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Protonentherapie-Ambulatorium wird weiterentwickelt :
Kanton Aargau spricht dem Paul Scherrer Institut PSI einen Förderbeitrag

Der Regierungsrat des Kantons Aargau spricht dem PSI einen Förderbeitrag aus dem Swisslosfonds in der Höhe von 20 Millionen Franken zu. Damit soll das Protonentherapie-Ambulatorium am PSI in Villigen weiterentwickelt werden. Der Kanton Aargau hat sich bereits in den letzten Jahren mit finanziellen Beiträgen an der Protonentherapie beteiligt. Mit dem neuen finanziellen Beitrag soll ein weiteres Zeichen im Bereich der hochqualifizierten Medizin gesetzt werden.

Mit dem neu gesprochenen Förderbeitrag unterstützt der Regierungsrat das PSI in seinen Bestrebungen, das Protonentherapie-Ambulatorium weiter zu entwickeln. Der Kanton Aargau profitiert als Standortkanton von der weltweiten Ausstrahlung des PSI und von seiner Wirkung als Innovationszentrum und grossem Arbeitgeber. Der Regierungsrat will diesen Standortvorteil sorgfältig pflegen und weiter stärken. Deshalb hat er sich bereits in den letzten Jahren mit finanziellen Beiträgen an der Protonentherapie im PSI mit einem Darlehen in Höhe von 5 Millionen Franken und einem Beitrag von 1 Million finanziell beteiligt. Der neue Förderbeitrag von 20 Millionen Franken kommt der technologischen Entwicklung sowie der klinischen Forschung zugute. Zudem soll die Zusammenarbeit zwischen dem PSI und der Kantonsspital Aarau AG, der Kantonsspital Baden AG und weiteren interessierten Partnern gefördert werden. Dazu wird unter der Leitung des PSI ein klinisches radioonkologisches Netzwerk gegründet.

In einer Vereinbarung wird die Zusammenarbeit definiert. Mit dem zugesprochenen neuen Förderbeitrag soll ermöglicht werden, die Protonentherapie einer grösseren Zahl von Patienten (national und international) zugänglich zu machen. Damit kann der Kanton Aargau im Bereich der Protonentherapie schweizweit einen massgeblichen Beitrag zu einer hochspezialisierten und gleichzeitig kostengünstigen Patientenversorgung leisten. Aufgrund der hohen Investitionen und der Patientenzahl ist es sinnvoll, diesen hoch spezialisierten Bereich an einem Standort, der bereits über Erfahrung und Infrastruktur verfügt zu nutzen.

Das Paul Scherrer Institut in Villigen gilt weltweit als einer der Pioniere in der Protonentherapie. Bereits 1984 wurde am PSI erstmals in Westeuropa eine Bestrahlungsanlage in Betrieb genommen, um Augentumore mit Protonen zu bestrahlen. Bei mehr als 98 Prozent der Patientinnen und Patienten hat sich der Augentumor zurückgebildet. Zurzeit ist der Einsatz der Scanning-Technik (Protonen) auf Tumore beschränkt, die sich während der Bestrahlung nicht bewegen (z.B. Augentumor). Neue Entwicklungen am PSI zielen darauf ab, die Technik auch für Bestrahlungen beweglicher Tumore zugänglich zu machen. Es wird erwartet, dass dadurch weitere Tumorindikationen (z.B. spezielle Gruppen von Lungen- oder Brustkarzinomen) behandelt werden können.

Mit dem Förderbeitrag können an den ab 2010 vorhandenen drei Bestrahlungsplätzen jährlich zirka 500 bis 600 Patientinnen und Patienten aus der ganzen Schweiz und darüber hinaus von der Protonentherapie am PSI profitieren. Zurzeit ist ein Bestrahlungsplatz im Einsatz ein zweiter wird in Kürze in Betrieb genommen. Das klinische radioonkologische Netzwerk wird durch den Förderbeitrag gestärkt. Die Aargauer Spitäler, insbesondere die beiden Kantonsspitäler, werden zum Erfolg des Protonentherapie-Ambulatoriums wesentlich beitragen. Die Protonentherapieanlage am PSI wird dank dieser neuen Förderung den aus heutiger Sicht zu erwartenden klinischen Bedarf der kommenden fünf bis zehn Jahre in der Schweiz abdecken.

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