DSI-LAU014 Röm.-kath. Pfarrkirche, 15. Jh. (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-LAU014
Signatur Archivplan:LAU014
Titel:Röm.-kath. Pfarrkirche
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Versicherungs-Nr.:1114
Parzellen-Nr.:2228
Grundbuch-Nr.:228
Koordinate E:2646871
Koordinate N:1268112
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646871&y=1268112

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (röm.-kath.)

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:6/20/1962
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):8/8/1952
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:15th cent.
Grundlage Datierung:Dendrochronologische Analyse; Schriftliche Quelle
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Patronatsrecht lag bis um 1800 beim Klosterstift Säckingen. 1248 dokumentiert die Ersterwähnung des Vorgängerbaus der Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Von diesem haben sich vermutlich Bauteile in der westlichen Giebelwand und in den heute als Chorempore dienenden Mauerblöcke zwischen Langhaus und Chorhaupt erhalten. 1445 wurde der neue Chor fertiggestellt. Das Langhaus wird stilistisch um 1450 datiert, dessen Dachgebälk in die Jahre 1506/07. 1489 Errichtung Sakristei. 1591–1593 wurde der Glockenturm durch einen neuen mit Spitzhelm ersetzt. Diese Veränderung bedingte über den Choremporen ein neues Dachgebälk und mit einer Bretterdecke wurde der Anschluss an die bis 1750 bestehende Flachdecke des Langhauses hergestellt. Im Erdgeschoss des Glockenturms wurde die Muttergotteskapelle 1596 geweiht (seit 1982 Taufkapelle). Mit dem Turmneubau musste im südlichen Seitenschiff die Aussenwand an die neue Turmmauerflucht angepasst werden. Aus Symmetriegründen wurde auch die nördliche Seitenschiffaussenwand hin zur Sakristei ausgeweitet. Innenrenovierung: 1604–1609 Ausmalung Chor und Schiff (vermutl. Hans Bachmann, Säckingen), wovon Reste erhalten sind. 1633 Beschädigungen durch den Dreissigjährigen Krieg: Spitzhelm des Glockenturms wurde wegen Einsturzgefahr abgetragen und erhielt 1656 eine Welsche Haube. Für die Übertragung der Gebeine der hl. Secunda wurde 1661 der Secundaaltar im nördlichen Seitenschiff von Johann Christoph Feinlein aus Waldshut erstellt. 1711–12 Versetzung der Orgel auf die Westempore. 1738 Sanierung Dachstuhl und Mittelschiffdecke. 1750–52 Barockisierung: Die Kirche erhielt im Obergaden Rundbogenfenster, eine neue barocke Stuckdecke (Stuckateur Johann Michael Hennevogel; Malerei: Anton Morath, Staufen/D) und eine neue Kanzel. In der Westfassade wurde das spätgotische Fenster vermauert (1936 wieder freigelegt) und durch zwei neue Fenster in der oberen Westempore ersetzt. 1766–72 wird der Hochaltar evtl. von Johann Michael Hartmann (stilistische Vergleiche) neu angefertigt. Renovierungen: 1806 Neufassung der Stuckaturen; 1874/75 Weissstreichung des Kircheninnenraums, Einbau Glasfenster (Jakob Röttinger, Zürich) und neues Chorgestühl (Entwurf: Gottlieb Siebenmann); 1875 erstes Uhrwerk am Kirchturm; 1899 Aussenrestaurierung; 1905/06 Gesamtrestaurierung (Architekt Robert Ammann, Aarau) insbes. Restaurierung Deckengemälde und Freilegung Gewölbemalerei Sakristei und Turmerdgeschoss; ab 1973 Innenrestaurierung und Wiederherstellung originaler Stuckfassung; 1981/82 Restaurierung Turmerdgeschoss und Einrichtung Taufkapelle; 1990–92 Aussenrestaurierung und Ersetzung Vorzeichen von 1905/06 (1. Vordach 1750–52); 2005 Innenreinigung und Sanierung Glocken.
Beschreibung:Auf einer Felsterrasse am Nordabhang des Schlossbergs steht die Pfarrkirche im Osten über einer hohen Stütz- und Wehrmauer. Das schlank aufragende gotische Chorbau (1445) und das basilikale Langhaus mit den im Spätbarock veränderten Fensteröffnungen sind von einem Walmdach bedeckt. Der Glockenturm (1591–1593) ist bis zu den Mauergiebeln original erhalten (Welsche Haube, 1656). Westseitig am Fusse der Treppe zum Hauptportal befindet sich die ehemalige Beinhaus- oder Totenkapelle (um Mitte des 15. Jh. erbaut). Der westliche Zugang führt durch das vom Pultdach geschützten Korbbogenportal. Im Kircheninneren befindet sich unter der Westempore das Ratsherrengestühl in Renaissancestil von 1574. Auf der doppelgeschossigen Westempore (1711/12) hat sich der Prospekt der 1778–1780 geschaffenen Orgel erhalten (aktuelle Orgel von 1978). Das spätgotische Langhaus wurde barock überformt und erhielt eine barocke Ausstattung (1750-52). Kanzel von Schreiner Mathias Rüttimann od. Joseph Sulzer, Laufenburg (1752). Johann Michael Hennevogel schuf im Mittelschiff die Stuckdecke. Die drei Deckengemälde stammen von Anton Morath: 1. Heimsuchung (über Chorgitter); 2. Taufe Christi durch Johannes; 3. Enthauptung des Täufers. Die Deckenbilder der Seitenschiffe zeigen im Süden den hl. Franz Xaver als taufenden Missionar und im Norden die Enthauptung der hl. Secunda. Die gemalten Kreuzwegstationen (M. 18. Jh.) an den Seitenschiffwänden wie die Kreuzigungsgruppe in der Taufkapelle stammen aus der Hohkreuzkapelle (=LAU913). Im Vorchor stehen vier Barockaltäre (von links nach rechts): Immaculataaltar (1702), Sebastiansaltar (1671), Katharinenaltar (1672), Secundaaltar (1666). Der Chorbereich wird durch das zentralperspektivisch konzipierte Chorgitter (1672) vom Langhaus getrennt. Zwischen den beiden Emporen führen Zugänge rechts zur Taufkapelle (ehem. Muttergotteskapelle mit Spätrenaissance-Malereien von Friedrich Bachmann) und links zur bauzeitlich erhaltenen Sakristei (1489) mit barockem Schrank von 1684. Der östliche Teil des Langchors ist aus drei Jochen mit einem Fünfachtelabschluss und einem Kreuzrippengewölbe (1444/45) erbaut. Zwischen den Rippen fügen sich Stuckkaturen mit ockergelb und ziegelrot gefüllten Kartuschen (1750–1752 von Johann Michael Hennevogel). Der Rokoko-Hochaltar (1766–1772) steht passgenau im Chorpolygon und zeigt auf dem Hauptblatt die Kreuzigung Christi und auf dem Oberblatt die Heilige Familie. Die Mensa trägt einen kostbar reliefvergoldeten Tabernakel. Seitlich des Retabels stehen polierweiss gefasst Johannes der Täufer (links) und Fridolin mit Urs (rechts). An der Nordwand des Langchors befinden sich die Chororgel (1776–1779) mit ursprünglichem Prospekt sowie das Kreuz Christi (um 1500).
Literatur:- Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 24–44, S. 83–84, S. 102–129.+
- Karl Schib, Emil Maurer. Laufenburg. (=Aargauischer Heimatführer 3) 1957, S. 44-57.
- Archiv Denkmalpflege Aargau: LAU014-BE-2013-01/001 (dendrochronologische Datierung 2013)
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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Related units of description:siehe auch:
STC-LAU014 Röm.-kath. Pfarrkirche, 1750-1753 (Dossier (Spezialinventare))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23406
 

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