Titel | Wildkatze aus dem Aargauer Jura |
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Beschreibung | |
Bildnachweis / Copyright | Daniel Zuppinger |
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Die Wildkatze streift wieder durch die Aargauer Wälder – Paarung mit Hauskatzen sollte vermieden werden
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Vorsicht beim Auffinden von jungen Kätzchen in der Nähe des Waldes
Das verwaschene, graubraune Fell verschmilzt gut mit dem Lebensraum der Wildkatze (Felis silvestris). Gut getarnt kann sie deshalb nach langer Absenz wieder die Aargauer Wälder durchstreifen. Erhebungen in den Jahren 2018 bis 2020 haben ergeben, dass der Aargauer Jura wieder fast flächendeckend von der Wildkatze besiedelt ist. Die zweitgrösste einheimische Katzenart teilt ihren Lebensraum heute vor allem mit der Hauskatze. Die grösste Gefahr für die Wildkatze geht von Hauskatzen aus, welche sich mit Wildkatzen paaren. Gerade jetzt, wo der grösste Teil des Wildkatzennachwuchses geboren wird, ist beim Auffinden von jungen Kätzchen in der Nähe des Waldes Vorsicht geboten.
Seit der Wald einen hohen Schutz geniesst und vielerorts eine naturnahe oder in Naturwaldreservaten und Altholzinseln gar keine Bewirtschaftung erfolgt, ist der Grundstein für die Wiederbesiedlung des Aargaus durch die Wildkatze gelegt. Der wachsende Bestand im westlichen Jura hat die Wildkatze in den letzten zehn Jahren nun nach Osten bis in den Aargau, aber auch in das Mittelland und die Voralpen gedrückt. Dadurch kommt es immer häufiger vor, dass Wildkatzen mit Fotofallen erfasst oder als Fallwild geborgen werden. Dass es sich tatsächlich um eine Wildkatze handelt, ist anhand eines Fotos oder eines Kadavers nicht zweifelsfrei erkennbar. Zwar gibt es einige recht eindeutige Merkmale wie der breit geringelte Schwanz oder eine rosafarbene Nase, die stark auf Wildkatzen hindeuten, sicher bestimmen lässt sich die Art jedoch nur über eine genetische Analyse.
Junge Kätzchen am Waldrand nicht berühren oder einfangen
Mit einer umfassenden Analyse des Erbguts lässt sich neben der Artbestimmung auch der Grad der Hybridisierung feststellen. Im schweizweiten Wildkatzenmonitoring (2018–2020) konnte so festgestellt werden, dass heute rund 15 Prozent der Wildkatzen bereits einen mehr oder weniger grossen Teil an Hauskatzengenen in sich tragen. Dies kann mittel- bis langfristig den Bestand der echten Wildkatzen bedrohen, da die Art immer stärker mit Hauskatzen vermischt wird. Um dies zu verhindern, sollten möglichst wenige Paarungen zwischen Haus- und Wildkatzen stattfinden. Hier hilft einerseits die Kastration von Hauskatzen. Andererseits ist die Verwilderung von Hauskatzen zu vermeiden, damit diese Haustiere bleiben.
Die optisch zum Teil sehr starke Ähnlichkeit von Haus- und Wildkatzen ist bei Jungtieren noch ausgeprägter. Gerade jetzt, wo der grösste Teil des Wildkatzennachwuchses geboren wird (im April und Mai), ist beim Auffinden von jungen Kätzchen in der Nähe des Waldes Vorsicht geboten. Die jungen Katzen müssen nicht zwingend verwaist sein und werden später von ihrer Mutter wieder versorgt. Werden sie berührt oder eingefangen, bringt man sie unnötig in Gefahr und macht sich bei Wildtieren auch strafbar.