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Neue Koordinaten im Kanton Aargau

Basierend auf dem Bezugsrahmen LV95 wurden im Aargauischen Geografischen Informationssystem AGIS im Jahr 2017 bzw. in der amtlichen Vermessung im Jahr 2016 kantonsweit die neuen Landeskoordinaten eingeführt.

Die Grundlagen der bisherigen Landeskoordinaten wurden vor mehr als 100 Jahren geschaffen. Dieser sogenannte Bezugsrahmen LV03 genügt den heutigen Anforderungen nicht mehr. Die neuen Koordinaten basieren auf dem Bezugsrahmen LV95. Der "Nullpunkt" bleibt in Bern. Die alten, 6-stelligen Koordinatenwerte sind neu 7-stellig und haben die Bezeichnung E = 2'600'000 m (Ost) und N = 1'200'000 m (Nord). Höhen bleiben unverändert.

Ausgangspunkt der Kartenprojektion ("Nullpunkt") in Bern erhält neue Koordinaten:

Schweiz mit Koordinatenachsen beschriftet in LV03 (bisher) und LV95 (neu)
swisstopo

Zuständigkeiten

Im Rahmen eines Projekts wurden die Geodaten und Applikationen der AGIS-Infrastruktur auf den neuen Bezugsrahmen umgestellt. Fachstellen in den Departementen wie auch Aussenstehende (z.B. Gemeinden) sind für die Umstellung ihrer Applikationen und Daten selbst verantwortlich.

Termin

Der Datenaustausch mit dem AGIS war nach der Umstellung während einer Übergangsfrist von zwei Jahren (bis 2019) in beiden Bezugsrahmen gewährleistet.

Gemäss der Verordnung über Geoinformation (GeoIV) Art. 53 Abs. 2 endete die Übergangsfrist für den Wechsel des Lagebezugssystems und -rahmens von CH1903/LV03 zu CH1903+/LV95 für Referenzdaten am 31. Dezember 2016 und für die übrigen Geobasisdaten am 31. Dezember 2020.

Häufig gestellte Fragen

Wer ist durch den Bezugsrahmenwechsel betroffen?

Der Bezugsrahmenwechsel betrifft alle, die mit Geoinformationen oder Karten arbeiten. Endkunden, die Geoinformationen oder Karten lediglich visuell oder nur lesend konsultieren, sollten sich nicht mit den Hintergründen der Umstellung befassen müssen. Sie dürfen erwarten, dass die von ihnen benutzten Produkte konsistent umgestellt werden. Jene, die mit Geoinformationen in spezialisierten Systemen arbeiten oder solche Systeme betreuen, sollten die Hintergründe des Bezugsrahmenwechsels kennen. Auch Stellen, die Geoinformationen beziehen, selber erstellen, nachführen oder weitergeben, sollten sich vertieft mit dem Thema befassen und die Umstellung organisieren.

Hauptbetroffene der Umstellung sind demnach:

  • Zuständige für Geosysteme/-applikationen
  • Zuständige für Geodaten (Daten mit Geometrie oder mit x/y-Koordinaten in Tabellen)

Warum umstellen?

Mit der Einführung der neuen Koordinaten und des Bezugsrahmenwechsels wird man den Genauigkeitsansprüchen bei hochauflösenden Geodaten gerecht. Zudem wird der Datenaustausch mit Nachbarländern und in globale Systeme (z.B. Google Earth) erleichtert.

Daten mit alten Koordinaten sind nicht kompatibel mit dem neuen Bezugsrahmen und können folglich nicht mit Daten mit neuen Koordinaten kombiniert werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich über die korrekte Datentransformation zu informieren.

Würden die neuen Koordinaten bzw. der neue Bezugsrahmen nicht eingeführt, müssten genauere Vermessungen mit modernen Instrumenten wie GPS immer korrigiert werden, damit sie in den alten, verzerrten Bezugsrahmen passen. Dies würde mehr Zeit und Geld kosten und wäre zudem eine Fehlerquelle.

Mehr zum Thema

Weitere Informationen zum Thema finden Sie bei der amtlichen Vermessung des Kantons Aargau unter www.ag.ch/LV95