Neue Koordinaten im Kanton Aargau
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Daten der amtlichen Vermessung mit neuen Koordinaten LV95
Im Kanton Aargau wurde das über 100-jährige Koordinatensystem der amtlichen Vermessung durch die neuen Koordinaten LV95 ersetzt. Mit den neuen Koordinaten lassen sich moderne Technologien und satellitengestützte Messverfahren für Vermessungen und Infrastrukturprojekte einsetzen. Die Arbeiten sind nun abgeschlossen.
Seit dem 1. Januar 2016 wurden im Kanton Aargau, wie auch in allen anderen Kantonen, die neuen Koordinaten LV95 in der amtlichen Vermessung eingeführt. Die neuen Koordinaten ersetzen das mehr als 100-jährige System der Landeskoordinaten aus dem Jahre 1903 (LV03). Die neuen Koordinaten bilden die Realität genauer ab und eliminieren historisch bedingte Verzerrungen. Aus dem Vergleich der Koordinatenwerte des Obertorturms in Aarau im alten und im neuen Landeskoordinatensystem, ergibt sich beispielsweise eine Lagedifferenz von rund 74 cm. Beim Stadtturm in Baden beträgt die Lagedifferenz 93 cm.
Alte Sternwarte Bern bleibt Ausgangspunkt
Grundlage der neuen Koordinaten LV95 ist die Landesvermessung 1995, welche durch das Bundesamt für Landestopografie (swisstopo) mit Hilfe neuer Technologien, wie beispielsweise satellitengestützter Messmethoden, bereitgestellt wurde. Ausgangspunkt des Landeskoordinatensystems bildet wiederum die alte Sternwarte Bern. Um die neuen Koordinaten von den alten unterscheiden zu können, werden diese neu 7-stellig gegenüber den bisherigen 6-stelligen Koordinaten geführt.
Dank den neuen LV95-Koordinaten können moderne satellitengestützte Messverfahren für die hochpräzise Koordinatenbestimmung in der amtlichen Vermessung und in Infrastrukturprojekten direkt verwendet werden. Der am 1. Juni 2016 eröffnete Gotthardbasistunnel wurde beispielsweise bereits mit den neuen Daten gebaut.
Aus den LV95-Koordinaten wurden auch die Parzellenflächen neu berechnet. Allerdings änderten sich die Koordinaten der Grenzpunkte einer Parzelle praktisch alle gleich, womit die Parzellen als Ganzes in den Koordinatenwerten sozusagen auf dem Papier "verschoben" wurden. Wegen Rundungsdifferenzen gab es zudem bei einzelnen Parzellen marginale Flächenänderungen. Die davon betroffenen Eigentumsberechtigten wurden schriftlich darüber orientiert.
Die Einführung der LV95-Koordinaten ist von grosser Bedeutung für Geodatenbestände der Wirtschaft und der Verwaltung, die hohen Qualitätsanforderungen genügen müssen. Kurz- bis mittelfristig müssen sie an die neue Koordinatenbasis der amtlichen Vermessung angepasst werden. Für Fachpersonen finden sich ausführliche technische Informationen zu den neuen Koordinaten LV95 sowie zu den Hilfsmitteln für die Umstellung unter www.swisstopo.ch/lv95(öffnet in einem neuen Fenster) oder www.ag.ch/lv95