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Aargauer Naturpreis

Die Abteilung Landschaft und Gewässer zeichnet herausragende, innovative und wirksame Projekte zur Förderung der Biodiversität und naturnahen Entwicklung der Landschaft mit dem Aargauer Naturpreis aus. Preisanwärterinnen und -anwärter für den Aargauer Naturpreis 2024 können ab sofort ihre Projekte einreichen.

Der Aargauer Naturpreis

Der Aargauer Naturpreis widmet sich jährlich einem neuen Schwerpunkt und bewegt sich 2024 an den Siedlungsrand und in siedlungsnahe Gebiete. Damit knüpft er an das Schwerpunktthema “Lebensräume vernetzen – gemeinsam realisieren wir die Ökologische Infrastruktur” der Vernetzungsplattform an.

Für eine funktionierende Ökologische Infrastruktur ist die Vernetzung natürlicher Lebensräume zentral. Sie ist für das längerfristige Überleben der einheimischen Flora und Fauna grundlegend. Eine gut vernetzte Landschaft zeichnet sich auch durch eine feingliedrige Verzahnung des Siedlungsgebietes mit dem angrenzenden Kulturland oder dem Wald aus. Sie schafft damit ausserdem nah gelegene Erholungsräume für die Menschen und verbindet unterschiedliche Anspruchsgruppen miteinander. Der Aargauer Naturpreis 2024 sucht daher Projekte, die durch die naturnahe Neugestaltung oder Aufwertung von Flächen zur Vernetzung am Siedlungsrand und in siedlungsnahen Räumen beitragen. Sie sind geprägt von der Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure, welche Hand in Hand die Planung, Umsetzung und Sicherung der Massnahmen angegangen sind. Prämierungsfähige Projekte schaffen einen Mehrwert für eine funktionierende Ökologische Infrastruktur, gehen dabei auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Anspruchsgruppen wie Siedlungsentwicklung, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Freizeit/Tourismus ein und sind beispielhaft für das Miteinander von Biodiversität, Naherholung und Land-/Forstwirtschaft. Sie tragen zur landschaftlichen Aufwertung von Siedlungsrändern und Naherholungsräumen bei und schaffen Trittsteinbiotope für einheimische Zielarten.

Was ist der Aargauer Naturpreis?

Mit dem Aargauer Naturpreis zeichnet der Kanton Aargau jährlich wirksame und innovative Projekte zur Förderung der Biodiversität im Kanton Aargau aus und möchte weitere Menschen motivieren, diesen Vorbildern zu folgen.

Jahresschwerpunkt 2024

Unter dem Motto "Lebensräume vernetzen – gemeinsam realisieren wir die Ökologische Infrastruktur" fokussiert der Preis auf Projekte im Übergangsbereich zwischen Siedlungsgebiet und der angrenzenden Landschaft. Dabei werden die verschiedenen Lebensraum- und Nutzungsansprüche von Mensch und Natur berücksichtigt und miteinander vernetzt.

Wie mache ich mit? Wo und bis wann kann ich mein Projekt einreichen?

Projekte für den Aargauer Naturpreis können mit folgendem Formular online eingereicht werden.
Einsendeschluss ist der 20. August 2023.

Formular Projekteinreichung (PDF, 2 Seiten, 42 KB)

Welche Beurteilungs- und Ausschlusskriterien gibt es?

Beurteilungskriterien

  • Langfristiges Schaffen neuer Flächen oder Aufwertung bestehender Flächen im siedlungsnahen Umfeld
  • Vernetzungswirkung, Trittsteinfunktion und Wirkung für Zielarten
  • Aufwertung der Landschaft
  • Grad der Partizipation unterschiedlicher Akteurgruppen
  • Miteinander von Biodiversitätsförderung, Naherholung und Land-/Forstwirtschaft
  • Hohe Eigenverantwortung und Gewährleistung des Fortbestands
  • Das Projekt wurde nach 2020 umgesetzt und ist spätestens im Juli 2023 abgeschlossen.

Ausschlusskriterien

  • Unvereinbarkeit mit rechtlichen oder planerischen Vorgaben
  • Teil eines gesetzlichen Auftrags
  • Projekt des Kantons
  • Instandstellungs- und Unterhaltsarbeiten
  • Reine Konzepte, Planungen, Umsetzungshilfen oder Kursangebote und dergleichen

Was darf die Preisträgerschaft erwarten?

Die festliche Preisübergabe erfolgt jährlich im Rahmen der Vernetzungsplattform Natur 2030.

  • Der Hauptpreis wird mit einem Preisgeld von Fr. 15'000.– honoriert.
  • Die Jury kann einen Spezialpreis vergeben in einer Höhe von Fr. 5'000.–. Die Begründung für den Spezialpreis liegt in der Freiheit und Verantwortung der Jury.

Der Kanton gibt die Siegerprojekte via Medien bekannt und porträtiert sie in der Kommunikation der Abteilung Landschaft und Gewässer.

Die Preisträgerschaft verpflichtet sich, den Preis in Absprache mit der Abteilung Landschaft und Gewässer im Sinn der Förderkriterien einzusetzen.

Jury

Die Preisträger werden von einer Jury ausgewählt. Die Jury wird von der Abteilung Landschaft und Gewässer eingesetzt und ist breit abgestützt.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Botschafter

Als gebürtigem Aargauer liegt Urs "Ursus" Wehrli die Vielfalt der Naturräume und dessen Wert für die Naherholung der Menschen besonders am Herzen. Er präsentiert deshalb den jährlichen Aargauer Naturpreis als Botschafter.

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Naturpreis 2023

Die Gewinnerinnen und Gewinner

Die Gewinnerinnen und Gewinner des ersten Aargauer Naturpreises.

Im 2023 wurde im Rahmen der "Vernetzungsplattform Natur 2030" am Freitag, 10. März 2023, zum ersten Mal der Aargauer Naturpreis verliehen. Mit dem Preis wurden verschiedene beispielhafte, innovative, nachahmenswerte Vorhaben zur Förderung der Biodiversität im Siedlungsgebiet ausgezeichnet.

Für den Naturpreis 2023 wurden erfreuliche 17 Projekte eingereicht. An die Projekte wurden hohe Anforderungen gestellt. So mussten unter anderem neue Flächen für die Biodiversität geschaffen, gezielt seltene und gefährdete Arten und hierfür geeignete Lebensraumelemente gefördert sowie die ökologische Qualität bestehender Flächen verbessert werden. Die hohen Anforderungen an ein Projekt der Kategorie "Aargauer Naturpreis regional" (2 Projekte eingereicht) konnte keines der eingereichten Projekte erfüllen. Entsprechend entschied die Jury in Absprache mit der Projektleitung, dass in der Kategorie "Aargauer Naturpreis lokal" (13 Projekte eingereicht) deren drei (1 x 1. Preis, 2 x 2. Preis ex aequo) ausgezeichnet werden. Ausserdem beantragte die Jury, für ein spezielles Projekt einen "Spezialpreis der Jury" zu vergeben. In der Kategorie "Aargauer Naturpreis kommunal" (2 Projekte eingereicht) konnte ein Projekt ausgezeichnet werden. Die Preisträger wurden von einer breit abgestützten Jury ausgewählt.

Lokal 1. Preis: "Lebendiger Rosengarten", Zofingen

Im Rosengarten, einem ehemaligen Friedhof, haben der Verein "Lebendiger Rosengarten" und die Stadt Zofingen gemeinsam mit der Bevölkerung eine für die Schweiz einmalige Sammlung an Wildrosen angelegt, Kleinstrukturen für Tiere geschaffen, einen Nasch- und Nutzgarten angelegt und gar Baukurse für Trockensteinmauern durchgeführt. Der historische und denkmalgeschützte Wert wurde dabei erhalten und neu in Szene gesetzt.

Der Rosengarten Zofingen ist damit für die Jury beispielhaft, wie man mit einer bestehenden historischen und konventionell begrünten Parkanlage überzeugend umgehen kann, indem man sie biodivers gestaltet, ohne die unter Schutz stehende Substanz zu zerstören und ein Mosaik von verschiedenen Räumen mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten und Nutzungsmöglichkeiten für Jung und Alt schaffen kann. Der Rosengarten hat sich zu einem Ort entwickelt, welcher von der Bevölkerung mitgetragen, mitgestaltet und nachhaltig belebt wird.

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v.l.n.r.: Regierungsrat Stephan Attiger, Urs "Ursus" Wehrli, Preisträgerinnen "Lebendiger Rosengarten", Jury-Präsidentin Sibylle Lichtensteiger

Lokal 2. Preis: "Naturgarten Schönegg", Brugg

Beim Alterszentrum Schönegg der Schönegg Brugg AG ist die gesamte Umgebung von Grund auf neugestaltet worden. So wurden beispielsweise 600 Quadratmeter Parkplatzfläche durch einen Naturgarten mit Lebensraum für Pflanzen und Tiere ersetzt sowie für die Menschen ein Ort zum Verweilen und Beobachten geschaffen. Geplant und umgesetzt wurde das Projekt durch das Landschaftsarchitekten-Team rund um Felix Naef von den naef landschaftsarchitekten.

Das Projekt zeigt vorbildlich auf, wie auch zuvor versiegelte Flächen für die Natur zugänglich gemacht und durch effiziente Flächennutzung eine grosse Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume geschaffen werden können, ohne dabei die Ästhetik zu vernachlässigen. Die private Fläche ist dank der öffentlichen Zugänglichkeit nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner des Alterszentrums eine Bereicherung, sondern auch für alle anderen Menschen, die gerne die Natur beobachten wollen. Ein sehr gelungenes Projekt, das verdientermassen den zweiten Preis in der Kategorie lokale Projekte erhält.

v.l.n.r.: Regierungsrat Stephan Attiger, Urs "Ursus" Wehrli, Preisträger "Naturgarten Alterszentrum Schönegg", Jury-Präsidentin Sibylle Lichtensteiger

Lokal 2. Preis: "Naturpark Barmelweid ", Erlinsbach

Die Klinik Naturpark Barmelweid hatte bei der Neuplanung des Hauptgebäudes von Anfang an das Ziel, die 15 Hektaren Klinikumgebung so zu planen, dass diese ein Abbild der natürlich vorkommenden Umgebung wird. So finden sich heute ein kleiner Föhren- und Birkenwald, Orchideen und eine Streuobstwiese mit alten Sorten auf dem Grundstück der Klinik. Dank der Wahl lokal vorkommender Pflanzenarten haben dort vorkommende Insekten, Vögel und Amphibien wieder mehr Platz zum Leben. Umgesetzt wurde das Projekt von der Bryum GmbH, rund um das Landschaftsarchitekten-Team von Daniel Baur.

Das glaubwürdige Gesamtkonzept hat die Jury bewogen, diesem Projekt ebenfalls den zweiten Preis in der Kategorie lokale Projekte zu verleihen.

v.l.n.r.: Regierungsrat Stephan Attiger, Urs "Ursus" Wehrli, Preisträger "Naturpark Klinik Barmelweid", Jury-Präsidentin Sibylle Lichtensteiger

Kommunal: "Mehr Natur im Dorf", Küttigen

Das Projekt "Mehr Natur im Dorf" initiiert von Viktor Schmid und Andrea Lips von der Kommission für Natur- und Landschaftsschutz Küttigen besticht damit, dass verschiedene Freiflächen in der Gemeinde mit dem Bau von Naturmodulen und naturnahen Elementen aufgewertet wurden. Dies sind einerseits Lebensräume und Trittsteine für Fauna und Flora im Siedlungsraum, andererseits kann mit diesen Modulen das Anliegen der Biodiversitätsförderung der Bevölkerung kommuniziert und anschaulich gemacht werden. Ein Grossteil der Initiative kam von der Bevölkerung selbst, die enorm engagiert und mit der Unterstützung des Werkhofs angepackt hat.

Die Jury hofft, dass mit dem Preis ein Impuls für mehr Biodiversität auf öffentlichen Flächen und für das Handeln kommunaler Behörden allgemein gegeben werden kann. In dieser Hoffnung und zur Ehrung des aussergewöhnlichen Engagements der Natur- und Landschaftskommission verleiht die Jury den ersten Preis der Kategorie kommunale Projekte der Gemeinde Küttigen.

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v.l.n.r.: Regierungsrat Stephan Attiger, Urs "Ursus" Wehrli, Preisträgerinnen und Preisträger "Mehr Natur im Dorf", Jury-Präsidentin Sibylle Lichtensteiger

Regional: Kein preiswürdiges Projekt

Für diese Kategorie konnte leider keines der eingereichten Projekte die vorgegebenen Kriterien erfüllen.

Spezialpreis: "Rettet den Feuersalamander", Schule Zeihen

Schülerinnen und Schüler der Schule Zeihen entdecken auf einer Strasse im Dorf totgefahrene Feuersalamander während des Unterrichts der "Draussenschule". Das war vor eineinhalb Jahren. Seither haben die Schulkinder der 3.–6. Klasse im Rahmen ihres neugeschaffenen Projekts "Rettet den Feuersalamander" beispielsweise Höhlen und weitere Kleinstrukturen gebaut, damit der Feuersalamander sich wohl fühlt. Parallel dazu ist die Quartierbevölkerung zum Thema sensibilisiert worden, damit sie zur Laichzeit mit ihrem Auto Rücksicht auf die Amphibien nehmen.

Dieses Projekt erfüllt aus Sicht der Jury die vorgängig definierten Kriterien des Aargauers Naturpreises zwar nicht exakt. Dennoch zeigte sich die Jury vom Projekt beeindruckt, weil die Problemwahrnehmung und die Handlungsbereitschaft von den Kindern und Jugendlichen selbst kam und die Schulleitung das Bestreben, etwas gegen den Missstand zu tun, erkannt und unterstützt hat. Um mit vereinten Kräften die Situation möglichst schnell zu verbessern, wurde kurzerhand die Rettung des Feuersalamanders in den Bildungsauftrag der Schule integriert, damit ein hoffentlich langfristiger Beitrag zum Amphibienschutz geleistet werden kann. Für dieses Engagement der Schüler und Schülerinnen und die Empfänglichkeit und Offenheit der erwachsenen Menschen in der Schule Zeihen und im Dorf, vergibt die Jury des Aargauer Naturpreises der Schule Zeihen einen Spezialpreis der Jury ausserhalb der gängigen Kategorien, als Anerkennung und durchaus auch als Motivation für andere Schulen.

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v.l.n.r.: Regierungsrat Stephan Attiger, Urs "Ursus" Wehrli, Preisträgerinnen und Preisträger "Rettet den Feuersalamander", Jury-Präsidentin Sibylle Lichtensteiger

Danksagung

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die ihre Projekte für den Naturpreis eingereicht haben. Auch alle anderen Projekte, bei denen es für den Preis nicht gereicht hat, haben ein grosses Lob verdient. Hinter allen Eingaben stehen motivierte Personen, die sich mit viel Arbeit für den Erhalt unserer Natur und Artenvielfalt einsetzen.