Neukonzeption Brückenangebote dem Grossen Rat zugestellt
:
Kantonale Schule für Berufsbildung erhält neues Dekret
Der Regierungsrat hat dem Grossen Rat die Totalrevision "Dekret über die Kantonale Schule für Berufsbildung" zugestellt. Darin werden die Brückenangebote neu geregelt. Demnach sind die zehnten Schuljahre künftig durch den Kanton zu führen und Teil der Sekundarstufe II.
Kernstück der Botschaft Totalrevision "Dekret über die Kantonale Schule für Berufsbildung" ist die Umsetzung der Neukonzeption Brückenangebote. Die zehnten Schuljahre erhalten einen definierten Platz in der Bildungssystematik. Sie werden in der Kantonalen Schule für Berufsbildung (KSB) zusammengefasst.
Rund 900 Lernende sind auf Brückenangebote angewiesen
Der Bund verlangt von den Kantonen, dass diese Massnahmen ergreifen, um Personen mit individuellen Bildungsdefiziten am Ende der obligatorischen Schulzeit auf eine berufliche Grundbildung vorzubereiten. Ca. 900 Lernende sind im Kanton Aargau bisher auf gegen ein Dutzend staatliche Brückenangebote angewiesen. Nach den beiden Teilrevisionen des Schulgesetzes und auf Grund parlamentarischer Vorstösse gilt es, die wenig übersichtliche Vielfalt an Brückenangeboten und Trägerschaften neu zu ordnen.
Neukonzeption Brückenangebote
Brückenangebote bereiten lern- und leistungswillige junge Leute nach einer vierten Klasse der Volksschul-Oberstufe auf die berufliche Grundbildung vor. Heute noch bestehende rechtliche und finanzielle Ungerechtigkeiten werden abgebaut. Brückenangebote sind künftig nach übereinstimmenden Zielsetzungen zu führen. Mit dem Weiterbildungsjahr Fricktal konnte seit dem Schuljahr 2000/01 das angestrebte Konzept erfolgreich erprobt werden. Nebst schulischen Lehrgängen sollen künftig in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft auch mit Praktika kombinierte Angebote aufgebaut werden. Mit den Lernenden wird ein Lernvertrag abgeschlossen. Sie werden gefordert, Bildungsdefizite abzubauen, berufsorientierte Stärken auszubauen und ihre Kompetenzen zu erweitern. Bei der Ausbildungsplatzsuche werden sie unterstützt. Definiert werden einheitliche Zulassungskriterien, zudem wird ein Abklärungsverfahren eingeführt. Erhoben wird künftig eine Aufnahmegebühr und eine Gebühr für leihweise überlassenes Lernmaterial.
Die nächsten Schritte
Spätestens ab 2007 sollen die Brückenangebote an allen Standorten durch die Kantonale Schule für Berufsbildung (KSB) geführt werden. In der Folge sind ca. 260 Lernende aus den Volks- und Berufsschulen in die KSB umzuteilen. Die Gemeinden werden dadurch um jährlich ca. 1 Million Franken entlastet. Der Kanton hat an Stelle der Gemeinden selbst Mietraum zu beschaffen. Der Regierungsrat beabsichtigt, die bereits bestehenden KSB-Standorte in Aarau und das Weiterbildungsjahr Fricktal in Rheinfelden weiter zu führen. Im August 2004 wird in Wohlen das Weiterbildungsjahr Freiamt eröffnet. Geplant ist ab 2005 im Ostaargau ausgelagerte KSB-Abteilungen aufzubauen. Die neuen Standorte dienen als Ersatz für die zehnten Schuljahre in der Volksschule, die aufgehoben werden. Im Rahmen der Regos-Umsetzung werden die Standorte der vierten Klasse Oberstufe unter Einbezug der zusätzlichen Angebote (u.a. Berufswahljahr neuntes Schuljahr) optimiert.