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Kanton präsentiert Massnahmen für eine Verbesserung der Mobilität im Ostaargau :
Gesamtverkehrskonzept Ostaargauer Strassenentwicklung (OASE)

Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) zeigt, mit welchen verkehrlichen Lösungen für die Grossregionen Baden, Brugg und Unteres Aaretal das Verkehrsaufkommen im Jahr 2040 bewältigt werden kann. Die Vorschläge beziehen alle Verkehrsträger mit ein, um die gesetzten Ziele möglichst gut zu erfüllen.

Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) hat in den vergangenen beiden Jahren mit den betroffenen drei Regionen Lösungen zur Entlastung der Agglomerationen Brugg und Baden vom Verkehr sowie zur besseren Anbindung des Unteren Aaretals erarbeitet. Diese Ansätze sind in einem Gesamtverkehrskonzept eingebettet, das Massnahmen zu den Themen motorisierter Individualverkehr (MIV), öffentlicher Verkehr (öV), Fuss- und Radverkehr sowie Mobilitätsmanagement beinhaltet.

Die vorliegenden Varianten des Projekts Ostaargauer Strassenentwicklung (OASE) richten sich auf den Zeithorizont 2040 aus. Diese basieren zum einen auf der Siedlungsentwicklung gemäss Beschluss des Grossen Rates zur Richtplananpassung Siedlungsgebiet 2015. Das heisst, die Innenentwicklung und Urbanisierung der Zentren wird gefördert, während die Siedlungsentwicklung in der Fläche begrenzt wird. Zum anderen werden bereits geplante Infrastrukturmassnahmen im öV und im MIV wie zum Beispiel das Verkehrsmanagement Baden/Wettingen, die Neugestaltung des Schulhausplatzes Baden, das Verkehrsmanagement Brugg, die Südwestumfahrung Brugg sowie die Ostumfahrung Bad Zurzach bis 2040 realisiert sein. Analysen zeigen, dass es in den Agglomerationen Baden und Brugg trotz dieser Massnahmen bis 2040 zu weiteren Kapazitätsengpässen kommen wird. Diesen Engpässen gilt es, mit den nun vorgeschlagenen Lösungen frühzeitig zu begegnen.

Zwei Varianten im Raum Baden, zwei im Raum Brugg

Die beiden Kernstädte Baden/Wettingen und Brugg/Windisch müssen vom MIV entlastet werden. Auf den entlasteten Flächen sollen der Fuss- und Radverkehr gefördert und auch der öffentliche Verkehr auf der Strasse noch konsequenter gestärkt werden.

In den Räumen Baden und Brugg stehen je zwei Strasseninfrastruktur-Varianten als Alternativen im Vordergrund. Sie sollen in einem ersten Schritt mit dem Ziel Zwischenergebnis ins Richtplanverfahren starten. Nach erfolgter räumlicher Abstimmung wird in einem zweiten Schritt nur eine Variante pro Raum im Richtplan festgesetzt. Die alternativen Bestvarianten im Raum Brugg/Windisch sind

  • Nordumfahrung Windisch tief mit Spange Aufeld, inklusive Stärkung Fuss- und Radverkehr
  • Südostumfahrung Windisch mit neuer Aarequerung, inklusive Stärkung Fuss- und Radverkehr

Im Raum Baden/Wettingen sind es

  • Umfahrung Baden West mit/ohne Anschluss an die Mellingerstrasse, inklusive Stärkung Fuss- und Radverkehr
  • Martinsbergtunnel, inklusive Stärkung Fuss- und Radverkehr.

Das Kostenspektrum für diese Varianten geht von 150 bis 550 Millionen Franken; die ausgewiesenen Kosten haben eine Kostengenauigkeit von etwa 50 Prozent.

Die OASE-Untersuchungen zeigen auch, dass im Grossraum Baden eine leistungsfähige Nationalstrasse A1 für den Verkehr auf dem Kantonsstrassennetz von grösster Bedeutung ist. Es ist absehbar, dass die Nationalstrasse im Jahr 2040 trotz Sechs-Spurausbau noch grössere Kapazitätsprobleme haben wird. Die Funktionsfähigkeit der Nationalstrasse ist deshalb zusammen mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) mittelfristig sicherzustellen.

Zuverlässiger ins Zurzibiet auf Strasse und Schiene

Die Anbindung des Unteren Aaretals wird primär durch Synergien mit den neuen Strassenanlagen in Baden und Brugg verbessert. Dabei heisst "besser" nicht unbedingt "schneller" sondern "zuverlässiger". Zudem sollen im Zurzibiet die bereits im Richtplan eingetragenen Anlagen "Umfahrung Siggenthal-Station" und "Neue Rheinbrücke Koblenz Ost" in separaten Verfahren aufgestuft werden. Durch die Angebotsverdoppelung der Bahn zum Viertelstundentakt Baden-Waldshut/Zurzach im Rahmen von STEP 2030 ist die bessere Anbindung auch beim öV vorgesehen.

Partizipation hat sich bewährt

Planungsgruppen in der Projektorganisation haben sich bewährt. Regelmässige Informationen an Vorstandssitzungen, Feedbackrunden und Gemeindeworkshops stärkten die nötige Transparenz und das gegenseitige Vertrauen im Hinblick auf eine tragfähige Lösung.

Im Internet sind unter www.ag.ch/rgvk-region-ostaargau weitere Informationen zum Projekt OASE zu finden.

Im Richtplan unterscheiden sich die drei Koordinationsstände wie folgt:

  • Festsetzungen zeigen, wie die raumwirksamen Tätigkeiten aufeinander abgestimmt sind. Sie sind behördenverbindlich und sind in allen Planungen zu berücksichtigen. Über Festsetzungen entscheidet der Grosse Rat.
  • Zwischenergebnisse zeigen, welche raumwirksamen Tätigkeiten noch nicht aufeinander abgestimmt sind und was vorzukehren ist, damit eine zeitgerechte Abstimmung erreicht werden kann. Zwischenergebnisse sind behördenverbindlich und sind in allen Planungen zu berücksichtigen. Über Zwischenergebnisse entscheidet der Grosse Rat.
  • Vororientierungen sind Ideen von Vorhaben, die eine Raumrelevanz haben können und die weiter entwickelt werden, sofern sich ihre Erfordernis bestätigt. Sie sind insofern behördenverbindlich, als sich die Behörden zu informieren haben, wenn sie an gleicher Stelle eine Planung beabsichtigen. Vororientierungen werden vom Regierungsrat in den Richtplan eingebracht.

  • Departement Bau, Verkehr und Umwelt