Parallele Veloführung und Machbarkeitsstudie für Tunnel in Unterkulm :
Langfristiger Lösungsansatz: Bahntunnel wird vertieft geprüft

Für die Ortsdurchfahrt und den Böhlerknoten in Unterkulm besteht aufgrund gesetzlicher Vorgaben sowie dem Zustand der Strasse und des Bahntrassees ein dringender Sanierungsbedarf. Derzeit wird das Sanierungsprojekt erarbeitet und voraussichtlich Mitte Jahr dem Grossen Rat zur Kreditgenehmigung vorgelegt. Das Sanierungsprojekt verbessert die verkehrliche Situation für alle Beteiligten entlang der Ortsdurchfahrt und insbesondere beim Böhlerknoten. Jedoch ist der verbleibende Strassenraum zu schmal, um längs der Ortsdurchfahrt einen Velostreifen zu realisieren. Im Sanierungsprojekt wird der Veloverkehr daher weiterhin im Mischverkehr geführt.

Parallele Veloführung

Um die Veloinfrastruktur zu verbessern, hat das Departement Bau, Verkehr und Umwelt unterschiedliche Lösungsansätze auf ihre Wirksamkeit untersucht. Die Untersuchung zeigt, dass zusätzlich zum Sanierungsprojekt Bedarf für eine parallele Veloführung besteht. Sie erfolgt westlich der Ortsdurchfahrt über bestehende Gemeindestrassen und einen zu erstellenden Veloweg. Kanton und Gemeinde streben die möglichst rasche Umsetzung der parallelen Veloführung an. Die Gemeinde Unterkulm hat die Planung hierzu aufgenommen.

Langfristige Lösungsansätze Bahntunnel / Umfahrung

Neben der parallelen Veloführung hat das Departement Bau, Verkehr und Umwelt zusätzlich auch die beiden langfristigen Lösungsansätze Bahntunnel und Umfahrung auf ihre Wirkung zur Verbesserung der Situation für den Veloverkehr analysiert. Die langfristige Variante Bahntunnel ermöglicht eine neue Verteilung der Verkehrsflächen. Mit einem Bahntunnel entsteht der erforderliche Platz für Velostreifen entlang der Ortsdurchfahrt. Die Zugänglichkeit zu den Haltestellen verschlechtert sich jedoch durch Tiefbahnhöfe erheblich. Die baulichen Risiken, die Investitionskosten und die Beeinträchtigung während des Baus werden als sehr hoch eingeschätzt. Um die Kosten und Risiken des Bahntunnels besser beurteilen zu können, wurde eine technische Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse werden in etwa einem Jahr vorliegen.

Die langfristige Variante westliche Umfahrung mit Anbindung der Böhlerstrasse wird von Gemeinde und Kanton zum heutigen Zeitpunkt als schwierig eingeschätzt. Auf eine vertiefende Machbarkeitsstudie wird verzichtet. Ursache ist zum einen die geringe verkehrliche Wirkung: Die zwei erforderlichen Bahnübergänge am nördlichen und südlichen Ortsrand schränken die Attraktivität der Umfahrungsstrasse ein und verhindern eine umfassende Entlastung der Ortsdurchfahrt. Zudem verbleibt der Veloverkehr im Ortskern im Mischverkehr. Zum anderen erfordert der Bau der Umfahrung einen ausserordentlich starken Eingriff in den Siedlungs- und Landschaftsraum am Ortsrand. Nicht zuletzt werden die baulichen Risiken, die Investitionskosten sowie die Beeinträchtigung während des Baus bei einer Umfahrung als sehr hoch eingeschätzt.

Weiteres Vorgehen

Mit dem Sanierungsprojekt und der abgeschlossenen Untersuchung weiterer Lösungsansätze sind die nächsten Schritte für die Entwicklung der Ortsdurchfahrt Unterkulm klar definiert: Zuerst erfolgt die Sanierung der Ortsdurchfahrt und des Böhlerknotens. Zeitgleich wird die Verbesserung der Veloführung vorbereitet und die Machbarkeitsstudie Bahntunnel erarbeitet. Im Anschluss wird die parallele Veloführung realisiert und – falls es auf Grundlage der Machbarkeitsstudie angezeigt ist – die langfristige Infrastrukturlösung Bahntunnel weiter vertieft.