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Aus der Praxis

Nützlinge aus Buntbrachen reduzieren Getreidehähnchen

In Weizenbeständen, die an eine Buntbrache oder einen Saum grenzen, ist der Befall mit Getreidehähnchen deutlich geringer als in Weizenbeständen ohne benachbarte Biodiversitätsförderflächen. Verantwortlich dafür sind Nützlinge, die von den artenreichen Flächen in die Kultur einfliegen.

Weizenfeld grenzt an eine Buntbrache

Buntbrachen sind dafür bekannt, dass sie viel Pflege benötigen und Unkraut- sowie Schneckendruck erzeugen können. Gefördert werden Buntbrachen hauptsächlich, weil sie seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten. Buntbrachen und Säume können aber auch positive Effekte auf die Entwicklung der benachbarten Kulturen haben. Genau dies belegt eine Untersuchung durch die Forschungsanstalt Agroscope an Winterweizen. In den Kantonen Aargau und Zürich wurden insgesamt 20 Weizenparzellen untersucht. Die Hälfte der Felder verfügte über Säume oder Buntbrachen mit bis zu 40 einheimischen Wildpflanzenarten in ihrer Nachbarschaft, die andere Hälfte blieb zum Vergleich ohne Saum oder Buntbrache. Die Studie zeigte in Weizenfeldern mit angrenzenden Brachen beziehungsweise Säumen eine deutlich geringere Dichte des Rothalsigen Getreidehähnchens (Eier -44%; Larven -66%) und weniger Schäden (-40%) als in Weizenfeldern ohne angrenzende Brachen beziehungsweise Säume. Darüber hinaus lag der durchschnittliche Ertrag bis 10 Meter in die Felder hinein um rund 10 Prozent höher. Die Autoren kommen zum Schluss, dass vielfältige Buntbrachen und Säume nicht nur eine positive Auswirkung auf die Biodiversität im Kulturland haben, sondern gleichzeitig auch die biologische Schädlingskontrolle beim Winterweizen fördern können.

Säume und Buntbrachen eignen sich für sonnige Standorte mit geringem Unkrautpotenzial. Informationen zur Anlage und Pflege von Säumen und Brachen finden Sie in den unten aufgeführten Merkblättern. Weitere Auskünfte erhalten Sie beim Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg (Niklaus Trottmann, 062 855 86 54). Betriebe mit Bewirtschaftungsvertrag Biodiversität wenden sich an das Büro Agrofutura.

Originalartikel unter www.naturwissenschaften.ch: Buntbrachen erhöhen Ertrag in benachbarten Weizenfeldern(öffnet in einem neuen Fenster)

Merkblätter