DSI-OEG005 Mitteldorfstrasse, Röm.-kath. Pfarrkirche, Ausstattung und Kirchenschatz, 17. Jh.- (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-OEG005
Signatur Archivplan:OEG005
Titel:Mitteldorfstrasse, Röm.-kath. Pfarrkirche, Ausstattung und Kirchenschatz
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Oeschgen
Adresse:Mitteldorfstrasse
Versicherungs-Nr.:9
Parzellen-Nr.:566
Koordinate E:2643576
Koordinate N:1263291
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2643576&y=1263291

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Bestandteile und Zugehör von Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirchenausstattung
Epoche / Baustil (Stufe 3):Neuromanik

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):1/20/2009
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:from 17th cent.
Grundlage Datierung:Inschrift (Kirchenschatz: Meisterzeichen/Beschau, Altargemälde signier, Hochaltar); Schriftliche Quelle
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der 1911/12 von der Baufirma Fricker & Stäuble, Frick, in einem schlichten Heimatstil errichtete Pfarrkirche (INV901) übernahm die Ausstattung aus dem Vorgängerbau, einem vermutlich im 12. Jh. entstandenen Gotteshaus. Der abgebrochene spätmittelalterliche Vorgängerbau wurde 1302/1304 erstmals schriftlich erwähnt und 1509 um einen Turm zu einer Chorturmkirche ergänzt. Während des 30-jährigen Krieges erlitt die Kirche 1635 grosse Schäden und wurde ihrer gesamten Ausstattung beraubt. Die Instandsetzung fand unter Otto Rudolf von Schönau 1693 mit der Aufstellung des neuen Hochaltars ihren Höhepunkt. Die um 1710 erneuerten Seitenaltäre wurden 1728 stark umgebaut, um Büsten der Heiligen Johannes Nepomuk und Franz Xaver aufzunehmen. Diese Veränderung steht in Zusammenhang mit dem aufblühenden Kult um den hl. Johannes Nepomuk, der 1723 von der Gemeinde zum Schutzpatron neben dem bestehenden Patrozinium der Märtyrerheiligen Cosmas und Damian ernannt wurde. 1839 erhielten die Seitenaltäre neue Antependien. 1894 restaurierte Carl Kraft aus Oberwil bei Zug die Altäre und erstellte für sie neue Gemälde.1957 Polychromierung Holzskulpturen hl. Johannes Nepomuk (Carl Rotthoff). 2010/11 Restaurierung der Skulpturen am Hochaltar und Fassungen der drei Altäre (Bruno Häusel, Rheinfelden).
Beschreibung:Die 1911/12 neu erbaute Kirche enthält die barocke Ausstattung der abgebrochenen Vorgängerkirche. Der Hochaltar (1693) gestaltet sich als zweigeschossiges Säulenretabel, ist in bläulichen Grautönen marmoriert und mit vergoldeten Schnitzereien verziert. Die kannelierten korinthischen Säulenpaare (das äussere 1932 ergänzt) flankieren im Hauptgeschoss das rundbogige Hauptblatt mit dem Gemälde von Carl Kraft (1894). Es zeigt die Kirchenpatrone Kosmas und Damian, die ein bettlägeriges Kind heilen. Die Kartusche darüber trägt die Inschrift: «Hl. Martyrer / Cosmas und Damian / Bittet fuer uns / 1693.» Das ovale Trinitätsbild im Auszug wird von Statuetten der hll. Franziskus und Aloysius begleitet. Diese gehen wohl ebenso auf das späte 17. Jh. zurück wie die beidseits des Hauptgeschosses aufgestellten Statuen der hll. Jakobus d. Ä. (links) und Johannes des Täufers (rechts). Diese Skulpturen wurden 2010/11 aufgrund spärlich erhaltener Erstfassungsfragmente restauriert. An der Chorsüdwand steht die 1957 neu polychromierte Holzskulptur des hl. Johannes Nepomuk mit Märtyrerpalme und Kreuz als Attributen. Die um 1728 geschaffene Statue stammt vermutl. aus der Werkstatt Bildhauers Johann Isaak Freitag, Rheinfelden. Gegenüber an der Chornordwand steht die Statue des hl. Franz Xaver aus der 1. Hälfte des 18. Jh. mit einem Kreuz in der Hand.
Beidseits des Chorbogens befinden sich die um 1710 entstandenen Seitenaltäre. Im zweigeschossigen Aufbau mit kannelierten Säulen sowie in der Farbgebung folgen beide dem Hochaltar. Im Jahr 1728 wurden die Seitenaltare umgeformt, indem Statuennischen in die Predella eingebaut wurden, um Reliquiare der Heiligen Franz Xaver (links) sowie Johannes Nepomuk (rechts) zu beherbergen. Die Altarbilder sind von Carl Kraft 1894 signiert. Linker Altar: Muttergottes sowie der hl. Aloysius im Oberblatt, rechter Altar: hl. Joseph mit weisser Lilie und Zimmermannswerkzeugen sowie der hl. Fridolin im Oberblatt. Unterhalb des Chorbogens steht der barocke Taufstein aus schwarzem, weiss geädertem Marmor. An der Südwand des Schiffs hängt ein spätgotisches Kruzifix.
Auswahl Kirchenschatz: Kleiner Schönauer Kelch (um 1630), vermutl. Strassburg, Meisterzeichen IS oder SI, mit Wappen von Otto Rudolf von Schönau (†1639) und Maria Elisabeth von Rosenbach (†1629). – Grosser Schönauer Kelch mit Patene (um 1690), Augsburg, Meisterzeichen IBE, (Johann Baptist Ernst I., um 1668, †1697). Gemäss Wappen und Inschrift «Franciscus Rudolphus Liber Baro a bet(?) in Schönaw» an Kelchfuss und Patene gestiftet vom 1695 in Arlesheim verstorbenen Domherrn Franz Rudolf von Schönau-Oeschgen. – Weihrauchfass und Schiffchen (um 1650), mit Meisterzeichen IM. – Reliquienkreuz (18. Jh.), enthält Reliquie des hl. Nikolaus von Flüe, gilt als wertvolles Zeugnis des barocken Reliquienkults im Fricktal. – Prozessionsfahne (um 1900), mit eingenähtem Ölgemälde aus dem 18. Jh., vorne die hll. Kosmas und Damian und hinten eine Mondsichelmadonna. Das Ölbild dürfte einer älteren Prozessionsfahne entstammen.
Literatur:- Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 404–409.
Inschriften:1693 (Hochaltar)
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=24906
 

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