Wie Unternehmen Strom sparen

Die "IBB Brugg" kommt als Energieversorgungsunternehmen vom Fach und hat schon vor der Energiekrise mit Sparen angefangen. Jürg Schreier, Leiter Vertrieb Ingenieur- & Servicedienstleistungen, berichtet über seine Erfahrungen.

Wann haben Sie begonnen, auf Energieeffizienz zu setzen?

Seit die IBB Energieversorgungsanlagen baut, setzen wir auf Energieeffizienz. Dies ist für den finanziellen Ertrag aus den Anlagen ein entscheidender Faktor und immer direkt wirksam.

Was haben Sie bisher alles umgesetzt, um Energie zu sparen?

Wir haben mit dem IBB-Betriebsgebäude freiwillig an einem EnAW*-Programm teilgenommen und so während zehn Jahren den Verbrauch kontinuierlich um einen Drittel reduziert und sind entsprechend zertifiziert. Neben den üblichen Betriebsparameter (Heizgrenze, Nachtbetrieb und Heizkurve) analysieren wir in unseren Verbundanlagen stetig das Verbrauchsverhalten unserer Kunden und passen Bereitstellung und Energielieferung regelmässig an, um möglichst wenig Überschüsse (= Wärmeverluste) zu produzieren.

Welche Rolle spielen bei Ihnen erneuerbare Energien?

Eine sehr grosse Rolle. Wir sind schon länger dran, möglichst viele alternative Energiequellen zu erschliessen.

Wie sind Sie auf eine mögliche Strommangellage vorbereitet?

Wir sind vorbereitet: Eine Krisenorganisation ist installiert, diverse Szenarien wurden durchgespielt und entsprechende Massnahmen getroffen.

Was raten Sie anderen Unternehmen – welche Massnahmen bringen kurzfristig am meisten, welche langfristig?

Kurzfristig ist es lohnenswert, wo immer möglich die Betriebsparameter in enger Anlehnung an das Verbrauchsverhalten anzupassen. Für Wärme und Warmwasser wird am meisten Energie verbraucht, da lohnt sich der Aufwand (tiefere Komforttemperaturen, Nachtabsenkung, etc.)! Langfristig lohnt sich im Rahmen von Ersatzinvestitionen der Wechsel auf klimaneutrale Technik – die heutigen Energiepreise helfen dabei ungemein.

Was bereitet Ihnen, trotz der bereits getroffenen Massnahmen, diesen Winter/Frühling bezüglich Mangellage dennoch Kopfzerbrechen?

Die geopolitische Situation beschäftigt uns sehr.

*EnAW: Programm der Energieagentur der Wirtschaft, um Energiekosten zu senken.