INV-MOO901 Luzernerstrasse 34, 1893-1895 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MOO901
Signatur Archivplan:MOO901
Titel:Luzernerstrasse 34
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Moosleerau
Adresse:Luzernerstrasse 34
Versicherungs-Nr.:34
Parzellen-Nr.:40
Koordinate E:2647314
Koordinate N:1235592

Chronologie

Entstehungszeitraum:1893 - 1895
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätklassizismus

Dokumentation

Inschriften:"18 HE 94" (Türsturz Hauseingang)
Würdigung:1893-95 für Heinrich Eichenberger errichteter bäuerlicher Vielzweckbau, von dem heute noch der stattlich dimensionierte Wohnteil besteht. Der Ersatz des ehemals unter durchgehendem First anschliessenden Ökonomieteils durch einen grossvolumigen, nun quer zum Wohnteil ausgerichteten Scheunenneubau 1996/97 hat den Zeugenwert des Gebäudes erheblich beeinträchtigt. Weitgehend unverändert erhalten ist hingegen der in einfachen, aber gepflegten spätklassizistischen Formen gehaltene Wohnteil, welcher die zeittypisch straffe Fassadengliederung mit Sandsteingewänden bewahrt und am Dach mit dekorativ ausgesägten Trauf- und Ortbrettern akzentuiert ist.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der bäuerliche Vielzweckbau wurde gemäss Brandkataster 1893-95 für Heinrich Eichenberger errichtet und ersetzte ein Strohdachhaus, das während des Baus 1894 abgetragen wurde. Der Eintrag lautete auf ein «Wohnhaus mit Scheune von Stein, Rieg & Holz, 1 gewölbter & 2 Tremkeller, Harte Bedachung» [1].
1996/97 erfolgte ein vollständiger Ersatz des Ökonomieteils durch einen grösseren, nun quer zum Wohnteil ausgerichteten Scheunenneubau. Vor einigen Jahren wurde die Landwirtschaft aufgegeben [2]. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Beschreibung:Das Gebäude erhebt sich, um einen grossen Vorbereich von der Hauptstrasse zurückversetzt, südlich des Gasthofs «Sternen». Hart an seiner Südseite fällt das Terrain mit einem markanten Höhensprung zur Attelwilerstrasse ab. Ursprünglich handelte es sich um einen in einfachen spätklassizistischen Formen gehaltenen bäuerlichen Vielzweckbau, von dem heute noch der stattlich dimensionierte Wohnteil steht, während die früher unter durchgehendem First anschliessende Ökonomie durch einen grossvolumigen, quer zum Wohnteil ausgerichteten Scheunenneubau ersetzt ist. Der Wohnteil ist als verputzter Mauerbau zweigeschossig aufgeführt und trägt ein gerades Satteldach. Er wird an den Gebäudekanten von einer Sandstein-Eckquaderung mit abschliessenden Kapitellen gefasst. Die nach Osten zur Strasse orientierte sechsachsige Stubenfront ist in zeittypischer Weise streng regelmässig gegliedert. Ihre Einzelfenster werden von rechteckigen Sandsteingewänden mit Blockbänken gerahmt und besitzen hölzerne Jalousien. Der neben dem ehemaligen Tenn gelegene Hauseingang wird von einem kurzen, dreiseitigen Treppenpodest aus Muschelkalk erschlossen. Er ist durch eine profilierte Verdachung mit der Jahrzahl 1894 und den Initialen «HE» (Heinrich Eichenberger) akzentuiert. Das noch in den 1990er Jahren vorhandene bauzeitliche Türblatt ist verschwunden, wobei man die alten Schmiedeeisengitter in die neue Tür übernahm. Einfacher gestaltet sind die zweiachsige nördliche Stirnseite sowie die leicht unregelmässig befensterte Rückfront, wobei die Fenster an beiden Fassaden keine Läden besitzen. Unter den verbretterten Dachuntersichten schliesst ein hölzernes Zahnschnitt-Kranzgesims die Fassaden ab. Einen Blickfang bilden die ornamental ausgesägten Trauf- und Ortbretter (evtl. von Zimmermann Hans Boli [3]).
Das Innere wird in üblicher Disposition von einem dem ehemaligen Tenn entlanglaufenden Quergang mit Treppenaufgang im hinteren Bereich erschlossen. Die beiden Geschosse umfassen je eine Wohnung mit Stube und Nebenstube im Vorderhaus sowie Küche und Hinterstube im Hinterhaus. Erhalten hat sich aus der Bauzeit ein hellblauer Kachelofen in der erdgeschossigen Stube. Die zugehörige Kunst ist am Fuss mit der Jahrzahl 1894 und den Initialen «HE» des Erbauers versehen. Unter dem Hinterhaus erstreckt sich ein von aussen zugänglicher Gewölbekeller.
Die 1996 abgebrochene, im Lauf des Bestehens mehrfach umgebaute und erweiterte Ökonomie besass eine aus Bruchsteinen aufgemauerte südliche Giebelwand, die vielleicht noch vom strohgedeckten Vorgängerbau stammte. Heute ist die Situation durch den Scheunenneubau stark verändert. Die Nahumgebung des Bauernhauses präsentiert sich heute als ungestaltete Freifläche.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] StAAG, Brandkataster Moosleerau.
[2] Freundl. Mitteilung der Eigentümer (2019).
[3] Gemäss Kurzinventar 1991.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0626-0628, Brandkataster Gemeinde Moosleerau, 1850-1898, 1921-1938 (alte Vers.-Nrn.: 1893: 103, 1898: 30).
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=42150
 

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