Neueste Auswertungen von Statistik Aargau zeigen für das Jahr 2022 eine Zunahme der im Kanton Aargau steuerpflichtigen juristischen Personen (ohne Vereine und Stiftungen) um 3,5 Prozent. Dies entspricht einem Zuwachs von 1'035 auf 30'320 Pflichtige. Dabei entfiel je rund die Hälfte des Bestands auf Aktiengesellschaften und GmbHs, wobei erstmals seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2001 die absolute Zahl der GmbHs (14'934 Pflichtige) jene der Aktiengesellschaften (14'893 Pflichtige) überstieg. Der Anteil der Genossenschaften belief sich auf 1,6 Prozent oder 493 Steuerpflichtige (–4 Pflichtige), womit sich der leicht rückläufige Trend der letzten Jahre fortsetzte.
Ein Viertel der juristischen Personen wies 2022 eine Steuerpflicht im Bezirk Baden auf. Mit 229 zusätzlichen Unternehmen (+3,1 Prozent) verzeichnete dieser Bezirk auch den höchsten absoluten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Im Bezirk Baden wurden zudem 29,5 Prozent des gesamten Reingewinns und 34,5 Prozent des gesamten Eigenkapitals versteuert, was zu einem Beitrag an die einfache Kantonssteuer von 30,3 Prozent führte.
Die Bezirke Aarau, Bremgarten, Lenzburg und Zofingen verzeichneten jeweils einen Anteil zwischen 11,8 und 13,9 Prozent an den Steuerpflichtigen. Der absolute Zuwachs im Vergleich zum Steuerjahr 2021 reichte von 113 Pflichtigen in Aarau bis 172 in Lenzburg. Die prozentualen Zuwächse lagen zwischen 2,7 Prozent in Aarau und 5,0 Prozent in Lenzburg. Im Vergleich zur Verteilung der Steuerpflichtigen wichen die Anteile am versteuerten Reingewinn und Eigenkapital in den vier Bezirken deutlich voneinander ab, was sich auch im jeweiligen Beitrag an die einfache Kantonssteuer widerspiegelt. Dieser lag im Bezirk Aarau bei 13,9 Prozent, im Bezirk Zofingen bei 9,5 Prozent sowie in den Bezirken Bremgarten und Lenzburg bei 8,1 und 7,3 Prozent.
Entwicklung der Steuereinnahmen
Im Steuerjahr 2022 beliefen sich die Einnahmen aus der einfachen Kantonssteuer der juristischen Personen auf 365,5 Millionen Franken. Dies entspricht einem Anstieg von 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Davon entfielen 347,7 Millionen Franken oder 95,1 Prozent auf die Gewinnsteuer, die um 9,3 Prozent zunahm. Aufgrund der im Jahr 2022 in Kraft getretenen Senkung des Steuersatzes von 8,5 auf 7,5 Prozent für den Teil des Reingewinns, der 250'000 Franken übersteigt, fiel der Anstieg der Gewinnsteuer geringer aus als das Wachstum der steuerbaren Reingewinne. Diese beliefen sich auf insgesamt 4,9 Milliarden Franken (+19,4 Prozent). Die Kapitalsteuer trug mit 17,8 Millionen Franken (–4,2 Prozent) oder 4,9 Prozent einen kleineren Anteil zur Kantonssteuer bei. Das zugrunde liegende Eigenkapital aller Unternehmen stieg um 2,7 Prozent auf 46,4 Milliarden Franken.
Reingewinn und Eigenkapital verteilten sich unterschiedlich auf die juristischen Personen. Rund die Hälfte der Unternehmen erwirtschaftete im Steuerjahr 2022 keinen steuerbaren Reingewinn, während 4,5 Prozent einen Reingewinn von über 0,5 Millionen Franken auswiesen. Das Eigenkapital lag bei gut drei Vierteln der juristischen Personen unter 0,5 Millionen Franken. Nur 1,9 Prozent verfügten über ein Eigenkapital von mehr als 10 Millionen Franken.
Verteilung nach Branche
Mit je rund 76,5 Millionen Franken und einem Anteil von je rund einem Fünftel leisteten der Handel sowie das verarbeitende Gewerbe die grössten Beiträge zur einfachen Kantonssteuer. Es folgt das Grundstücks- und Wohnungswesen mit einem Beitrag von 55,3 Millionen Franken (Anteil: 15,1 Prozent). Hinsichtlich der Entwicklung der Steuereinnahmen ist die Bedeutung der Energiebranche im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen. So zahlten die entsprechenden juristischen Personen 41,7 Millionen (Anteil 2021: 5,1 Prozent; Anteil 2022: 11,4 Prozent) an die einfache Kantonssteuer. Demgegenüber kommt der Land- und Forstwirtschaft, dem Bergbau, der Wasserversorgung sowie dem Gastgewerbe und der Beherbergung eine eher geringe Bedeutung zu. Ihre Anteile an der Kantonssteuer lagen jeweils bei 0,6 Prozent oder darunter.