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Oktober 2024

"Mit dem Kanton Aargau verbindet uns eine lange Freund­schaft"

Baden-Württembergs Grenze zu seinem Nachbarland Schweiz hat sich über die Jahrzehnte immer mehr zu einem verbindenden Element entwickelt. Das gemeinsame Fundament dafür sind zahlreiche Übereinkünfte, Verträge, Abmachungen und verschiedenste Formen der Zusammenarbeit zwischen dem Bund auf deutscher und Schweizer Seite, aber insbesondere auch auf Landes- und Kantonsebene, von Landkreisen und Kommunen.

Ministerpräsident des Bundeslandes Baden-Württemberg Winfried Kretschmann
© Staatsministerium Baden-Württemberg

Dabei verbindet uns nicht nur eine lange Grenze. Als Nachbarn haben wir viele gemeinsame Interessen, wir leben miteinander und voneinander. Die räumliche, aber auch wirtschaftliche, kulturelle und geistige Nähe von Schweizern und Baden-Württembergern macht das Verhältnis unserer beiden Länder so besonders: Die Bedürfnisse unserer Grenzregionen sind aufs engste verflochten.

Eine lange Freundschaft verbindet uns dabei insbesondere mit dem Kanton Aargau, der in vielerlei Hinsicht ein enger Partner geworden ist. Unter anderem organisieren wir seit vielen Jahren mit wechselndem Austragungsort unsere gemeinsame Demokratiekonferenz, bei der sich Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu verschiedenen Themen austauschen. Gleichzeitig wurde eine Vielzahl grenzüberschreitender Projekte und Bürgerdialoge auf den Weg gebracht, bei denen es insbesondere auch darum geht, den Menschen im Grenzraum und ihren Bedürfnissen eine Stimme zu geben. Unter dem Dach der Interreg A-Programme „Oberrhein“ und „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ werden Projekte umgesetzt, die auf vielfältige Weise das Leben im Grenzraum positiv beeinflussen. Und über die deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinkonferenz stehen der Kanton Aargau und Baden-Württemberg auch auf politisch-administrativer Ebene in einem engen und vertrauensvollen Austausch. Nicht zuletzt sind der Kanton Aargau und Baden-Württemberg natürlich auch wichtige Wirtschafts- und Handelspartner mit einer kontinuierlich steigenden Zahl an Grenzgängern in beide Richtungen.

Um diese guten Beziehungen auszubauen, entwickeln wir derzeit unsere im Koalitionsvertrag verankerte Schweiz-Strategie aus dem Jahr 2017 gemeinsam weiter. Sie zielt unter anderem darauf ab, die Zusammenarbeit in den zentralen Zukunftsfeldern verstärkt voranzutreiben, etwa die Wirtschafts- und Wissenschaftskooperationen in den Bereichen Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz oder der Gesundheitswirtschaft. Aber auch Klimaschutz, grenzüberschreitende Mobilität und Energiewirtschaft spielen eine große Rolle. Denn die Transformation zum klimaneutralen europäischen Industriestandort gelingt nur, wenn wir alle Kräfte bündeln und kooperieren.

Unsere grenzüberschreitende Zusammenarbeit hat dabei Modellcharakter in Europa, weil sie zeigt, dass beide Seiten in erheblichem Maß von einem guten, vertrauensvollen und verlässlichen Miteinander profitieren. Und sie kann auch als Vorbild für das Zusammenwachsen in Europa dienen, das wichtiger denn je ist, um unsere Innovationsstandorte und Demokratien zu stärken. In diesem Sinne ist die bilaterale Beziehung zwischen dem Kanton Aargau und Baden-Württemberg eine echte Erfolgsgeschichte, die einen guten Teil zu wirtschaftlicher Dynamik, Wohlstand und Stabilität in unseren Regionen beigetragen hat. Und daran wollen wir auch in Zukunft festhalten!