INV-AMM907 Lenzburgerstrasse 15, 1860 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-AMM907
Signatur Archivplan:AMM907
Titel:Lenzburgerstrasse 15
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Ammerswil
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Lenzburgerstrasse 15
Versicherungs-Nr.:11
Parzellen-Nr.:206
Koordinate E:2657860
Koordinate N:1246726
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657860&y=1246726

Chronologie

Entstehungszeitraum:1860
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:1860 errichteter bäuerlicher Vielzweckbau mit zweigeschossigem Wohnteil aus verputztem Bruchsteinmauerwerk und als bretterverschalte Ständerkonstruktion aufgeführter Ökonomietrakt. Das spätklassizistisch-biedermeierlich geprägte Mittertennhaus weist eine zeittypisch schlichte Fassadengestaltung mit streng symmetrischen Fensterachsen und natursteinernen Gewänden auf. Das Bauernhaus bildet den westlichen Auftakt zur historischen Bebauung südlich der Lenzburgerstrasse und nimmt eine wichtige Stellung im Ortsbild ein.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss dem Eintrag im Lagerbuch der Aargauischen Brandversicherungsanstalt wurde der bäuerliche Vielzweckbau 1860 für Johann Ulrich Gehrig errichtet. Beschrieben wird er als ein "Wohnhaus mit zwei gewölbten Kellern und Scheune von Mauer und Holz unter Ziegeldach". Im frühen 20. Jh. erfolgte ein Schopfanbau. Bei der Renovierung im Jahr 2004 fanden Modernisierungen im Innern statt und die Erdgeschossfenster der südwestlichen Vorderfront wurden gegen unten vergrössert, was sich nachteilig auf die symmetrisch durchgestaltete Fassadenansicht auswirkt [1]. Die historische Bausubstanz sowie die ursprüngliche Raumstruktur des Gebäudes sind weitgehend erhalten.
Beschreibung:Der spätklassizistisch-biedermeierlich geprägte bäuerliche Vielzweckbau steht auf der Südseite oberhalb der Lenzburgerstrasse quer zum sanft abfallenden Hangfuss des Tannerhübels. Der nach Südwesten orientierten Traufseite mit dem vorderen Hauseingang ist ein bäuerlicher Nutzgarten vorgelagert. Das als Mittertennhaus errichtete Vielzweckgebäude birgt unter dem durchlaufenden, ungebrochenen Satteldach ein zweigeschossiges Wohnhaus mit talseitig anschliessender Ökonomie in der Abfolge Tenn, Stall und Futtertenn; letzteres wird als Werkstatt und Abstellraum genutzt. In zeit- und regionaltypischer Weise wurde der Wohnteil aus verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt, während die Stallscheune als bretterverschalte Ständerkonstruktion errichtet wurde. Der Wohnteil ist mit seiner vierachsigen Stubenfront und der zweiachsigen Giebelfassade wie die vergleichbaren bäuerlichen Vielzweckbauten an der Lenzburgerstrasse 4 und der Geissbühlstrasse 2 (Bauinventarobjekte AMM905 und AMM906) sehr zurückhaltend gestaltet. Auffallendstes Merkmal ist die strenge Achsenbildung. Die mit Ladenfalz und Blockbank versehen Fenstereinfassungen bestehen aus Sandstein; die schlichten rechteckigen Türgewände der beiden sich gegenüberliegenden Hauseingänge sind aus Mägenwiler Muschelsandstein. Im Giebelfeld wurden hölzerne Fensterrahmen verwendet. Die rückwärtige Dachfläche ist leicht geknickt und aufgeschoben, um einer bretterverschalten Obergeschosslaube Schutz zu bieten.
Das früher von zwei Parteien geschossweise genutzte Wohnhaus zeigt im Innern ein für diesen Bautyp übliches Grundrissschema mit Stube und Nebenstube im westlichen Vorderhaus und Küche und Kammer im östlichen Hinterhaus. Die Erschliessung erfolgt über einen dem Tenn entlang durchlaufenden Flur mit rückwärtigem Treppenhaus, über das auch die beiden tonnengewölbten Keller zu erreichen sind. Der hintere Hauseingang weist noch das originale Türblatt mit aussen aufgedoppeltem Rahmenwerk auf. Das Gebäudeinnere ist teilweise modernisiert. Das Pfettenrafendach kommt ohne Firstpfette aus, da die Rafenpaare auf den Pfetten des liegenden Stuhls und einer Kniestockkonstruktion ruhen. (Hausinneres nicht gesehen; Angabe gemäss Kurzinventar 1997).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Gemeinde Ammerswil, Baugesuchsarchiv, Baugesuch ohne Nr. (2004).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0376-0378, Brandkataster Gemeinde Ammerswil, 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Bauernhausforschung Kurzinventar Ammerswil VII-1, 20 (1987).
- Gemeinde Ammerswil, Baugesuchsarchiv, Baugesuch ohne Nr. (2004).
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=28578
 

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