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Die Auengebiete

Auen am Rhein

Mit einer Gesamtfläche von 87 Hektaren sind Auengebiete entlang des Aargauer Rheinabschnitts vergleichsweise selten anzutreffen und liegen teils weit voneinander entfernt. Am Koblenzer Laufen findet sich die einzige noch erhaltene Stromschnelle am Hochrhein. Und durch Renaturierung ist das Gebiet Chly Rhy in Rietheim zu einem Auen-Bijou geworden.

Im Koblenzer Laufen finden sich die einzigen Stromschnellen des Hochrheins (© Oekovision GmbH, Widen)

Der Rheinabschnitt zwischen Stein am Rhein und Basel, der "Hochrhein", ist geprägt von Terrassenkanten und Talhängen, welche die seitliche Ausbreitung des Flusses bei Hochwasser auf weiten Strecken verhindern. Auengebiete sind deshalb natürlicherweise selten und wurden durch Flusskorrektionen und Kraftwerkbauten in der Vergangenheit weiter eingeschränkt.

Die Insel Bernau bei Leibstadt zeigt die für Aueninseln typische Linsenform (© Oekovision GmbH, Widen)

Von nationaler Bedeutung sind heute der Auenwald Rossgarten bei Schwaderloch mit der Insel Bernau, das Naturwald-Reserverat Haumättli in Möhlin und die Rheinaue Chly Rhy Rietheim. Diese bildet zusammen mit dem Koblenzer Laufen mit 50 Hektaren das grösste Auengebiet am Aargauer Rhein.

Markante Renaturierungsprojekte am Rhein:

  • Freilegung des Seitenarms Chly Rhy bei Rietheim, Aushebung von Weihern und Tümpeln, Bau neuer Wege und Brücken
  • Bau eines Umgehungsgewässers für Fische beim Stauwehr Bernau des Kraftwerks Albbruck-Dogern (880 Meter), Erhöhung der Restwassermenge und Strukturverbesserungen im Altrhein

Neues Leben am renaturierten Chly Rhy in Rietheim

Wo sich Totholz findet, ist der Moschusbock nicht weit. Seine Larve wächst in verrottenden Bäumen auf (© Oekovision GmbH, Widen)

Mit dem Wiederanschluss des Seitenarms Chly Rhy an den Hauptfluss und weiteren Massnahmen ist die Aue Chly Rhy zu einem Kernstück des Auenschutzparks Aargau geworden. Weiher, Tümpel, Riedwiesen, Totholz-, Kies- und Sandflächen sind wertvolle Lebensräume für Orchideen, Wildbienen, Käfer, Libellen, Heuschrecken und Kröten. Dem Biber schmecken die weichen Hölzer von Silberweide und Pappel; in sandigen Steilufern nimmt der Eisvogel Quartier. Ein neu angelegtes Wegnetz mit Aussichtsplattformen führt bis zu den Stromschnellen am Koblenzer Laufen und lädt zur Naturbeobachtung ein.