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Elektrosmog und nichtionisierende Strahlung

Die Wirkung auf den Menschen

Die Wirkung der nichtionisierenden Strahlung (NIS) auf den Menschen ist trotz intensiver Forschung noch nicht bis ins letzte Detail geklärt.

Flachdach mit einem Stahlmasten mit verschiedenen Mobilfunkantennen
Stahlmasten mit Mobilfunkantennen (© Kanton Aargau)

Da sich die Nachfrage nach mobilen Daten ständig erhöht, werden entsprechend die Mobilfunknetze ausgebaut. Das führt zu Unsicherheiten im Gesundheitsbereich, vor allem bei den fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung, die sich als elektrosensibel einstufen.

Nach streng wissenschaftlichen Massstäben wurden keine neuen Gesundheitsrisiken unterhalb der Immissionsgrenzwerte der ICNIRP (Internationale Strahlenkommission) nachgewiesen. Im Widerspruch dazu gibt es aber Hinweise auf eine Gefährdung der Gesundheit und eine Beeinträchtigung des Wohlbefindens bei NIS-Belastungen unterhalb der Immissionsgrenzwerte.

Im Auftrag des BAFU sichtet seit 2014 eine Beratende Expertengruppe NIS (BERENIS) die neu publizierten wissenschaftlichen Arbeiten zu den gesundheitlichen Auswirkungen von nichtionisierender Strahlung. In dieser Expertengruppe sind Medizinerinnen und Mediziner, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Ingenieurinnen und Ingenieure vertreten. Die Expertengruppe wählt diejenigen Studien zur detaillierten Bewertung aus, die aus ihrer Sicht für den Schutz des Menschen von Bedeutung sind oder sein könnten. Die Ergebnisse dieser Evaluation werden vierteljährlich in Form eines Newsletters publiziert. Gemäss BAFU dient diese Arbeit neben der Sicherstellung der Aktualität der Immissionsgrenzwerte auch der Früherkennung potenzieller Risiken. Das BAFU würde dem Bundesrat eine Anpassung der Grenzwerte empfehlen, wenn neue, gesicherte Erkenntnisse aus der Forschung oder aufgrund von Alltagserfahrungen dies erforderten. Laut Art. 7 NISV ist in einem solchen Fall eine Sanierung bestehender Anlagen vorgesehen.

Der Bundesrat beschloss im April 2022 die umweltmedizinische Beratungsstelle MedNIS zum Thema nichtionisierende Strahlung einzurichten. Sie wendet sich an Menschen, welche unter der nichtionisierenden Strahlung im Alltag leiden. Diese können sich nun über Hausärztinnen und Hausärzte an die MedNIS Fachpersonen weiterverweisen lassen. Falls dieser Weg verschlossen ist, kann direkt mit MedNIS Kontakt aufgenommen werden.

MedNIS führt überdies eine wissenschaftliche Studie zu elektromagnetischen Feldern und Gesundheit durch, um die Erfahrungen von Betroffenen zu sammeln und damit ein besseres Verständnis zu erlangen sowie die Qualität der medizinischen Versorgung zu erhöhen. Dafür wird ein ausführlicher Fragebogen (Aufwand ungefähr eine Stunde) ausgefüllt, die Daten werden vertraulich behandelt.