsentiert das Leben im Legionslager Vindonissa. Regelmässige Sonderausstellungen vertiefen spezifische Themen und öffnen Fenster in die Aktualität.
Das Vindonissa-Museum Brugg zählt jährlich rund 10'000 Besucherinnen und Besucher. Es wird von der Kantonsarchäologie Aargau betrieben. Das Jugendstilgebäude, erbaut im Jahr 1912, ist im Besitz der Gesellschaft Pro Vindonissa.