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Das Ziel ist fifty - fifty :
30 Jahre Frauenstimm- und Wahlrecht

Aargauerinnen besitzen seit 30 Jahren die Möglichkeit, auf allen politischen Ebenen aktiv mitzuwirken. Heute sind Frauen im besten Fall mit 25% - 30% vertreten. Der 4. März bietet die nächste Gelegenheit, um den Frauenanteil im Grossen Rat zu erhöhen.

Seit 1970 sind die Aargauerinnen auf kantonaler Ebene politisch gleichgestellt, und seit dem 7. Februar 1971 sind sie es auch auf nationaler Ebene. Verblasst sind die Argumente der damaligen Frauenstimmrechtsgegner. Frauen sind auf dem öffentlichen Parkett des Kantons Aargau präsent und vertreten selbstverständlich und selbstbewusst ihren Standpunkt.

25-30% Frauenanteil kaum überschritten

Die zahlenmässige Vertretung der Frauen in den einzelnen politischen Gremien im Aargau führt vor Augen, dass eine Generation aktiver Politikerinnen nicht gereicht hat, um eine gleichberechtigte Frauenvertretung zu erzielen.

In Aargauer Gemeinderäten sind Frauen nur gerade zu 22% vertreten. Das Amt des Gemeindeammanns ist in 9 von 10 Gemeinden Männersache; nur knapp 10% der Gemeinden werden von Frauen präsidiert. Im Grossen Rat beträgt der Frauenanteil 29%. Er liegt leicht tiefer als in der vorangegangenen Legislaturperiode. Damit ist der Aargau im Schweizerischen Vergleich von Platz drei auf Platz neun gerutscht. Der Aargauische Regierungsrat verliert Ende März seine bisher einzige Regierungsrätin und gehört damit zusammen mit den Kantonen Appenzell-Inneroden, Schwyz, Nidwalden, Schaffhausen und Wallis zu den frauenlosen Kantonsregierungen. Nur 3 von 15 aargauischen Nationalratssitzen, d.h. 20%, sind mit Frauen besetzt. Der Schweizerische Durchschnitt liegt bei 23,5%. Eine aargauische Ständerätin gab es noch nie.

Unterschiede nach Parteien

Zwei Handicaps beeinflussen die Wahlchancen von Frauen negativ. Einerseits sind sie in den meisten Parteien bereits bei den Kandidierenden untervertreten, andererseits haben sie schlechtere Chancen, auch tatsächlich gewählt zu werden. So waren beispielsweise bei den aargauischen Grossratswahlen 1997 - abgesehen von der Liste der Grünen - Frauen auf allen Listen untervertreten. Bei den bürgerlichen Bundesratsparteien FDP, CVP und SVP sowie den kleinen Parteien des rechten Spektrums war die Unterrepräsentanz besonders stark. Im Verhältnis zu ihrem Listenanteil wurden Frauen in allen Parteien ausser der SP unterproportional gewählt.

Frauen wählen weniger als Männer

Die Analyse der letzten Grossratswahlen zeigt, dass die Wahlbeteteiligung der Aargauer über jener der Aargauerinnen lag. Insbesondere verheiratete Frauen wählten weniger häufig als verheiratete Männer. Bei den ledigen Frauen und Männern zeigte sich praktisch kein Unterschied.

Fifty - fifty

"Das Ziel ist fifty:fifty", meint Barbara Ruf, Co-Leiterin der kantonalen Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern. "Mit gezielten Massnahmen auf allen Ebenen können wir ihm näher kommen".

Massnahmen zur Verbesserung der Frauenvertretung sind etwa gute Listenplätze für Frauen, getrennte Listen oder Listenquotierung. Parteien sind überdies herausgefordert, Frauen gezielt aufzubauen. Und last but not least gilt es Frauen zu wählen. Am 4. März ist im Aargau Wahltag. Da wird sich zeigen, wie ernst es Aargauerinnen und Aargauer mit der Gleichstellung meinen.

Weitere Informationen zum Thema gibt die Broschüre "Gleichstellung von Frauen und Männern im Aargau". Sie kann bei der kantonalen Fachstelle kostenlos bezogen werden (Telefon 062 835 12 12/11, fgfm@ag.ch; www.ag.ch/fgfm).

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