Löwenscheune öffnet Tore
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Einweihung von neuer Mensa an der Kantonsschule Wettingen
Rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres 2008/09 wurde an der Kantonsschule Wettingen die neue Mensa eröffnet. Das auf der Klosterhalbinsel Wettingen gelegene ehemalige Ökonomiegebäude Löwenscheune wurde hierfür umgebaut und durch einen Anbau erweitert. Die zentral gelegene Mensa soll zu einem neuen Begegnungsort der Schule werden.
Landstatthalter Roland Brogli zeigte sich begeistert von der neuen Mensa. Der Umbau der Löwenscheune sei respektvoll ausgeführt und der neue Anbau in einen gelungenen Kontrast zur historischen Scheune gesetzt worden. Mit der eigenständigen Formensprache und der Ornamentik der perforierten Metallverkleidung bereichere dieser als spielerisches Zeichen der Lebensfülle den Dialog zwischen alt und neu: "Jetzt kann sich hier fröhliches, lebendiges und lernfreudiges Leben ausbreiten."
Bedürfnisse der Lernenden abgedeckt
Nötig wurde die neue Mensa, weil die Schülerzahl an der Kantonsschule Wettingen in den letzten zwei Jahrzehnten markant angestiegen ist. Die Essensausgabe musste seit längerem behelfsmässig im Vier-Schicht-Betrieb organisiert werden. Die neue Mensa soll einen grossen Stellenwert an der Kantonschule erhalten und nach dem Wunsch von Rektor Kurt Wiedemeier ein Ort der Begegnung werden. Auch Regierungsrat Rainer Huber betonte anlässlich der Eröffnungsfeier die gesundheitliche und soziale Bedeutung des gewählten Konzepts. Es wird weiterhin ein Familientischsystem gepflegt, bei dem die Schülerinnen und Schüler Platten und Schüsseln selber holen. Die Kantonsschule Wettingen hat einen eigenen Gastrobetrieb gegründet und betreibt die Mensa privatrechtlich in Form einer Genossenschaft. Die Kostenrechnung ist so gestaltet, dass die Mensa selbsttragend ist. Dank der zusätzlichen ausserschulischen Vermietung der prächtigen Räume der Löwenscheune an Private, wird man den Schülerinnen und Schülern weiterhin preiswerte und gesunde Verpflegungsmöglichkeiten anbieten können.
Kluge Raumaufteilung
Die neue Mensa liegt ideal zwischen den Schulräumen in den alten Klosterbauten und denen in der alten Spinnerei. Das Konzept der Bieler Architekten :mlzd besticht durch seine klare Raumaufteilung. Die Löwenscheune wurde horizontal unterteilt, im Erdgeschoss entstand eine Cafeteria mit 130 Sitzplätzen und im Obergeschoss eine Mensa mit 220 Sitzplätzen. Durch die Errichtung eines nordseitig direkt an die Löwenscheune anschliessenden Neubaus, konnte die denkmalgeschützte Löwenscheune von Betriebsräumen freigehalten werden. Dieser mystisch schimmernde Anbau mit perforierter Fassade aus dunkeln Metallplatten, welche durch den Künstler Roland Herzog gestaltet wurden, beinhaltet Küche, Ausgabeschichten, Technik- und Nebenräume. Beide Gebäude bilden eine Symbiose zwischen alt und neu, die, wie Regierungsrat Rainer Huber festhielt, auch aus denkmalpflegerischer Sicht sinnvoll und gelungen ist. Für Umbau, Neubau und die Anpassung der Umgebung hat der Regierungsrat und der Grosse Rat des Kantons Aargau 2005 den Kredit genehmigt. Der Baubeginn des 8,4 Millionen Franken teuren Projekts war im Juni 2007.