DSI-ZOF021 Engelgasse 11, Archivturm mit Weibelwohnung, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-ZOF021
Signatur Archivplan:ZOF021
Titel:Engelgasse 11, Archivturm mit Weibelwohnung
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Zofingen
Adresse:Engelgasse 11
Versicherungs-Nr.:246
Parzellen-Nr.:877
Grundbuch-Nr.:1159
Koordinate E:2638389
Koordinate N:1237589
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2638389&y=1237589

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Amtshaus, Verwaltungsgebäude
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätgotik

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):6/25/1949
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das zusammen mit der Fleischschal über dem Stadtbach sitzende frühere Rathaus (an der Stelle der heutigen Markthalle; dort 1465 noch in Funktion) wird erstmals 1476 als altes Rathaus bezeichnet. An seine neue Stelle kam das Rathaus also in Jahren um 1470. Der 1482 erbaute Archivturm ist mit dem Weibelhaus unter einem steilen Satteldach geborgen, das 1605/08 erneuert wurde (Dachgebälk damals erneuert, Lukarnenverkleidung mit Monogramm und Baudatum 1608); rückwärtige Veränderungen am diesem Dachstuhl 1793 Jahre im Zuge eines Laubenanbaus, der im dem Rathausneubau dieser Zeit im Zusammenhang steht. Der Fachwerk-Obergeschoss des Weibelhauses ist nicht datiert, könnte aber von 1465/70 stammen, also zusammen mit dem alten Rathaus errichtet worden sein und im frühen 17. Jh. neue Fenster mit beschnitzten Rahmen erhalten haben.
Der spätgotische Archivturm datiert 1482 am Eselsrückenportal (Seite Rathaus). Das anschliessende Weibelhaus (Nr. 246) mit Dachkonstruktion um 1606 wohl ebenfalls mit älterem Kern; sein westseitiger Annexbau (Nr. 247) mit Dachkonstruktionen von 1462, also unmittelbar nach Oberstadtbrand errichtet. Renovation Archivturm 1946 (Fenster- und Toröffnungen teilweise ersetzt); Dachkonstruktionen von Weibelhaus und Annexbau 2003 statisch gesichert.
Beschreibung:Archivturm: Bündig an die südöstliche Schmalseite des Rathauses fügt sich der spätgotische Archivturm von 1482 an: schmaler, zweigeschossiger Mauerbau, ehemals lediglich mit zwei übereinanderliegenden gefasten Schlitzfenster (aus Gründen der Feuersicherheit; die untere Scharte 1946 durch Zwillingslicht ersetzt) und unregelmässig versetzten Ortsteinen. Fassadenmalereien von 1905 mit der Ansicht Zofingens nach einem Stich von 1548. In der Fassade gegen das Rathaus auf Höhe der Obergeschosses ein Portal mit Baudatum 1482 am Eselrückentürsturz (Inschrift: "Año dñi m iiii lxxxii"), gesichert mit einer Eisentür. In beiden Geschossen ein Raum, der obere von einem doppelten Kreuzgewölbe überdeckt, dessen flach gekehltes Rippenprofil an die Gewölberippen der 1483-1485 errichteten Seitenkapelle der ehem. Stiftskirche erinnert.

Weibelhaus: In Kombination von massivem Mauerwerk und ausgemauertem Fachwerk errichtet (1465/70, 1606). Zweigeschossig, das obere Geschoss geriegelt, wobei das stark aufgerauhte Holzwerk als Brandschutzmassnahme zwischenzeitlich verputzt gewesen sein dürfte. Das Erdgeschossfenster 1946 teilweise mit neuen Tür- und Fensteröffnungen versehen. Links ein Rundbogentor, das in eine gegen den Hof offene Halle mit wuchtigen, teils verbauten Vierkantstützen führt. Im Fachwerkgeschoss zwei Doppel- und ein Dreifachfenster mit geschnitzten Holzrahmen. Der mit Renaissancemotiven (Blattwerk, Voluten, Eierstab) reich beschnitzte zentrale Fensterrahmen am Sims 1606 datiert, damals erfolgte ein Neubau des benachbarten Rathauses.

Annexbau: bewahrt eine fast vollständig intakte rauchgeschwärzte Firstständerkonstruktion, die 1462 dendrodatiert ist. Mit seinem flach geneigten Giebeldach lässt sich das damals erstellte Gebäude dem Typus des Tätschdachhauses zuordnen, einer ländlichen Hausgattung, für deren Existenz im städtischen Umfeld es im Aargau erst seit wenigen Jahren Belege gibt (als steilgiebliges Hochstudhaus in Aarau und als flachgiebliges Tätschdachhaus in Bremgarten). Die als Brandabschlüsse – von Brandmauer im eigentlichen Sinn kann nicht die Rede sein – gedachten Giebelwände bestehen aus Fachwerk mit lehmverstrichenen Flechtwerkfüllungen, die teils noch vorhanden sind.
Literatur:- Zofingen vom Mittelalter bis 1797, 2004, S. 250.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=27468
 

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