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Bürger, Bürgerinnen und ihre Bauten :
Samstag 5. September 1998: Tag des offenen Denkmals im Aargau

Drei Bauwerke können im Aargau am internationalen Tag des offenen Denkmals am 5. September von der Öffentlichkeit besichtigt werden: Laurenzenvorstadt Aarau, "Müllerhaus" Lenzburg und das Hauptgebäude der Klinik Königsfelden in Windisch. Der Tag steht dieses Jahr unter dem Motto "Bürger, Bürgerinnen und ihr Staat: Bauten des Bundes, der Kantone und ihrer Repräsentanten".

26 Kantone und fünf Städte beteiligen sich 1998 am internationalen Tag des offenen Denkmals. Mehr als 150 Objekte in der ganzen Schweiz können am Samstag, 5. September, besichtigt werden, darunter Häuser, die sonst nicht besichtigt werden können. Die Denkmalpflege im Aargauer Erziehungsdepartement hat zum Thema des Tages drei Objekte ausgewählt und Besichtigungsmöglichkeiten mit Führungen organisiert:

Die Laurenzenvorstadt in Aarau

Um den Anforderungen einer Hauptstadt der Helvetischen Republik gerecht zu werden, legte der junge Berner Architekt Johann Daniel Osterrieth (1768-1838) das Projet d?Agrandissement de la Comune d?Aarau vor. Die weitsichtige städtebauliche Idee sieht östlich der ummauerten Altstadt und der unbefestigten südlichen Vorstadt einen neuen Stadtteil mit Regierungsratsgebäude, Zeughaus, katholischer Kirche, Theater und eine reiche Anzahl grosszügiger Häusergevierte vor. Mitte Mai 1798 wird mit dem Bau der Wohnhäuser an der östlichen Ausfallachse vor dem Laurenzentor begonnen. Aarau verliert am 8. August 1798 den Hauptstadtstatus an Luzern und die Fertigstellung der 15 Reihenhäuser, der einzigen baulichen Zeugen dieses Planes, schleppt sich bis 1825 hin. Unter Einbezug einzelner Tafeln des Rundgangs Stadt im Aufbruch und der Besichtigung ausgewählter Objekte dieser Wohnzeile sollen die Planungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts und die Wohnkultur des bürgerlichen Mittelstandes erlebbar gemacht werden.Führungen um 11, 14, und 16 Uhr; Treffpunkt beim Haus zum Schlossgarten an der Laurenzenvorstadt 3.

Das "Müllerhaus" am Bleicherain in Lenzburg

Als typisches Beispiel eines Bürgerpalais des ausgehenden 18. Jahrhunderts kann in Lenzburg das sogenannte Müllerhaus, benannt nach dem letzten privaten Besitzer, besichtigt werden.Carl Ahasver von Sinner (1754-1821), erbaute bis 1789 das klassizistisch geprägte Wohn- und Geschäftshaus des Baumwollfabrikanten Gottlieb Hünerwadel (1744-1820) am Bleicherain 6. Gottlieb Hünerwadel und dessen Sohn Gottlieb Theophil Heinrich Hünerwadel (1769-1842) bekleideten in der Helvetischen Republik und im späteren Kanton wichtige Ämter.Neben den ordentlichen Führungen durch das Haus kann im Salon im Piano Nobile eine Wandstück der restaurierten Arabeskentapete bewundert werden, welche zu der Originalausstattung gehört. Daniel Minder und Danièlle Etienne, die verantwortlichen Papierrestauratoren, sind anwesend und erläutern die Restaurierungsarbeiten an dieser einzigartigen Handdrucktapete.Besichtigung 10-17 Uhr; Führungen 10, 11, 14 und 15 Uhr.

Hauptgebäude Klinik Königsfelden

Mit der Gründung des Bundesstaates 1848 und als Folge der Aufgabenteilung zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden, musste sich der Kanton Aargau neben der Erstellung des Regierungsgebäudes und der Schulbauten auch mit der Planung der Pflege- und Strafanstalt befassen. Nach langjähriger Diskussion um den Standort des Kantonsspitals und der Psychiatrischen Klinik wurde 1864/65 entschieden, das Kantonsspital in Aarau zu platzieren und die Psychiatrische Heilanstalt auf dem Gelände ausserhalb der Klostermauern in Königsfelden zu errichten. In enger Zusammenarbeit mit Edmund Schaufelbüel (1831-1905), erster Direktor der neuen Anstalt, erbaute der damalige Kantonsbaumeister Ferdinand Karl Rothpletz (1814-1885) die Anstalt von 1868-1872. Die angebotenen Führungen ermöglichen Einblicke in die Entstehungs- und Baugeschichte der Anlage und des Gartens und in das Leben einer psychiatrischen Heilanstalt des 19. Jahrhunderts.Führungen um 10, 11, 14 und 15 Uhr; Treffpunkt vor dem Haupteingang Autofahrer benutzten den Parkplatz der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL).

Der Tag des offenen Denkmals

Die Geschichte der "Journées européennes du Patrimoine" hat ihren Anfang 1985 in Frankreich genommen und findet seit 1991 auf Initiative des Europarates statt. In der Schweiz wird der "Tag des offenen Denkmals" vom Bundesamt für Kultur (BAK), von den Denkmalpflegeämtern der Kantone und Städte, von der Stiftung Pro Patria sowie von der Römisch-katholischen Zentralkonferenz der Schweiz unterstützt. Die gesamtschweizerische Koordination liegt bei der Nationalen Informationsstelle für Kulturgüter-Erhaltung (NIKE).

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