INV-WET939B Scheune Rebgut "Fährlileh", 1815 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-WET939B
Signatur Archivplan:WET939B
Titel:Scheune Rebgut "Fährlileh"
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ostfassade nach dem Umbau von 2003/04 (2014)
Bezirk:Baden
Gemeinde:Wettingen
Adresse:bei Mooshaldenstrasse 37
Versicherungs-Nr.:13
Parzellen-Nr.:2757
Koordinate E:2667606
Koordinate N:1258249
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2667606&y=1258249

Chronologie

Entstehungszeitraum:1815
Grundlage Datierung:Inschrift (Fassade)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:WET939A, WET939C, WET948J
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Scheune

Dokumentation

Inschriften:1815 (Fassade)
Würdigung:Zum Rebgut "Fährlileh" gehörende Scheune von 1815, die als steilgiebliger Mauer- und Fachwerkbau in rechtwinkliger Anordnung zu Hauptgebäude aufgeführt ist. Mit dem Wohnhaus von 1774 (Bauinventarobjekt WET939A) und dem kleinformatigen Waschhaus (Bauinventarobjekt WET939C) ergibt sich eine kompakte ländliche Gebäudegruppe in prominenter Aussichtslage am Wettinger Rebhang. Das "Fährlileh" besitzt eine zumindest bis ins 16. Jahrhundert zurückreichende Vergangenheit als klösterliches Rebgut. Trotz jüngerer baulicher Eingriffe hat die Scheune ihren Grundcharakter weitgehend bewahrt. Als integrativer Bestandteil des Rebguts kommt ihr eine wesentliche nutzungsgeschichtliche und situative Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Name "Fährlileh" bezieht sich auf ein ehemaliges landwirtschaftliches Gut, welches das Benediktinerinnenstift Fahr von den Zisterziensern in Wettingen zu Lehen hatten [1]. Ursprünglich durch einen Meier bestellt, erlebte der Hof im 16. Jh. mehrere Besitzerwechsel, ehe er 1631 von Junker Johann Ludwig von Angeloch aus Baden, dem Bruder einer Fahrer Konventualin, an das Frauenkloster gelangte. Damals umfasste der Besitz 10 Jucharten Rebland und 6 Mannwerk Wiesen. Durch Zusatzkäufe der Priorin erfuhr er in der Folge eine kontinuierliche Vergrösserung. Im Unterschied zum "Frauenthaler Hof" (Bauinventarobjekt WET924, 925) und zum "Murihof" (Bauinventarobjekt WET931) zählte das "Fährlileh" seit jeher nur ein einziges bewohnbares Gebäude, in dem aber drei heizbare Stuben – für die Familie des Lehnsmanns und für die bei der Weinlese anwesenden Klosterfrauen – eingerichtet waren.
1774 liess Priorin Gertrud Schernberg anstelle des strohgedeckten Vorgängerbaus ein neues Wohnhaus errichten (Vers.-Nr. 11). 1815 kam eine neue, freistehende Scheune hinzu (Vers.-Nr. 12; Baudatum an der Fassade).
Die ursprüngliche Nutzungsabfolge mit Tenn und Stall war durch den Einbau von Garagen schon vor einiger Zeit verändert worden (vgl. ältere Aufnahmen in der Fotodokumentation). Anlässlich des jüngsten Umbaus 2003/04 hat die östliche hofseitige Trauffassade wie auch die südliche Giebelfront im unteren Bereich eine Neugestaltung erfahren.
Beschreibung:Die Gebäudegruppe "Fährlileh" steht hoch über dem Dorf in der Lägernhalde, umgeben von Rebbergen und Wiesland und überragt von einer eindrücklichen Waldkulisse. An das hangparallel erstellte Wohnhaus (Bauinventarobjekt WET939A) schliesst bergseitig im rechten Winkel die 1815 erbaute Scheune an. Es handelt sich um einen quer zum Hang gestellten Giebelbau mit massiv gemauerten Stirnfronten und in Sichtfachwerk aufgeführten Traufwänden. An der Ostfassade über dem ehemaligen Stall findet sich eine Inschriftentafel mit dem Fahrer Wappen, der Jahreszahl 1815 und den Initialen "DKP" (für Propst Dietland Kälin) und "RMB MRP" (für Priorin Barbara Meyer).
Anmerkungen:[1] Zur Geschichte des "Fährlileh" vgl. Brüschweiler/Kottmann/Senft/Oettli 1978, S. 247-249; Hoegger 1995, S. 213.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 7: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 213.
- Roman Brüschweiler/Anton Kottmann/Fritz Senft/Max Oettli, Geschichte der Gemeinde Wettingen, Wettingen 1978.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Wettingen II-24/17.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=127756
 

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