INV-WET922 Villa Eden Landstrasse 140, 1908 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WET922
Signatur Archivplan:WET922
Titel:Villa Eden Landstrasse 140
Bezirk:Baden
Gemeinde:Wettingen
Adresse:Landstrasse 140
Versicherungs-Nr.:582
Parzellen-Nr.:2787
Koordinate E:2667333
Koordinate N:1257285
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2667333&y=1257285

Chronologie

Entstehungszeitraum:1908
Grundlage Datierung:Inschrift (Fassade)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa

Dokumentation

Inschriften:"1908" (Fassade)
Würdigung:Bei der Villa "Eden" handelt es sich um einen stattlichen, 1908 errichteten Historismusbau, der auf zeittypische und zugleich eigenwillige Art verschiedene Architekturströmungen auf sich vereinigt. Der dem Zeitgeschmack entsprechend "malerisch" aufgelöste Baukörper zeigt gotisierende Fensteröffnungen nebst Gestaltungselementen der englischen Landhausarchitektur. Einen auffälligen Akzent setzt der kräftige, in der Art eines mittelalterlichen Wohnturms gestaltete Treppenhausturm mit hoch aufragendem Spitzhelmdach. Das äusserlich intakte Gebäude hat durch unsensible Neubauten in der Umgebung etwas von seiner Ausstrahlungskraft eingebüsst.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss einer Inschrift an der Fassade wurde die Villa "Eden" 1908 bei der Kreuzung der Landstrasse mit der Jurastrasse/Märzengasse ins damals noch unüberbaute Gelände gestellt. Als Bauherr ist Adolf Bürgler, Baumeister, verzeichnet [1]. Die Umgebung hat im Laufe des 20. Jh. erhebliche Veränderungen erfahren.
In seiner äusseren Erscheinung ist der Baukörper weitgehend noch im Originalzustand erhalten. Hingegen fand im Innern in den 1970er Jahren eine weitgehende Erneuerung unter Wahrung der angestammten Raumstruktur statt. Von der bauzeitlichen Ausstattung erhalten blieb die grosszügige Wendeltreppe im Treppenturm.
Beschreibung:Die Villa "Eden" steht bei der Einmündung der Jurastrasse in die Landstrasse etwas zurückversetzt auf einer einst grosszügigen Landparzelle. Allerdings ist die Nahumgebung des Hauses heute durch den östlich angrenzenden Garagenbau Jurastrasse 2 sowie Autoabstellplätze im Norden erheblich beschnitten, während das Grundstück gegen Süden von einer neuen, unvorteilhaften Betonmauer gefasst wird.
Nach wie vor aber entfaltet der stattliche Baukörper mit seinem markanten Volumen und dem intakten Fassadenbild eine erhebliche ortsbauliche Wirkung. In einer für die Architektursprache der Jahrhundertwende typischen Art ist der zweigeschossige Mauerbau durch vorstehende Bauteile "malerisch" aufgelöst und zeigt eine entsprechend komplexe Dachlandschaft mit steilen Walm- und Giebeldächern. Die Westfassade beherrscht ein hoher, südseitig gerundeter Risalit mit abgetreppten Kehlfenstern, der als Turm des schlössliartigen Baukörpers wahrgenommen wird. Den oberen Abschluss bildet ein Zierfachwerk in der Art des englischen Landhausstils (Cottage-Stil). Das steil aufragende Helmdach ist zur Strasse hin ebenfalls gerundet und von einem verzierten Blitzableiter bekrönt.
Die Fassaden des Hauptbaukörpers sind mit Einzel- und Zwillingsfenstern axial gegliedert. Kennzeichnend für den "romantischen Historismus" um 1900 ist das Einfliessen verschiedenster Stilelemente in der Detailgestaltung. So sind die Fenstergewände mit spätgotischen Kehlen, wulstigen barocken Gesimsen, Ohren und teils auch mit klassizistisch profilierten Verdachungen ausgestattet. Im Dachbereich zeigen die Pfettenköpfe und Büge Schnitzwerk in der Art des Schweizer Holzstils. Konsolengestützte Balkone tragen ebenso zum vielfältigen Fassadenbild bei wie ein Rundbogenfenster im Giebelfeld eines nordseitig vorspringenden Risalits, an dessen Fassade eine Inschriftentafel "Eden 1908" eingelassen ist.
Die räumlichen Verhältnisse im Hausinnern beherrscht das im Risalit untergebrachte grosszügigeTreppenhaus. Die hölzerne Wendeltreppe mit balusterförmiger Brüstung ist hier im Originalzustand erhalten. Demgegenüber stammt die Ausstattung der Wohnräume aus den 1970er Jahren und ist baugeschichtlich nicht von Bedeutung.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0069-0072: Brandkataster Wettingen 1899-1938.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 7: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 191.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0069-0072: Brandkataster Wettingen 1899-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=47634
 

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