Feuerbrand: Kein Befall von Obstbäumen
:
Kontrolle der Spätblüher im August
Die Besitzer von Kernobstbäumen und die Obstbranche können aufatmen. Die gefährliche Bakterienkrankheit Feuerbrand gefährdet 2013 die Obstbäume im Kanton Aargau nicht. Der kühlste Mai der letzten zwanzig Jahren liess dem Feuerbrandbakterium keine Chance für Infektionen während der Obstblüte. Bei später blühenden Wirtspflanzen muss jedoch mit Feuerbrandbefall gerechnet werden.
Dank der ausserordentlich kühlen Witterung im April und Mai dieses Jahres konnte sich das Feuerbrandbakterium im Kanton Aargau nicht ausbreiten. Die Bedingungen für eine Infektion wurden nur in den frühen Lagen knapp erreicht. Dies führte im Obstbau, sowohl in Erwerbsobstanlagen als auch bei Hochstamm-Kernobstbäumen, zu einer sehr guten Ausgangslage. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde kein Neubefall von Kernobstbäumen durch den Feuerbrand gemeldet.
Kontrollen im August
Der Feuerbrand bleibt in diesem Jahr dennoch unberechenbar. Mit Befall gerechnet werden muss vor allem bei spätblühenden Wirtspflanzen wie Cotoneaster und Feuerdorn. Erste Blüteninfektionen konnten in den letzten Tagen auf Cotoneaster dammeri bereits entdeckt werden. Aus diesem Grund werden die für Feuerbrand verantwortlichen Personen in den Aargauer Gemeinden vorwiegend im August Kontrollen durchführen. Dabei wird das Augenmerk vor allem auf Cotoneaster und Feuerdorn gelegt.
Projekt Hochstamm-Ersatzpflanzungen gut gestartet
Seit 2012 wird für jeden aufgrund von Feuerbrandbefall gerodeten Hochstammbaum kostenlos ein Jungbaum, auch Zukunftsbaum genannt, zur Verfügung gestellt. Diese Massnahme soll mithelfen, den für die Kulturlandschaft wichtigen Hochstammbestand im Aargau zu stabilisieren. Rund 90 Prozent der Hochstammbäume, die letztes Jahr gerodet werden mussten, wurden im Frühling 2013 durch einen Jungbaum ersetzt. Die betroffenen Besitzer konnten neben Kernobstsorten auch Steinobst-Hochstammbäume oder weitere hochstämmige Feldbäume (z. B. Linde) pflanzen. Das Projekt wird in den nächsten Jahren weitergeführt. In diesem Jahr darf damit gerechnet werden, dass im ganzen Kanton kaum Hochstammobstbäume in Folge Feuerbrand gerodet werden müssen.
Verwechslung mit Blütenmonilia
Die nasskalte Witterung während der Blüte des Kern- und Steinobstes hat diesen Frühling zu einem überdurchschnittlich starken Befall durch verschiedene Pilzkrankheiten geführt, unter anderem durch die Blütenmonilia. Als Folge dieser Pilzkrankheit sterben einzelne Blütenbüschel oder ganze Astpartien ab. Das Schadbild wird sehr oft mit demjenigen des Feuerbrandes verwechselt. Nur eine Fachperson kann mit Hilfe eines Schnelltestes mit Sicherheit feststellen, um welche Krankheit es sich handelt. Aus diesem Grund sollen verdächtige Pflanzen umgehend der für Feuerbrand verantwortlichen Person der Gemeinde gemeldet werden (siehe www.feuerbrand-ag.ch(öffnet in einem neuen Fenster)). Wegen der grossen Verschleppungsgefahr sollen verdächtige Pflanzen nicht berührt werden.