DSI-SCL007 Dorfstrasse 11, Gasthof zum Ochsen, 1780 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-SCL007
Signatur Archivplan:SCL007
Titel:Dorfstrasse 11, Gasthof zum Ochsen
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Schöftland
Adresse:Dorfstrasse 11
Versicherungs-Nr.:55
Parzellen-Nr.:487
Grundbuch-Nr.:166
Koordinate E:2646321
Koordinate N:1239526
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646321&y=1239526

Objekt-Infos

Autorschaft:Sinner, Carl Ahasver (1754-1821)

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Gasthaus, Gasthof
Epoche / Baustil (Stufe 3):Klassizismus

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):11/3/1966
8/18/2015
Kantonaler Schutzumfang:ab 2015 integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1780
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Gasthof Ochsen bestand schon vor 1515 und hatte das Metzger- und Bäckerrecht zum "Hausgebrauch". Nach einigen Besitzerwechseln ging die Wirtschaft 1728 an Junker Carolus May über, Mitglied des Grossen Rats der Stadt Bern und regierender Twingherr zu Schöftland. Die Pächter von Wirtschaften mussten in der Zeit der Berner Herrschaft noch Bürgen stellen und neben einem festen Pachtzins verschiedene andere Abgaben entrichten. Diese kamen einer Umsatzbeteiligung für den Besitzer gleich. Von 1797 bis 1800 hat die Schlossherrschaft von May den "Ochsen" samt Scheune neu bauen lassen. Architekt war Carl Ahasver von Sinner aus Bern, der jahrelang baulicher Berater der Herrschaft Schöftland war. Während der Bauzeit wurde die Wirtschaft ins Schulhaus verlegt. Als Schlachtlokal stellte Schulmeister Gloor sein Haus zur Verfügung. An der Stelle der 2014 abgerissenen Metzgerei wurde eine Produktionsküche für Gemüse erbaut. Im Gasthof werden die Eigentümer in Zukunft Event-Gastronomie betreiben.
Beschreibung:Der langgestreckte, zweigeschossige Massivbau steht an prominenter Lage im Dorfzentrum. Sinner passt sich den lokalen Gegebenheiten an, der Bau reiht sich unauffällig in die bestehende Bebauung ein. Typologisch steht er am Übergang vom Spätbarock zum Frühklassizismus. Der kühle, fast schmucklose Bau steht für die bürgerliche Schlichtheit am Übergang vom Ancien Régime zur neuen Ordnung.
Das herrschaftliche Wohnhaus im bernischen Louis XVI-Stil unter einem geknickten, breit vorkragenden Walmdach erhob sich ursprünglich in drei auf sechs Achsen (heute vier auf sechs). Besonderes Merkmal einfacher Landbauten von Sinner ist die Sechsachsigkeit der Hauptfront, die ungerade Achsenzahl der Hauptfront war herrschaftlichen Landsitzen vorbehalten. Die Verlängerung an der Nordseite wurde unter einer Erweiterung des Walmdachs vollzogen, weshalb der Anbau mit dem Hauptgebäude zu verschmelzen scheint. Einziger Bauschmuck bilden gequaderte Eckpilaster mit Kapitellen im Erdgeschoss und ein umlaufendes Gurtgesims zwischen Erd- und Obergeschoss.
Im Innern hat das Gebäude einige Änderungen erfahren. Erhalten ist die Raumstruktur mit dem Treppenhaus, das ohne Repräsentationsanspruch unauffällig in den Grundriss eingefügt wurde. Der historische Gewölbekeller wurde aus Muschelkalk und Tuffsteinen erbaut. Grössere behauene Steine deuten auf Wiederverwendungen aus anderen Bauten hin.
Quellen:- Neues Berner Taschenbuch auf das Jahr 1924, S. 228 (eigenhändiges Verzeichnis Sinners).
Literatur:- Schöftland. Geschichte und Geschichten (Baudaten 1797 bis 1801), 1992, S. 157ff.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=25752
 

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