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4. Feldkurs mit Freiwilligen in Vindonissa

Blick ins römische Amphitheater von Vindonissa.

Auf den Spuren der Gesellschaft Pro Vindonissa: anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens fand der 4. Feldkurs 2022 in Vindonissa statt.

Die archäologische Forschung in Vindonissa reicht weit vor die Gründung der Kantonsarchäologie zurück und ist in ihren Anfängen im Wesentlichen dem Engagement von geschichtsinteressierten Einheimischen zu verdanken. Aus Anlass des 125-Jahr-Jubiläums der Gesellschaft Pro Vindonissa begab sich die Kantonsarchäologie Aargau auf deren Spuren und führte den 4. Feldkurs, eine Ausgrabung nur mit Freiwilligen, beim Amphitheater von Vindonissa durch.

Das Amphitheater von Vindonissa – als markante Ruine seit je im Gelände sichtbar – steht am Ursprung der archäologischen Forschung in Vindonissa. Seit 1897 fanden regelmässig Ausgrabungen in diesem beeindruckenden Monument statt.

Freiwilligen-Blog

Beitrag 1: Mit dem Staubsauger auf den Spuren der Römer (8.9.2022)

Mit dem Staubsauger auf den Spuren der Römer

Drei Freiwillige legen präparieren eine Fläche auf dem archäologischen Feldkurs. Im Vordergrund zwei Staubsauger.
Foto: Anette, Freiwillige

von Anette, Freiwillige

Endlich ist es so weit. Wir verwirklichen einen lang gehegten Wunsch und machen uns auf den Weg nach Vindonissa zur diesjährigen Ausgrabungsstätte des Feldkurses. Unglaublich, dass es möglich ist, im Rahmen des Freiwilligenprogramms direkt neben dem Amphitheater zu graben – auf einem Platz, auf dem sich vor rund 2000 Jahren die Römer tummelten.

Viele Fragen schwirren in unseren Köpfen herum: Werden wir überhaupt etwas finden oder hat die Zeit sämtliche Spuren verwischt? Was werden wir finden? Werden wir unsere Aufgabe gut machen?

Die erste Arbeit, die für uns ansteht, ist ein nach dem ersten Abtrag durch den Bagger freigelegtes Ausgrabungsfeld (Planum) für die Dokumentation und weitere Arbeiten vorzubereiten. Zunächst sind die Ränder (Schnitte) und Flächen zu begradigen. Dies ist mitunter harte Knochenarbeit. Mit Bickel und Schaufel wird gearbeitet. Anschliessend wird feineres Werkzeug verwendet. Wir lernen, wie wichtig es ist, dass sämtliche Spuren, die der Bagger oder auch unsere Werkzeuge (Bickel, Schaufel etc.) hinterlassen haben, beseitigt werden. Abstehende Wurzeln werden abgeschnitten. Nur so lässt sich die Struktur für das geübte Auge erkennen. Ich gebe zu, mein Auge erkennt auch nach getaner Arbeit (noch) nicht sehr viel.

Endlich ist es so weit. Wir verwirklichen einen lang gehegten Wunsch und machen uns auf den Weg nach Vindonissa.

Anette Freiwillige

In unserem Team der Freiwilligen hat es viele, die bereits bei früheren Ausgrabungen dabei waren. Das ist grossartig. Die Kolleginnen und Kollegen haben viel Erfahrung und zeigen uns, wie die Arbeiten ausgeführt werden und geben uns wertvolle Tipps. Seite an Seite arbeiten, kniend nebeneinander. Jeder nimmt sich eines Streifens des Planum an. Wir tragen die lockere Schicht mit der kleinen Maurerkelle ab. Das schabende Geräusch begleitet uns. Die grösste Überraschung sind die Arbeitswerkzeuge, die zum Einsatz kommen. Wer für die Feinarbeit an Pinsel denkt, wird eines Besseren belehrt. Denn plötzlich ist es aus mit der Stille, welche nur von den schabenden Geräuschen durchbrochen wird. Wenn immer möglich kommt für die Feinreinigung ganz modern der Industriestaubsauger zum Einsatz! Und so wird dieses surrende Geräusch zum Begleiter dieses Nachmittags, während wir auf Knien Zentimeter für Zentimeter absaugen.

Was würden wohl die Römer dazu sagen, dass ihre Strassen und Plätze Jahrtausende später mit einem Staubsauger gereinigt werden?

Beitrag 2: Das erste Mal (9.9.2022)

Das erste Mal

Foto: Anette, Freiwillige

von Anette, Freiwillige

Bereits bei der Einführungsveranstaltung hat mich der Satz "Ausgraben heisst auch immer Zerstören" berührt. Selbst wenn die Fundstücke gut erhalten sind, entnehmen wir sie doch Schicht für Schicht ihrer ursprünglichen Umgebung und begehen dadurch eine kontrollierte Zerstörung des Befundes.

An der Grabungsstätte angekommen, verflüchtigen sich unsere ersten Bedenken. Wir erfahren, dass der Bagger bei der Vorbereitung des Planums auf ein Skelett gestossen ist. Die eine Hälfe des Skeletts liegt noch im Boden, die andere Hälfte im Aushub. Für uns und weitere Freiwillige gilt es nun als Erstes, diesen Aushub Schicht für Schicht abzutragen und nach weiteren menschlichen Überresten und Fundstücken zu suchen. Bereits nach kurzer Zeit halte ich zwei Wirbel in den Händen. Ihr fragt euch, was für ein Gefühl es ist zum ersten Mal menschliche Überreste aus einem (hoffentlich) anderen Zeitalter in den Händen zu halten? Es sind verschiedene Gefühle. Da ist die Freude, auf etwas sehr Spezielles gestossen zu sein. Ein weiteres Stück des Puzzles gefunden zu haben, während die Erde durch die Hände rieselt.

Da ist die Freude, auf etwas sehr Spezielles gestossen zu sein.

Anette Freiwillige

Es bewegen mich aber auch immer wieder Gedanken, wer dieser Mensch war. Was hat er erlebt, welche Lasten musste seine Wirbelsäule tragen? Wurde er im Kampf verletzt? War er glücklich oder hatte er viele Sorgen?

Beitrag 3: Legionarius Helveticus (11.9.2022)

Legionarius Helveticus

von Hans, Freiwilliger

Wieder einmal ist die hochmotivierte Gruppe von FreiwilligenarchäologInnen am Ergründen unseres römischen Erbes. Diesmal auf einer grossen Wiese in unmittelbarer Nähe des Amphitheaters von Vindonissa. Mit Schaufeln, Pickeln, Kellen, Staubsaugern und Birchmeiern arbeiten wir uns langsam in die Tiefe. Alles läuft gut und konzentriert, als die Szenerie sich plötzlich radikal verändert. Hundertschaften von modernen Schweizer Legionären werden in Truppentransportern herangeschafft, überschwemmen den Ausgrabungsplatz. Es handelt sich aber nicht um einen Angriff; Fahnenübergabe im Rund des benachbarten Amphitheaters ist angesagt.

Aber für die mässig enthusiastischen Soldaten heisst es erst einmal - warten, warten, warten. Nach geraumer Zeit hält sich einer dieser wackeren Kämpfer am Zaun fest, der mein Grabungsfeld umschliesst und es entwickelt sich folgendes, bemerkenswerte Gespräch zwischen dem Freiwilligenarchäologen (FA) und dem Legionarius Helveticus (LH).

Was machen Sie da?

Rekrut
  • LH (nach längerem Zuschauen): "Was machen Sie da?"
  • FA: "Römer ausgraben."
  • LH: "Hä?"
  • FA: "Römer ausgraben."
  • LH: "Was für Römer?"
  • FA: "Wir untersuchen den Boden nach römischen Funden."
  • LH: "Da hat es Römer drunter!?"
  • FA: "Römische Überreste, Mauern, vielleicht Gegenstände aus der Zeit."
  • LH: "Aha."
  • FA: "Es liegt ja nahe, dass man unmittelbar neben dem Amphitheater solche Spuren findet."
  • LH: "Neben dem was?"
  • FA: "Dem römischen Amphitheater da drüben."
  • LH: "Theater? Wo?"
  • LA: "Amphitheater. Da haben Kämpfe von Gladiatoren und Tieren stattgefunden. Zur Unterhaltung der Leute. Gleich da drüben."
  • LH (schaut in die angezeigte Richtung): "Aha. Und weshalb gräbt man das aus?"
  • FA: "Nun, weil es doch interessant ist zu wissen, wie sich das alles vor 2000 Jahren abgespielt hat, wie die Menschen damals lebten, was sie taten... Was tun Sie hier eigentlich?"
  • LH: "Nichts."

Bald nach diesem Meinungsaustausch hörte man dann die Militärmusik und die kurzen Befehle aus dem Amphitheater, und ich stellte mir mitten unter den Hunderten den einen Rekruten vor, dessen Gedanken intensiv mit dem archäologischen Erbe, welches ihn umgibt, beschäftigt waren. Oder auch nicht.

Nun, Freiwilligenarchäologie soll ja auch zur Förderung des Bewusstseins für unser historisches Erbe in der Bevölkerung beitragen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich an jenem Tag in dieser Hinsicht erfolgreich war.

Beitrag 4: Das steinerne Herz (12.9.2022)

Das steinerne Herz

Stein in Form einews Herzens.
Foto: Martha, Freiwillige

von Martha, Freiwillige

Eigentlich wollte ich beim diesjährigen Feldkurs, der unmittelbar neben dem Amphitheater stattfindet, das Kamel bzw. die restlichen Knochen des Kamels finden. Der früher im Amphitheater gefundene Kamelknochen ist heute im Vindonissa Museum ausgestellt. Da müssten doch noch mehr Knochen zu finden sein, dachte ich. Ich sah die Schlagzeilen schon vor mir: "Das Kamel von Vindonissa".

Doch nun sitze ich neben einem Baggeraushub und habe den Auftrag, diesen nach menschlichen Knochen zu durchsuchen. Der Mensch, dessen Überreste wir suchen, soll in der Spätantike gelebt haben, vermuten die Fachleute. Wenn wir genug Knochenmaterial finden, soll eine C14-Untersuchung zeigen, ob diese Vermutung richtig ist.

Mein Winkelkratzer löst eine kleine Erdkrumenlawine aus. Da rollt mir ein Stein vor die Füsse. Er hat die perfekte Form eines Herzens.

Ist es das steinerne Herz des gesuchten Menschen?

Martha Freiwillige

Ist es das steinerne Herz des gesuchten Menschen? Das wäre ein gutes Thema für ein Märchen. Eine vage Erinnerung an die Erzählung von E.T. A. Hoffmann taucht auf. Dass auch eine Kriminalgeschichte bzw. Schelmenroman von A. Schmidt mit diesem Titel geschrieben wurde, ergibt meine Google-Recherche. Somit ist meine Lektüre für die nächste Zeit gegeben. Daneben werde ich beim weiteren Stöbern im Aushubhaufen über ein Märchen mit dem steinernen Herzen sinnieren.

Beitrag 5: Die Himmelsleiter (19.9.2022)

Die Himmelsleiter

Foto von Bruna, Freiwillige

von Bruna, Freiwillige

Ich bin nun bereits die 3. Woche im Feldkurs auf der Amphiwiese in Windisch im Einsatz. Meine Schatztruhe hat sich gefüllt mit weiteren Erfahrungen, Erkenntnissen, neu erworbenen Fertigkeiten, viel Spannung, Erlebnissen und schönen Begegnungen.

Während dieser Ausgrabungszeit ist das Archäologie-Leiterli mein steter Begleiter, sei es beim sicheren Absteigen in die Grabungsgrube, sei es beim Fotografieren des präparierten Planums, um aus luftiger Höhe ein möglichst objektives Dokumentationsbild zu erhalten. Das Treppchen dient ebenso als Sitz während des akribischen Zeichnens wie auch als praktische Ablagefläche. Einmal musste es gar als Klemmhilfe für das Beschattungsvlies herhalten.

Meine Schatztruhe hat sich gefüllt mit weiteren Erfahrungen, Erkenntnissen, neu erworbenen Fertigkeiten, viel Spannung, Erlebnissen und schönen Begegnungen.

Bruna Freiwillige

Die Leiter begegnet mir aber nicht nur als Arbeitsinstrument, sondern regt mich auch zum Nachdenken an. Gerade beim zeichnerischen Dokumentieren, wenn man sich von Stein zu Stein vorarbeitet, kann man herrlich seinen Gedanken nachgehen. Ist es nicht fantastisch, nicht mehr an der Karriereleiter hängen zu müssen, stattdessen die Stufen als Metapher für das Erfahren von Wissen nutzen zu dürfen? Die Treppe kann durchaus auch Emotionen wecken; zum Beispiel, wenn eine Arbeit nicht zur vollsten Zufriedenheit des strengen Archäologen ausgeführt wurde. Dann heisst es schon mal: „Zurück zum Start!“ wie beim Leiterlispiel. Zu guter Letzt steht mir persönlich das Holztreppchen als Symbol für mein Glück. Denn ist es nicht wunderbar, mit Gleichgesinnten so nah am Geschehen einen Beitrag zur Erhaltung unseres Kulturerbes leisten zu können? Da muss man sich im siebten Himmel fühlen!

Beitrag 6: Knochenarbeit (21.9.2022)

Knochenarbeit

Foto von Martha, Freiwillige

von Martha, Freiwillige

In diesem Feldkurs haben wir es mit anderen Funden zu tun als in den letzten Jahren. Waren es im Steinacher in Gebenstorf vor allem Keramikscherben, grösstenteils von Amphoren, sind es jetzt, ebenfalls auf einem von den Römern benutzten Areal, vor allem Knochen, die gefunden werden.

Diese Knochen zu waschen ist meine Aufgabe. Manche Knochen sind hart, fest und stark. Diese kann man bedenkenlos, aber trotzdem mit der notwendigen Behutsamkeit säubern. Andere Knochen zerbröseln einem in den Händen. Zurück bleiben kleine und kleinste Stücke, die trotzdem aufbewahrt werden müssen. Dazwischen gibt es diejenigen Knochen, die mit dem Schwamm behutsam abgetupft, zusammenbleiben und so, wenn nicht klinisch rein, doch von Erde grösstenteils befreit werden können. Die Schwierigkeit ist manchmal, vor dem Anfassen zu erkennen, um welchen Waschtyp es sich bei dem betreffenden Knochen handelt.

Etwas ganz anderes sind die menschlichen Knochen. Hat sich die Ehrfurcht, 2000 Jahre alte von Menschen geschaffene Gegenstände in den Händen zu halten, mit der Zeit und mit dem vielen Hantieren damit etwas gelegt, so sieht es bei den menschlichen Überresten anders aus.

Auch wenn es 'nur' noch materielle Überreste sind: die Knochen waren Teile eines Menschen und ich möchte diesem mit dem nötigen Respekt begegnen.

Martha Freiwillige

Die Knochen fühlen sich zwar, wie die Tierknochen, hart und holzähnlich an. Es ist nichts Schleimiges oder Unangenehmes zu fühlen. Im Gegenteil, ich vermeine eine gewisse Trockenheit und Wärme zu spüren. Trotzdem, der Knochen war einst in einem menschlichen Körper. Ich fasse damit etwas, das tief in einem menschlichen Körper war, also eigentlich etwas sehr Intimes an. Um diesen Knochen herum wurde gelebt, geatmet, gefühlt. Auch wenn es "nur" noch materielle Überreste sind: die Knochen waren Teile eines Menschen und ich möchte diesem mit dem nötigen Respekt begegnen.

Waschen kann ja durchaus eine meditative Tätigkeit sein. Menschenknochen bringen einem auf den naheliegenden Gedanken an den Tod. Wir alle werden einmal so enden. Ist das alles, was in 2000 Jahren von uns übrig bleibt?

Beitrag 7: Die Wissenschaft der Knochen (23.9.2022)

Die Wissenschaft der Knochen

Eine Sammlung von Knochen an einer Wand aufgereiht.
Foto von Urs, Freiwilliger

von Urs, Freiwilliger

Mein erster Einsatz als Freiwilliger im Rahmen des 4. Feldkurses neigte sich dem Ende zu. Nach vier Tagen harter körperlicher Arbeit spürte ich (fast) alle Knochen von der ungewohnten Arbeit. Trotz Müdigkeit und Muskelkater: Ich habe viel gelernt in dieser Woche, mit Schaufel, Pickel und Staubsauger hantiert, stets mit wachem Auge nach Fundstücken Ausschau gehalten. Bei jedem rötlich schimmernden Stein glaubte ich eine Tonscherbe entdeckt zu haben, doch meist handelte es sich um einen gewöhnlichen Stein. Das ist der erwartete Alltag archäologischer Tätigkeit; manchmal braucht es Geduld, bis sich die Zeugen der Vergangenheit zu erkennen geben − oder Glück. Gross war daher die Freude im Team über die in den letzten Tagen und Wochen entdeckten römischen Fundstücke, seien es eine Münze, ein Ziegelstein, eine Mauer oder menschliche Überreste im Gräberfeld.

Manchmal braucht es Geduld, bis sich die Zeugen der Vergangenheit zu erkennen geben − oder Glück.

Urs Freiwilliger

Den Abschluss bildete eine Exkursion an die Universität Basel, wo es auch um Knochen ging, aber nicht um die eigenen, von der Arbeit schmerzenden. Ein Besuch der Abteilungen Geoarchäologie und Anthropologie standen auf dem Programm. Örni Akeret vom IPNA (Integrative Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie) hatte uns bereits auf dem Grabungsplatz einen ersten Einblick ins Schlämmen vermittelt und erklärt, wie organische und anorganische Spuren aus der Erde geholt werden. Kleinste Spuren wie Blätter, Getreidekörner usw., die durch Verkohlung erhalten geblieben sind, können mit dieser Technik gewonnen und später wissenschaftlich analysiert werden, z.B. mit der C14-Altersbestimmung. Eindrücklich war auch die umfangreiche Sammlung verschiedenster Knochen und Skelette von Tieren aller Art, vom Mammut bis zum Krokodil.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen erhielten wir Einblick in die Sammlung der Interkantonalen Arbeitsgemeinschaft für Anthropologie (IAG) in Bottmingen. In unzähligen Schachteln werden hier menschliche Skelette aufbewahrt, untersucht und besondere Merkmale wie Krankheiten oder Todesursache bestimmt. Wir konnten also beobachten, was mit den bei den Ausgrabungen entdeckten menschlichen Überresten geschieht, wie sie untersucht und zugeordnet werden. Diese Arbeit erfordert besonderen Respekt, wenn man beispielsweise erfährt, dass hier ein Mann liegt, der auf Grund der Spuren Schmerzen erlitten hat, oder eine kaum 20-jährige Frau, die vermutlich an einer Krankheit verstorben ist. Besonders bedrückend ist es, wenn ein Mensch offensichtlich sein Leben durch Gewalteinwirkung verloren hat. Die Exkursion an die beiden Institute der Uni Basel bildete einen interessanten Abschluss des 4. Feldkurses.

Es bleiben Aufräumarbeiten für einen Teil des Teams. Der Einsatz hat unseren Horizont erweitert, war spannend und lehrreich. Wir bekamen Einblick in die Tätigkeit der Kantonsarchäologie, in Techniken bei Ausgrabungen und in die Geschichte von Vindonissa.

Vielen Dank allen, welche uns dieses Erlebnis ermöglicht haben.

Zurück in die Vergangenheit: eine Grabung von 1899

Archiv Kantonsarchäologie

Die bis heute zum Glück unbebaut gebliebene "Zirkuswiese" in der direkten Umgebung ist jedoch nahezu unerforscht. Ziel des 4. Feldkurses war es, den Zustand der archäologischen Reste im Boden abzuklären und zu prüfen, ob diese durch die intensive Nutzung der Wiese gefährdet sind. Dazu wurde ein Grabungsschnitt von 1899 erneut geöffnet und dokumentiert. Damals fand man römische Schichten und ein Skelett.