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Lenzburg und Windisch als neue Mittelschulstandorte im Mittelland :
Start der Anhörung zum Standortentscheid im Mittelland

Zur Deckung des Schulraumbedarfs der Aargauer Mittelschulen bis im Jahr 2050 sind auch im Mittelland Aus- und Neubauten notwendig. Der Regierungsrat lädt die Öffentlichkeit ein, sich zu den Entwicklungsvorhaben für die Mittelschulen im Aargauer Mittelland zu äussern. Der Regierungsrat favorisiert eine Variante, welche neben dem Ausbau der Alten Kantonsschule Aarau und der Kantonsschule Wohlen den Bau je einer neuen Kantonsschule in Lenzburg und Windisch vorsieht. Dazu ist je ein Eintrag im Schulgesetz notwendig. Die Anhörung dauert vom 22. Juni bis zum 29. September 2023.

Im Anhörungsbericht werden fünf Varianten dargestellt, wie der zusätzliche Platzbedarf an den Aargauer Mittelschulen bis ins Jahr 2050 gedeckt werden kann. Das Entwicklungspotenzial an den bestehenden Standorten Aarau und Wohlen sowie an den potenziellen neuen Standorten Lenzburg und Windisch wird dabei in unterschiedlicher Weise miteinander kombiniert und die Varianten werden bezüglich der gesamthaften Bedarfsabdeckung, der Passung des Einzugsgebiets und des Potenzials sowie des Bedarfs an Übergangslösungen beurteilt.

Neue Schulen in Lenzburg und Windisch

Der Regierungsrat gelangt zum Schluss, dass eine Lösungsvariante zu favorisieren ist, welche die Planung einer neuen Mittelschule in Lenzburg und Windisch vorsieht. Damit dies möglich wird, müssen die Standorte Lenzburg (Zeughausareal) und Windisch (Areale Bachthalen und Mülimatt) im Schulgesetz eingetragen und im Kantonalen Richtplan festgesetzt werden.

Des Weiteren sollen gemäss der bevorzugten Variante die Alte Kantonsschule Aarau sowie die Kantonsschule Wohlen ausgebaut werden. Voraussetzung für die Erweiterung der Alten Kantonsschule Aarau ist das Freiwerden des Karl-Moser-Hauses, welches heute von der Kantonalen Schule für Berufsbildung belegt wird. Diese könnte dank einem Arealabtausch der kantonalen Sportanlage Telli mit der kommunalen Schulanlage Zelgli der Stadt Aarau in das freiwerdende Bezirksschulhaus Zelgli verlegt werden. Zur Umsetzung des Abtauschs wird dem Grossen Rat ein Verpflichtungskredit für den Landerwerb beantragt.

Die vom Regierungsrat bevorzugte Lösungsvariante generiert ausreichende Raumkapazitäten bis zum Planungshorizont 2050 und bietet zudem eine langfristige zusätzliche Ausbaureserve in Aarau. Das modulare Vorgehen ermöglicht jederzeit Korrekturen bezüglich der zeitlichen Staffelung und des Fassungsvermögens der einzelnen Standorte, sollten sich die Schülerinnen- und Schülerzahlen anders als erwartet entwickeln.

Ausbauschritte in Baden, Stein und Wettingen in Umsetzung

Erste Schritte zum Ausbau der Schulraumkapazitäten sind bereits erfolgt: Seit der Verabschiedung des Planungsberichts "Aargauer Mittelschulen: Entwicklungsstrategie 2045" im Jahr 2019 fällte der Grosse Rat den Standortentscheid für die Neugründung der Kantonsschule Fricktal zugunsten von Stein. Auch der Architekturwettbewerb ist inzwischen abgeschlossen und das Siegerprojekt wird weiterbearbeitet. Ausserdem befinden sich die Ersatzbauten und Kapazitätserweiterungen an den Kantonsschulen Wettingen und Baden in Umsetzung. Sie können voraussichtlich 2024 respektive 2027 in Betrieb genommen werden.

Schulraumbedarf für weitere 126 Abteilungen bis 2050

Die bestehenden sechs Kantonsschulen waren im Schuljahr 2022/23 zu durchschnittlich 112 Prozent ausgelastet, was den betrieblichen Handlungsspielraum der Schulen im Bereich Stundenplanung und Raumnutzung stark einschränkt. Nachdem sich die Anzahl Mittelschülerinnen und Mittelschüler seit der Erstellung des Planungsberichts bereits stärker entwickelt hat als erwartet, erlebt der Kanton Aargau weiterhin eine überdurchschnittliche demografische Entwicklung: Er gehört schweizweit zu den vier Kantonen mit dem stärksten Wachstum der Anzahl Schülerinnen und Schüler an der Volksschule. Gleichzeitig ist aufgrund des Zuzugs von Familien mit oft akademischem Hintergrund mit einer steigenden gymnasialen Maturitätsquote zu rechnen. Diese wird zwar weiterhin unter dem Durchschnitt der Deutschschweizer Kantone liegen, entwickelt sich aber leicht und stetig nach oben.

In den kommenden Jahren und Jahrzehnten ist deshalb mit einem weiteren deutlichen Wachstum der Anzahl Schülerinnen und Schüler in den Aargauer Mittelschulen zu rechnen. Nach Inbetriebnahme der Ausbauten in Wettingen und Baden und des Neubaus in Stein fehlt bis ins Jahr 2050 Schulraum für voraussichtlich 126 Abteilungen.

Die vom Regierungsrat empfohlene Variante zur räumlichen Entwicklung der Mittelschulen im Aargauer Mittelland trägt diesen Prognosen Rechnung, sorgt langfristig für die Sicherstellung des nötigen Schulraums im Kanton Aargau und ist dank des modularen Aufbaus flexibel genug, um auf sich verändernde Trends reagieren zu können.

Hinweis

Aus technischen Gründen ist die Teilnahme an der Anhörung zur räumlichen Entwicklung der Mittelschulen im Aargauer Mittelland erst ab Montag, 26. Juni 2023, 12 Uhr, möglich. Die formelle Einladung an Parteien, Verbände, Organisationen, Institutionen und weiteren Adressaten wird auf diesen Zeitpunkt hin versandt

  • Departement Bildung, Kultur und Sport
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