Neue Konzession für das Kraftwerk Albbruck-Dogern
:
Lösung des Restwasserproblems im Altrhein zwischen Leibstadt und Schwaderloch
Die Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG (RADAG) hat von den Anliegerstaaten (Bund, Baden-Württemberg, Kanton Aargau) für die nächsten 70 Jahre eine neue Konzession zur Nutzung des Rheins erhalten. Sie wird damit gleichzeitig verpflichtet, ein Dotierkraftwerk zu bauen und die Restwassermenge ab sofort von heute 5 m3/s auf 40 m3/s zu erhöhen. Mit diesem Entscheid kann eine der problematischsten Restwasserstrecken auf Aargauer Kantonsgebiet saniert werden.
Nach intensiven Verfahren und harten aber fairen Einspracheverhandlungen wurde der Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG (RADAG) von den Anliegerstaaten für 70 Jahre eine neue Konzession zur Nutzung des Rheins erteilt. Mit der Konzession verbunden ist die Auflage, ein Wehrkraftwerk mit einer Dotierturbine zu bauen. Die Restwasserstrecke zwischen Leibstadt und Schwaderloch wird damit ab sofort von 5 m3/s auf 40 m3/s erhöht. Bis zum Bau der Dotierturbine wird das Restwasser über die Wehranlage abgegeben.
Die Anlage Albbruck-Dogern wurde 1929 als Kannalkraftwerk gebaut. Die stetige, schrittweise Erhöhung der Ausbauwassermenge von 900 m3/s (1933), 1'060 m3/s (1950) und 1'100 m3/s (1978) hat aber dazu geführt, dass das ursprüngliche Flussbett des Rheins immer weniger Restwasser führte, was die aquatische Faune und Flora gefährdet hat.
Die Restwasserstrecke des Altrheins wurde deshalb vom Kanton Aargau als Sanierungsfall erster Priorität eingestuft. Gleichzeitig verlangt das eidgenössische Gewässerschutzgesetz, dass Restwasserstrecken bis spätestens Ende November 2007 saniert werden müssen.
Für die RADAG war eine Sanierung - ohne grosse Verluste an erneuerbarer, einheimischer und CO2-freier Energie - aber nur möglich, wenn sie zur bestehenden Anlage zusätzlich ein Wehrkraftwerk bauen konnte. Sie hat deshalb ein Gesuch für eine vorzeitige Neukonzessionierung inkl. neues Wehrkraftwerk (Dotierturbine) eingereicht. Die nun erteilte Konzession wird es der Kraftwerkbetreiberin in Zukunft erlauben, energiewirtschaftliche wie ökologische Ziele miteinander in Einklang zu bringen.
Das nun folgende Baubewilligungsverfahren wird durch eine Begleitkommission koordiniert und optimiert, wie sich dies bei andern Kraftwerksprojekten schon bewährt hat.