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Jederzeit Sprudelwasser – dank der Flasche mit dem Pfiff

Das Aargauer Start-up Bottle+ hat eine Flasche entwickelt, mit der man jederzeit Sprudelwasser selbst machen kann. Auf dem Bild füllt ein Mann die Flasche an einem Brunnen.
Copyright: Bottle+

Die jüngste Hitzewelle hat erneut gezeigt, wie wichtig regelmässiges Wassertrinken ist. Das gilt besonders für Menschen, die nicht von den Annehmlichkeiten eines klimatisierten Büros mit Getränkeangebot profitieren können, sondern unterwegs sind. Angesichts der Prognosen zu künftigen heissen Sommern passt daher diese Innovation perfekt in die Zeit: Das gerade gegründete Aarauer Start-up Bottle+ hat sich die „Zukunft des Trinkens“ auf die Fahnen geschrieben und eine Flasche entwickelt, mit der man jederzeit Sprudelwasser selbst machen kann.

Die Flasche besteht aus zwei Teilen. Der Adapter mit dem nachfüllbaren Kohlesäure-Gastank ist am Flaschenboten befestigt.
Der Adapter mit dem nachfüllbaren Kohlensäure-Gastank ist am Flaschenboden befestigt. Copyright: Bottle+

Auf einer Wanderung schales Wasser aus der Plastikflasche trinken oder beim Shopping ein Fläschchen für fünf Franken kaufen – damit ist nach Ansicht von Christian Käser bald Schluss. „Wir möchten aktiven Menschen, die gerne unterwegs sind, möglichst viel Freiheit und Flexibilität verschaffen“, sagt der CEO von Bottle+. „Niemand soll auf Sprudelwasser verzichten müssen, wenn ihm danach ist. Darum haben wir ein Konzept entwickelt, wie jeder kinderleicht ortsungebunden Sprudelwasser herstellen kann – und das möglichst umweltfreundlich.“

Cleveres Konzept

Das Prinzip der Flasche mit dem sprechenden Namen „THE FIZZ“ ist denkbar einfach und von Sodageräten für den Hausgebrauch bekannt. Das Wasser wird mit Kohlensäure aus einem Gastank versetzt, wobei der Anwender und die Anwenderin je nach Geschmack wählen kann, wie viel Kohlensäuregas er oder sie ins Wasser gibt. Bei Bottle+ ist dieser Gastank in einem Adapter am Flaschenboden untergebracht, also immer dabei. Wenn er nach 10-15 Sprudelvorgängen leer ist, kann er zu Hause an einer Nachfüllstation erneut mit Kohlensäure gefüllt werden. Die Nachfüllstation verwendet die gleichen Standard-Kohlensäure-Zylinder, die in herkömmlichen Heim-Wassersprudlern zum Einsatz kommen und in den meisten Supermärkten erhältlich sind. Übrigens: THE FIZZ wiegt durch den Adapter nur 200g mehr als eine normale Wasserflasche.

Die beiden Gründer Christian Käser und Linus Lingg sind mit der Flasche "THE FIZZ" in der Nachfüllstation zu sehen.
Christian Käser (links) und Linus Lingg mit THE FIZZ in der Nachfüllstation. Copyright: Bottle+

"Unsere Sprudelflasche ist nicht nur für Wanderinnen oder Velofahrer sinnvoll," erläutert Käser. "Alle, die sich an öffentlichen Orten aufhalten, wo es Leitungswasser gibt, profitieren von THE FIZZ. Zum Beispiel Studierende in den weitläufigen Räumlichkeiten der Hochschulen, Behördenmitarbeiterinnen, Selbstständige im Co-Working-Space und viele mehr. In diesen Situationen kaufen die Menschen oft Mineralwasser in Plastikflaschen – das ist jetzt unnötig."

Ökologisches Design

Nachhaltigkeit ist nicht nur das persönliche Anliegen von Käser und Co-Founder Linus Lingg. "Unsere Kundinnen und Kunden erwarten, dass die Alternative zu Plastikflaschen nicht nur mindestens ebenso bequem ist, sondern auch umweltfreundlicher. Und da haben wir einiges zu bieten." Die Flasche mit dem Adapter besteht im Wesentlichen aus Aluminium. Entscheidend für die ökologische Vorteilhaftigkeit sind Käser zufolge die (fast) unbegrenzte Nutzungsdauer der Flasche, die Wiederauffüllbarkeit des Kohlensäure-Gastanks sowie die Nutzung von lokalen Wasserressourcen: "Eine Studie im Auftrag des Bundesamts für Umwelt Schweiz zeigt, dass Wassersprudler zu Hause den ökologischen Fussabdruck von Sprudelwasser im Vergleich zu PET-Wasserflaschen um über 90 Prozent reduzieren können. In einer ähnlichen Grössenordnung wird sich auch unsere Lösung bewegen."

Das Start-up steht noch am Anfang: Die AG ist am 13. Mai 2022 in Aarau eingetragen worden, mit Partnerinnen und Lieferanten sind Käser und Lingg in fortgeschrittenen Gesprächen. „Die Standortförderung hat uns enorm geholfen, die richtigen Kontakte zu knüpfen“, sagt Käser. „Über GeniSuisse haben wir einen Start-up-Experten als Coach an die Seite gestellt bekommen. Und das Hightech Zentrum Aargau hat uns unterstützt, ein Hochschulprojekt aufzusetzen – auch finanziell.“ Käser und Lingg stammen aus dem Aargau und sind überzeugt, dass der Kanton Aargau die idealen Rahmenbedingungen für die Entwicklung ihres Geschäfts bietet: „Hier hat die Förderung junger Unternehmen einen hohen Stellenwert.“

Und wo soll die Reise hingehen? Käser formuliert klare Ziele: „Nächstes Jahr wollen wir siebenstellige Absatzzahlen vorweisen. Unsere Vision ist, dass Plastikflaschen für unterwegs vollständig überflüssig werden und jeder ortsungebunden Sprudelwasser trinken kann, auch mit Geschmack, auch in Flaschen, die sich selbst reinigen.“ Ideen für die Zukunft gibt’s bei Bottle+ reichlich.

Blogbeitrag vom 25. August 2022

Jelena Teuscher

Jelena Teuscher

Projektleiterin Kommunikation/Marketing
Tel.: +41 62 835 22 12

Wir berichten immer wieder über aktuelle Themen aus der Aargauer Wirtschaft, neue Start-ups, Trends aus Forschung und Entwicklung sowie über aktuelle Events.

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