Klare Kostenanalyse
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Standortbestimmung bei der Seetalbahn-Sanierung
Bei der Sanierung der Seetalbahn ist die Kostensituation gespannt. Das Aargauer Baudepartement will Klarheit über die Aufteilung der weiter anfallenden Kosten unter den Baupartnern, und dann erst dem Grossen Rat weitere Projekte vorlegen.
Das Baudepartement des Kantons Aargau will beim Projekt Seetalbahn-Sanierung zuerst mit den am Bau beteiligten Partnern eine klare Analyse der Kostensituation vornehmen, bevor dem Grossen Rat die vorgesehene Vorlage für die Sanierung weiterer geplanter Bahnübergänge präsentiert wird. Die bisher aufgelaufenen Kosten der SBB für den Ausbau der Stationen und für weitere Bauten im Kanton Luzern sind höher als budgetiert ausgefallen. Die Endkostenprognose überschreitet deshalb das Kostendach. Für die Sanierung der Bahnübergänge sind dadurch nur noch knappe Reserven für Unvorhergesehenes vorhanden.
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Der Kanton Aargau wolle nun die Folgen der bisher aufgelaufenen Mehrkosten mit dem Bundesamt für Verkehr, der SBB AG und dem Kanton Luzern diskutieren, bevor weitere Investitionen ausgelöst werden, erklärte gestern Landammann und Baudirektor Peter C. Beyeler, welcher in Birrwil die Gemeindeammänner der Seetalbahn-Gemeinden über den Stand der Sanierung und die geplanten weiteren Massnahmen orientierte.
Im April 1997 hatte der Bundesrat das Kostendach für die sicherheitstechnische Sanierung und die Rationalisierung des Bahnbetriebs der Seetalbahn auf 200 Millionen Franken festgesetzt. Der Aargauer Grosse Rat hatte im März 2000 dem Sanierungskonzept ebenfalls zugestimmt. Im Dezember 2003 konnten die SBB AG dann die neuen Perronbauten sowie die Sicherungsanlagen einiger stationsnaher Bahnübergänge in Betrieb nehmen. Gleichzeitig wurde auch das neue elektronische Sicherungssystem erstellt, welches eine Voraussetzung für die technische Sanierung weiterer Bahnübergänge ist.
... und erst dann weiterbauen
Nachdem am 21. August 2001 der Grosse Rat die Sanierung einer ersten Etappe von Bahnübergängen in den Gemeinden Lenzburg, Seon und Beinwil genehmigt hatte, werden für diese Projekte nun die Landerwerbsverhandlungen geführt und die Unterlagen für das eisenbahnrechtliche Plangenehmigungsverfahren vorbereitet. Eine weitere Etappe mit Projekten in Seon, Hallwil und Birrwil soll dem Grossen Rat nach Klärung der Kostensituation noch in diesem Jahr zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Linienverlegung von Boniswil und die direkte Einführung der Seetalbahn ins Gleis 6 des Bahnhofs von Lenzburg sind als weitere Vorlagen an den Grossen Rat anfangs 2004 geplant.