Überschwemmungsschutz für Villmergen
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Investition in die Zukunft
In Villmergen konnte am vergangenen Samstag das Hochwasserrückhaltebecken „Drachtenloch“ eingeweiht werden. Ein imposanter Erddamm, der quer zum Tal geschüttet wurde, soll die Gemeinde in Zukunft wirkungsvoll vor Hochwasserschäden schützen.
Die schweren Hochwasser im August dieses Jahres und die damit einhergehenden Schäden in Millionenhöhe haben die Dringlichkeit eines wirksamen Hochwasserschutzes im Aargau einmal mehr eindrücklich in Erinnerung gerufen.
Ein Pionierprojekt in Sachen Hochwasserschutz ist am Samstag in Villmergen, im Beisein von Regierungsrat Peter C. Beyeler sowie Gemeindeammann Paul Meyer, feierlich eingeweiht worden. Das Hochwasserrückhaltebecken "Drachtenloch" oberhalb der Gemeinde wird bei künftigen starken Regenfällen das Wasser des Hinterbachs abbremsen, aufstauen und dann in reduzierter Menge in Richtung Dorf ableiten. Auf einen teuren Vollausbau des Hinterbachs durch das Dorfgebiet kann somit verzichtet werden.
Kernstück des Rückhaltebeckens ist ein rund 13 Meter hoher und 80 Meter breiter Erddamm, der quer zum Tal geschüttet wurde. Hinter diesem Damm können maximal 122'000 Kubikmeter Wasser aufgestaut werden. Als Ablauf wird ein Stollen unter dem Erddamm durchgeführt. Die Drosselöffnung am Einlauf des Stollens lässt nur einen Abfluss von 6 Kubikmetern pro Sekunde passieren. Eine Menge, die der Dorfbach aufnehmen kann, ohne über die Ufer zu treten und Schäden anzurichten.
Die Gesamtkosten für das Hochwasserrückhaltebecken am Hinterbach im "Drachtenloch" belaufen sich auf rund CHF 4,4 Millionen. Finanziert wird das Projekt zu 30% vom Kanton, zu 44% von der Gemeinde und zu 26% vom Bund.
In seiner Ansprache zeigte sich Regierungsrat Peter C. Beyeler überzeugt, dass sich diese Investition rechnen wird. "4,4 Millionen sind viel, aber es ist gut investiertes Geld", meinte er. "Schliesslich stehen den Baukosten geschätzte Hochwasserschäden von rund 9 Millionen Franken gegenüber, welche durch das Rückhaltebecken in den nächsten Jahrzehnten verhindert werden können."