DSI-BIR001 Pestalozzistrasse 2, Pestalozzi-Denkmal, 1846 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-BIR001
Signatur Archivplan:BIR001
Titel:Pestalozzistrasse 2, Pestalozzi-Denkmal
Gemeinde:Birr
Adresse:Pestalozzistrasse 2
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Versicherungs-Nr.:72 B
Parzellen-Nr.:121
Grundbuch-Nr.:418
Koordinate E:2657568
Koordinate N:1254286
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657568&y=1254286

Objekt-Infos

Autorschaft:Jeuch, Caspar Joseph (1811-1895); Johann Ehrler; Werner Büchly (1871-1942)

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Kleinbauten und -anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Gedenkstätte

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):11/3/1966
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1846
Bau- und Nutzungsgeschichte:Johann Heinrich Pestalozzi war gemäss seinem Wunsch nach seinem Ableben 1827 unter der Dachtraufe des vormaligen Schulhauses in Birr, das um 1720 aus dem Umbau eines Beinhauses hervorgegangen war, bestattet worden. Das Schulhaus wurde 1845 durch einen Neubau ersetzt, der am 12. Januar 1846 eingeweiht werden konnte. Die Nordfassade wurde dabei im Auftrag des Kantons Aargau anlässlich des 100. Geburtstages von Pestalozzi nach Plänen des Architekten Caspar Joseph Jeuch als Denkmal für den Pädagogen gestaltet. Das Schulhaus wurde 1906 aufgestockt, um auch die Oberschule aufnehmen zu können. Davon war auch das Pestalozzidenkmal an der Nordfassade betroffen. Nach einem Augenschein des Erziehungsrats des Kantons beschloss man die Giebelwand künstlerisch zu verzieren. Werner Büchly durfte einen Entwurf für das Wandfeld über dem Denkmal vorlegen.
Beschreibung:In einer Ädikula findet sich unter dem als Halbrelief ausgebildeten Porträt Pestalozzis, das der Bildhauer Johann Ehrler angefertigt hat, die vom Aargauer Bildungspolitiker Augustin Keller verfasste Inschrift: "Hier ruht / Heinrich Pestalozzi / geboren in Zürich am 12. Januar 1746 / gestorben in Brugg am 17. Hornung 1827 / Retter der Armen auf Neuhof, / Prediger des Volkes in Lienhard und Gertrud, / Zu Stanz Vater der Waisen, / Zu Burgdorf und Münschenbuchsee / Gründer der neuen Volksschule, / Zu Iferten Erzieher der Menschheit: / Mensch, Christ, Bürger / Alles für Andre, für sich Nichts / Segen seinem Namen / DER DANKBARE AARGAU. / MDCCCXLVI." Büchly bereicherte das bestehende Pestalozzidenkmal 1906, das innerhalb eines architektonischen Rahmens mit der Inschrift und der Porträtbüste an den Pädagogen erinnert, mittels des Bildmediums um eine erzählerische Komponente. Das Giebelfeld ist - einem Triptychon ähnlich - in drei Bildfelder unterteilt, die in Sgraffitotechnik ausgeführt sind. Wird Pestalozzi bereits in der Inschrift als "Retter der Armen auf Neuhof" gewürdigt, so zeigt auch Büchly den Pädagogen im zentralen Bildfeld vor seinem Haus im Neuhof bei Birr. Hier ist der Stadtzürcher zum Landwirt geworden und hat zusammen mit seiner Frau ab etwa 1773 Kinder aufgenommen, die Spinnen, Weben und den Feldbau erlernten, aber auch Schulunterricht und eine sittlich-religiöse Erziehung genossen. Büchly stellt Pestalozzi als erfolgreichen Lehrer und Menschenfreund dar, der bedürftige Kinder und Jugendliche, die von verzweifelten und kranken Angehören begleitet werden, aufnimmt und ihr Leben zu einem besseren wendet. Dominieren Armut und Leid die rechte Bildseite, so werden Pestalozzi und der Neuhof als Wendepunkt im Leben der Armen in der Bildmitte inszeniert. Die linke Bildseite führt die bereits aufgenommenen, gesunden Kinder beim Arbeiten und Studieren vor Augen.
Literatur:- Helden und Propheten. Der neu entdeckte Werner Büchly, hg. von der Stiftung Museum Burghalde Lenzburg, 2021, S. 103-110.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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Related units of description:siehe auch:
INV-BIR901 Pestalozzi-Schulhaus, 1846 (Dossier (Bauinventar))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=20958
 

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