DSI-WAB002 Kapellenstrasse, Kapelle St. Sebastian, 1698 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-WAB002
Signatur Archivplan:WAB002
Titel:Kapellenstrasse, Kapelle St. Sebastian
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Wallbach
Adresse:Kapellenstrasse
Versicherungs-Nr.:123
Parzellen-Nr.:43
Grundbuch-Nr.:95
Koordinate E:2635059
Koordinate N:1267517
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2635059&y=1267517

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kapelle
Epoche / Baustil (Stufe 3):Barock

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:7/28/1994
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):12/13/1963
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1698
Bau- und Nutzungsgeschichte:Mit bischöflicher Bewilligung richtete die Gemeinde 1698 eine Kapellenstiftung ein, die neben Bau und Unterhalt jährlich sechs heilige Messen sicherstellte. Das in Fronarbeit errichtete Gotteshaus wurde am 7. Mai 1705 von Weihbischof Johann Christoph Haus den hll. Sebastian und Rochus sowie der Jungfrau Maria geweiht.
1880/81 Gesamtsanierung, Sakristeianbau und Erneuerung des Glockenstuhls durch Maurermeister Joseph Obrist, Wallbach; Altarrenovation von Josef M. Bürli, Klingnau. 1956/57 Restaurierung und Rekonstruktion des Vorzeichens; Neufassung von Altar und Auferstehungschristus. 1982/83 Innenrenovation und Einbau einer Orgel (Theo Itten, Orgelbau, Sulz), 1988 Aussenrestaurierung.
Beschreibung:Die nach Süden gerichtete Kapelle erhebt sich an einer Weggabelung am südwestlichen Rand des Ortskerns. Auf dem knappen Walmdach des von hoch liegenden Rundbogenfenstern belichteten, polygonal schliessenden Gebäudes sitzt ein blechverkleideter Dachreiter mit barockem Zwiebelhelm. An die westliche Schrägwand ist eine Sakristei angefügt. Das von einem Pultdächlein geschützte Rundbogenportal aus Buntsandstein trägt am Scheitel die mit dem Christusmonogramm kombinierte Jahreszahl 1698 und weist ein Biedermeier-Türblatt auf. Der nüchterne, ungegliederte Innenraum lenkt die ganze Aufmerksamkeit auf das prachtvolle barocke Säulenretabel aus der Zeit um 1720/30, vermutlich eine Arbeit der Werkstatt von Johann Isaak Freitag. Freisäulenpaare, die vor die Statuen der Apostelfürsten gestellt sind, tragen ein zweistufiges Gebälk. In der von Putten, Blattwerk und Granatäpfeln bereicherten Hauptzone fassen über Eck gestellte Gebälkstücke einen Segmentbogengiebel, der von einem schweifgiebligen Auszug überhöht wird. Zu den blau gelüsterten Säulen sind Rot-, Silber- und Goldtöne kombiniert. Das stichbogige Hauptblatt zeigt die Kapellenpatrone vor der Muttergottes auf einem Wolkenthron. Der kniende Rochus weist mit seiner schützend ausgestreckten Rechten auf eine am linken Bildrand dargestellte Ortschaft, bei der es sich um den südlichen Dorfteil Wallbachs mit der Sebastianskapelle handelt. Das wertvolle Bilddokument ist neben dem Prospekt der Votivtafel von 1706 die älteste Darstellung des Dorfes.
Die 1983 eingebaute, als Brüstungspositiv gestaltete Orgel im barocken Stil kam auf der zu diesem Zweck leicht verkürzten Empore zu stehen. An der Ostwand ein spätgotischer Auferstehungschristus, wohl aus der 2. Hälfte 16. Jh.
Votivbilder: Das ältere mit der Inschrift "EX / VOTO MD 1706. Renoviert 1803" entstand höchstwahrscheinlich unter dem Eindruck der schweren Viehseuchen, die 1705/06 im Fricktal wüteten, und die man mit Wallfahrten nach Unterzeihen, Herznach, Laufenburg, Säckingen und Todtmoos abzuwenden versuchte. Die Hintergründe für das Gelöbnis der jüngere Votivtafel aus dem Jahr 1796 werden von einer Inschrift erläutert: "Diese Tafel ist zu Ehre Gottes des h.h. / Sebastian und Rochus von der Gemeinde / Wallbach, da das französische Feinds-Volk / den 17ten Juli 1796 in unser Gegend eingerückt, verlobt worden."
Glocken: Beide 1880/81 von Rüetschi in Aarau. 1. Ton es. Bilder der Schutzpatrone und Inschrift "Gott, den hl. Sebastian und Rochus zu Ehren, geschenkt von Leonz Lenzi und Anastasia Soder". 2. Ton g. Marienbild und Inschrift "Ave Maria", gegenüber Inschrift "Geschenkt und bezahlt von Joh. Kim und den früheren Glocken."
Literatur:- Vom Jura zum Schwarzwald, 1957, S. 23-25. - Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011. S. 425-427.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=26658
 

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