Kinder fördern und Eltern stärken
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Gemeinschaftsprojekt wird vom Alkoholzehntel finanziert
Das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) führt mit dem Verein Erziehung und Bildung (VEB) ein dreijähriges Frühförderprogramm für Eltern und Kinder durch. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Alkoholzehntels.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die ersten Lebensjahre eines Kindes in sozialer, emotionaler und intellektueller Hinsicht entscheidend für den späteren Bildungs- und Lebenserfolg sind. Umgekehrt bedeutet dies: Was in dieser Zeit nicht stattfindet, kann später nur mit grossem Aufwand nachgeholt werden. Entwicklungsrückstände weisen insbesondere Vorschulkinder von sozial benachteiligten, bildungsfernen, fremdsprachigen und armutsbetroffenen Familien auf. Das führt dazu, dass die Startchancen für diese Kinder sowohl sozial als auch schulisch geringer sind. Kommt hinzu, dass neben anderen Defiziten auch die Suchtgefährdung erhöht ist.
Mehr als ein Suchtpräventionsprojekt
Vor diesem Hintergrund lancieren das DGS und der VEB ein dreijähriges Frühförderprogramm für Eltern und Kinder. Die von Ständerätin Christine Egerszegi präsidierte Kommission zur Verteilung des Alkoholzehntels hat dafür aus dem gleichnamigen Fonds 650 000 Franken bewilligt. Mit dem Verein Erziehung und Bildung hat der Kantonsärztliche Dienst einen idealen Partner zur operativen Umsetzung des Pilotprojekts gefunden. Das in anderen Kantonen bereits erprobte Programm "schritt:weise" ist dabei nicht nur ein Suchtpräventionsprojekt, sondern auch ein Projekt zur Gesundheitsförderung, Erziehungs- und Familienberatung sowie Förderung der familiären Ressourcen und Kompetenzen.
Gesundheits- und familienpolitisch sinnvoll
In den Genuss der Massnahmen zur Frühförderung sollen rund 90 Familien in den Gemeinden Rheinfelden und Wohlen sowie in deren näherer Umgebung kommen. Ziel ist es, die Startchancen der Kinder entscheidend zu verbessern und die Ressourcen der Familien zu stärken. Die sowohl gesundheits- als auch familienpolitisch relevanten Massnahmen sollen eine präventive Wirkung entfalten und auch einen volkswirtschaftlichen Nutzen bringen. Konkret soll die Frühförderung zu besseren Schulkarrieren, weniger Gesundheitskosten, erhöhter Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie weniger Sucht- und Delinquenzverhalten führen.