Spezialthemen
Häusliche Gewalt ist vielschichtig und zeigt sich in unterschiedlichen Facetten. Hier finden Sie Informationen zu spezifischen Themen.
Gewalt im Alter
Häusliche Gewalt gegen ältere Menschen ist ein Tabuthema. Aus Familienloyalität, Scham oder Angst schweigen viele Betroffene. In der fachlichen Diskussion gerät die Problematik zunehmend in den Fokus. Im Zentrum steht die Frage, wie ältere Personen besser erreicht werden können. In diesem Kontext spielt der Gesundheitsbereich eine wichtige Rolle.
Die Broschüre "Häusliche Gewalt gegen ältere Menschen: Erkennen und Unterstützung einleiten" richtet sich an Fachpersonen aus dem Bereich Hilfe und Pflege zu Hause. Aber auch andere Berufsgruppen, die Zugang zu den Lebensverhältnissen älterer, mehr oder weniger betreuungs- oder pflegebedürftiger Menschen haben, wie zum Beispiel Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter oder Hausärztinnen und Hausärzte, werden angesprochen.
Herausgabe: Fachstelle Häusliche Gewalt in Zusammenarbeit mit der Anlaufstelle gegen häusliche Gewalt (AHG), der Fachstelle Alter und Familie, dem Spitex Verband Kanton Aargau und der Unabhängigen Beschwerdestelle für das Alter UBA. 2. aktualisierte Auflage März 2023.
- Informationen zum Nationalen Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt. ARTISET 01/02 2023
- Gewalt und Missbrauch im Alter. Pro Senectute Ratgeber
- Häusliche Gewalt gegen ältere Personen. Erscheinungsformen, Risikofaktoren, Problemfelder und Handlungsbedarf aus Sicht der Aargauer Fachstelle Intervention gegen häusliche Gewalt. SKP Info 3/2018. (PDF, 3 Seiten, 122 KB)
- Gegen die Scham und das Schweigen. Aargauer Pilotprojekt zur Sensibilisierung von Pflegefachpersonen gegenüber häuslicher Gewalt. Spitex Magazin 6/2018. (PDF, 4 Seiten, 328 KB)
- Wenn Angehörige zu Tätern werden. SonntagsZeitung vom 3. März 2019
Parent Battering – Gewalt von Kindern gegen ihre Eltern
Wenden minderjährige Kinder und Jugendliche Aggressionen und Gewalt gegen ihre Eltern an, spricht man von Parent Battering oder Elternmisshandlung. Die Eltern wissen häufig nicht, wie sie auf die Attacken und Gewalt ihres Sohnes oder ihrer Tochter reagieren können, und holen sich aus Scham oft erst spät Hilfe.
Das Spektrum angewandter Gewalt ist gross. Es reicht von verbalen Angriffen (Beschimpfen, Beleidigen), psychischem Druck (Drohen, Erpressen), Sachbeschädigung oder Diebstahl bis zu körperlicher Gewalt (Schlagen, Beissen, Kratzen).
Information für Betroffene
Der Flyer enthält Beratungsangebote im Kanton Aargau für betroffene Eltern.
Information für Fachpersonen
Im Begleitschreiben wird Parent Battering für Fachpersonen erläutert und Empfehlungen zum Umgang mit betroffenen Eltern beschrieben.
Herausgeberin: Fachstelle Häusliche Gewalt in Zusammenarbeit mit dem Schulpsychologischen Dienst, der Jugend-, Ehe- und Familienberatung und ask! – Jugendpsychologischer Dienst. 2. Auflage September 2023
- Geschlagene und bedrohte Eltern zeigen in der Not ihre eigenen Kinder an. NZZ vom 19. Mai 2018
- Wenn Kinder ihre Eltern bedrohen und schlagen. Fritz und Fränzi. Das Schweizer ElternMagazin vom 3. Mai 2018
Zwangsheirat
Zwangsheirat kommt auch in der Schweiz vor! Betroffen sind Menschen unterschiedlicher Herkunft und religiöser Zugehörigkeit. Auch Männer sind betroffen.
Zwangsheirat steht in der Schweiz seit 2013 unter Strafe. Im Kanton Aargau hat sich 2019 ein Netzwerk mit involvierten Behörden und Stellen gebildet, um Betroffene optimal zu unterstützen.
Der Leitfaden zu Zwangsheirat richtet sich an Fachpersonen im Kanton Aargau, die mit Zwangsheirat konfrontiert sind. Das sind unter anderem Lehrkräfte, Schul- und Jugendsozialarbeitende, Ärztinnen und Ärzte, Arbeitgebende oder Betreuende von Lernenden, Vereinsleitende.
Der Leitfaden zeigt mögliche Vorgehensweisen auf und erleichtert die Weiterleitung der Betroffenen. Ausserdem schafft er einen Überblick über die Akteurinnen und Akteure des Aargauer Netzwerkes und ihre Aufgabenbereiche.
Weitere Informationen
Absichtserklärung gegen Verschleppung und Zwangsheiraten im Ausland sowie gegen Festhalten und Zurückhalten im Ausland: Mit diesem Formular können Betroffene festhalten, dass sie nicht verheiraten werden möchten.
Betroffene und Fachpersonen finden hier Informationen und Unterstützung:
Opferberatung Aargau
www.opferberatung-ag.ch
Fachstelle Zwangsheirat (ganze Schweiz)
www.zwangsheirat.ch
Helpline 0800 800 007 (gratis)
- Zwangsheiraten sind verboten - dennoch geschehen sie zu oft. SRF vom 23. Dezember 2022
- Zwangsheirat in den Schulferien. NZZ vom 2. August 2022
Archiv
- Es gab so viele Zwangsheiraten wie noch nie. NZZamSonntag vom 6. März 2021
- Kinderehen nehmen während Corona erstmals seit Jahrzehnten wieder zu. NZZ vom 3. Dezember 2020
- Trotz Reisebeschränkungen: Zwangsheiraten sind auch im Coronasommer ein grosses Thema. AZ vom 13. Juli 2020
- Basler Appellationsgericht befasst sich mit Zwangsheirat und roher Familiengewalt. AZ vom 1. Juli 2020