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Brustkrebs - wie weiter? :
Veranstaltung im Kantonsspital Aarau

Im Rahmen des internationalen Brustkrebs-Monats organisierte das Kantonsspital Aarau (KSA) in Zusammenarbeit mit diversen Gesundheitszentren verschiedene Aktionen und Anlässe. Am vergangenen Freitagabend ((26.10.)) stand das Thema "Epidemiologie, Prävention und Therapie" auf dem Programm. Hochkarätige Referenten informierten im bis auf den letzten Platz besetzten Hörsaal der GKP über den neusten Wissensstand zum Thema "Brustkrebs".

In der Schweiz wird jährlich gegen 4000 Mal die Diagnose "Brustkrebs" gestellt. In ihrem Eröffnungsreferat hielt Astrid Schönenberger, leitende Ärztin Onkologie denn auch fest, dass Brustkrebs in unseren Breitengraden die häufigste Tumorart beim weiblichen Geschlecht sei. Dank der verbesserten Früherkennung sei die Mortalitätsrate in den letzten Jahren jedoch stark gesunken, so Schönenberger weiter. So kann heute bereits jede zweite an Brustkrebs erkrankte Frau geheilt werden. Zudem ermöglichen moderne Untersuchungstechniken selbst noch nicht ertastbare Veränderungen der Brust zu erkennen. Zu diesen Techniken gehören das Röntgenbild (Mammografie), Ultraschall oder die Magnetresonanztomografie. Dank diesen Verfahren ist es möglich, sogar einen Tumor von weniger als 1 cm³ zu entdecken.

Auch Nuklearmedizin kommt zum Einsatz

Ist die Diagnose "Brustkrebs" erst einmal gestellt, stehen einerseits die chirurgische Behandlung, anderseits der Einsatz verschiedener Medikamente (Chemo- und Hormontherapie) sowie die Strahlentherapie zur Auswahl. Wie Christoph Honegger, Leitender Arzt der Frauenklinik erklärte, seien in den letzten Jahren sowohl in der Chirurgie als auch in der ergänzenden Therapie grosse Verbesserungen erzielt worden. So könne man heute in den meisten Fällen die Organfunktionen und das äussere Erscheinungsbild so weit als möglich erhalten, ohne dadurch die Heilungschancen zu schmälern. Statistiken untermauern Honeggers Aussage: im letzten Jahr mussten im KSA bei 117 Brustkrebsfällen nur noch 41 Patientinnen die Brust total amputiert werden.

Zudem seien auch bei der Diagnose allfällig betroffener Lymphknoten grosse Fortschritte zu verzeichnen, so Honegger weiter. Durch die seit drei Jahren angewandte Sentinel-Technik sei es heute viel besser möglich, befallene Lymphknoten aufzuspüren. Mit Hilfe eines leicht radioaktiven Markiermittels sowie eines blauen Farbstoffes kann heute bei gegen der Hälfte aller Frauen nachgewiesen werden, ob der erstdrainierende Lymphknoten bereits von Metastasen befallen ist. Erst wenn dies der Fall ist, werden die betroffene Sentinel-Lymphdrüse sowie die benachbarten Lymphknoten entfernt.

Mit Antikörpern dem Tumor den Garaus machen

Grosse Fortschritte kann jedoch nicht nur die Tumorchirurgie sondern auch die medikamentöse Behandlung und die Strahlentherapie vermelden. So konnte Schönenberger informieren, dass in nächster Zeit Studien über die Wirksamkeit der sogenannten Antikörpertherapie anstehen. Bei der Antikörpertherapie sollen in Kombination mit der etablierten Chemotherapie die Tumorzellen gezielt angegriffen und an ihrer Teilung gehindert werden.

Nicht minder wichtig als die Behandlung des Primärtumors sowie die vorbeugende Therapie zur Verhinderung allfälliger Rezidive (Wiederauftreten des Tumors) oder Metastasen (Tochtergeschwülste), ist der Wiederaufbau der betroffenen Brust. Gemäss Georg Noever, Chefarzt Plastische Chirurgie, kommen heute vor allem Implantate (Silikon, Kochsalzlösungen) oder Eigengewebe zum Einsatz. Seine Erfahrung habe gezeigt, dass die meisten Patientinnen eine primäre Rekonstruktion der Brust wünschten. Bei dieser Operationstechnik wird direkt nach der Entfernung des Tumors die Brust wieder aufgebaut.

Weitere Infos: www.krebsliga-aargau.ch

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