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Moleküle können in Feinstaub chemisch reagieren

 
André Prévôt (rechts) und Urs Baltensperger am neu entwickelten Gerät, das Moleküle in Feinstaub analysiert. Bild: Paul Scherrer Institut/Mahir Dzambegovic

Villigen AG - Forschende am Paul Scherrer Institut (PSI) haben nachgewiesen, dass Moleküle im Feinstaub weiterreagieren. Diese Moleküle können daher auch gesundheitsschädliche Stoffe in die Atmosphäre abgeben.

Das PSI verändert die Grundlagen zur Forschung über Feinstaub. Wissenschaftler des Instituts haben laut einer Medienmitteilung herausgefunden, dass sich Moleküle auch im Feinstaub verändern und teils gesundheitsschädliche Stoffe in die Atmosphäre abgeben. Ihre Erkenntnisse wurden im Fachblatt „Science Advances“ publiziert. Sie werden helfen, weltweite Prozesse bei Wolkenbildung und Luftverschmutzung besser zu verstehen und entsprechende Modelle zu verfeinern. 

„Bisher dachte man, dass solche Moleküle vor weiteren Umwandlungen geschützt sind, wenn sie erst mal im Feinstaub gelandet sind“, sagt André Prévôt vom Labor für Atmosphärenchemie (Laboratory of Atmospheric Chemistry, LAC) am PSI. „Man glaubte, sie würden sich dann nicht mehr verändern, sondern einfach über die Atmosphäre verteilen und irgendwann abregnen.“ 

Simulationsmodelle, die sich daraus ableiten lassen, bilden die Vorgänge in der Atmosphäre nach. So kann man beispielsweise vorhersagen, wie sich eine Verringerung bestimmter Emissionen auf die Luftqualität auswirkt. Möglich wurden diese Messungen in der Smogkammer des PSI. Dafür entwickelten die Forschenden gemeinsam mit der Firma Tofwerk in Thun BE ein Flugzeitmassenspektrometer. Damit kann anders als mit bisherigen Methoden jedes Molekül separat erfasst werden. 

Die neue Analysemethode lässt sich nicht nur im Labor, sondern auch direkt vor Ort anwenden. Im vergangenen Winter untersuchten PSI-Wissenschaftler damit etwa den Feinstaub in der Luft von Zürich. Weitere Messkampagnen sind in Millionenstädten in China und Indien geplant. mm 

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