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Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Zurzibiet: Tragfähige Mobilitätslösungen für die Herausforderungen an künftige Siedlungs- und Verkehrsentwicklung :
Regierungsrat spricht Verpflichtungskredit über 1,3 Millionen Franken

Im Gesamtverkehrskonzept (GVK) sollen tragfähige Lösungen für die grossen Herausforderungen an die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung im Raum Zurzibiet entstehen. Dabei werden Ziele und Stossrichtungen beschlossen und daraus abgeleitete Massnahmen für alle Verkehrsträger erarbeitet. Der Regierungsrat hat nun für die Erarbeitung des GVK Raum Zurzibiet einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 1,3 Millionen Franken beschlossen. Gemeinsam mit den Projektpartnern auf deutscher Seite wird im GVK Raum Zurzibiet zudem die Rheinquerung Waldshut–Koblenz bearbeitet.

Das Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Zurzibiet ist ein Teilprojekt des Regionalen Gesamtverkehrskonzepts Ostaargau (s. Box am Schluss dieser Mitteilung). Gegenstand des nun durch den Regierungsrat gesprochenen Verpflichtungskredits in Höhe von 1,3 Millionen Franken ist die Erarbeitung des GVK Raum Zurzibiet sowie die Überprüfung und Aufstufung des Richtplaneintrags Nr. 97, "Neue Rheinbrücke Koblenz Ost (Vororientierung)" von der Vororientierung in die Festsetzung. In diesem Projekt wird zudem die Planungsanweisung und örtliche Festlegung des Richtplankapitels Nationalstrassen M 2.1 ("Das Kantonsstrassennetz ist auf die Auswirkungen der grenznahen Hochrheinautobahn A98 in Deutschland abzustimmen.") bearbeitet. Die Richtplaneinträge zum abschnittsweisen Doppelspurausbau Turgi–Koblenz–Bad Zurzach werden zudem als Grundlage berücksichtigt.

Mit einer gesamtheitlichen und grenzüberschreitenden Herangehensweise sollen im GVK Raum Zurzibiet tragfähige Lösungen entwickelt werden, um den künftigen Anforderungen an die Siedlung und die Mobilität gerecht zu werden. Dabei werden Ziele und Stossrichtungen beschlossen und daraus abgeleitete Massnahmen für den öffentlichen Verkehr, den Fuss- und Veloverkehr sowie den motorisierten Individualverkehr erarbeitet – dies erfolgt durch das Departement Bau, Verkehr und Umwelt gemeinsam mit dem Regionalplanungsverband Zurzibiet Regio, den darin organisierten Gemeinden sowie mit den Projektpartnern auf deutscher Seite.

Handlungsbedarf und grenzüberschreitende Planungen

Handlungsbedarf besteht in diesem Raum gleich aus mehreren Gründen. Die wachsende Bevölkerung und die Zunahme der Arbeitsplätze stellen hohe Anforderungen an die zukünftige Siedlungs- und Verkehrsentwicklung im Raum Zurzibiet. In diesem Raum liegen zudem verschiedene Entwicklungs- und Wohnschwerpunkte. Für den Verkehr im Zurzibiet ist in Abstimmung mit den Ge­samt­ver­kehrs­kon­zepten Raum Brugg-Windisch und Baden und Umgebung eine Massnahmenplanung erforderlich. Handlungsbedarf besteht weiter darin, einen geeigneten Standort für den Ersatz der Rheinbrücke Waldshut–Koblenz zu finden. Die bestehende Rheinbrücke erreicht in den nächsten zwanzig Jahren das Ende ihrer Lebensdauer und ist rechtzeitig zu ersetzen.

Die Basis für die Planungen im Raum Zurzibiet und der Grenzregion am Hochrhein wurde bereits am 21. September 2020 mit der Unterzeichnung eines gemeinsamen Letter of Intent zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen geschaffen. In der im Jahr 2022 präsentierten, grenzüberschreitenden "Verkehrsstudie Hochrhein-Bodensee", wurden zudem die fachlichen Grundlagen für die weitere Bearbeitung der Grenzübergänge geschaffen. Aus der Studie hervor gingen im Speziellen die Massnahmen "Neubau Rheinquerung Sisseln" und "Ersatz Rheinquerung Waldshut–Koblenz". Weitere Grundlagen bilden auf Seiten Kanton die Strategie mobilitätAARGAU und die bestehenden Richtplaneinträge (neuer Rheinübergang Koblenz Ost; Doppelspurausbauten Turgi–Koblenz). Zudem wird die im Oktober 2022 vom BVU durchgeführte Nummernschilderhebung im Ostaargau (PDF, 17 Seiten, 2,9 MB) aktuell durch eine Zusatzauswertung speziell für das Zurzibiet ergänzt.

Erste Ergebnisse bis Ende 2024 erwartet

In der ersten Phase des GVK Raum Zurzibiet erfolgt eine Gesamtverkehrsplanung explizit über alle Verkehrsträger (öffentlicher Verkehr, Fuss- und Veloverkehr, motorisierter Individualverkehr) sowie in Abstimmung mit der prognostizierten Siedlungsentwicklung. Erste Ergebnisse werden bis voraussichtlich Ende 2024 erarbeitet.

Zu diesem Zweck werden als erster Teil des GVK das Betriebskonzept und die Massnahmenansätze ausgearbeitet. Weiter wird unter Berücksichtigung der Strategien des Deutschen und des Schweizer Zolls analysiert, welche Abfertigungsmengen zu erwarten sind und welche Infrastrukturen und Immobilien pro Grenzübergang benötigt werden. Parallel dazu erfolgt eine erste Auslegeordnung möglicher Brückenstandorte im Grossraum Waldshut–Koblenz und zum Umgang mit der bestehenden Brücke. Bei der Auslegeordnung wird auch auf die Funktionalität des Gesamtverkehrssystems im Zurzibiet und insbesondere die Zu- und Abflüsse beidseits des Rheins geprüft. Dies geschieht abgestimmt auf die weiteren Planungen im Ostaargau und im Raum Siggenthal Station sowie auf deutscher Seite, insbesondere in Bezug auf die Lückenschliessung der Hochrheinautobahn A 98 sowie im Hinblick auf die voraussichtlich im Jahr 2027 geplante Inbetriebnahme der elektrifizierten Hochrheinstrecke. Ab 2025 sollen die Projektpartner auf deutscher Seite in die Weiterbearbeitung des GVK und der grenzüberschreitenden Planungen einbezogen werden.

Spezifische Projektorganisationen für die einzelnen Räume des Regionalen Gesamtverkehrskonzepts Ostaargau

Der Grosse Rat hat am 4. Mai 2021 die Vorschläge des Regierungsrats angenommen und wichtige Entscheide zum Regionalen Gesamtverkehrskonzept (rGVK) Ostaargau mit den fünf Handlungsfeldern "Bahn und Bus", "Fuss- und Veloverkehr", "Strassennetz und Betrieb", "Stadt- und Freiraum" sowie "Mobilitätsmanagement" gefällt. Der Projektstand ist in den betroffenen Räumen des rGVK Ostaargau nach dem Beschluss des Grossen Rats unterschiedlich weit fortgeschritten. Deshalb hat das zuständige Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) beschlossen, die Planung in den einzelnen Räumen mit je spezifischen Planungen/Projekten sowie dem jeweiligen Projektstand angepassten Partizipationsmassnahmen weiterzuführen: Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Brugg-Windisch, GVK Raum Baden und Umgebung, GVK Raum Zurzibiet, öV-Korridor Killwangen bis Baden, A1-Anschluss Neuenhof (Variantenstudium). Die verschiedenen Projekte/Planungen aus dem rGVK Ostaargau werden laufend aufeinander abgestimmt. Den Rahmen für alle genannten Vorhaben bildet das entsprechende Richtplankapitel zum rGVK Ostaargau auf der Basis der kantonalen Mobilitätsstrategie mobilitätAARGAU.

  • Departement Bau, Verkehr und Umwelt
  • Regierungsrat