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Kein gekröpfter Nordanflug, weitere Optimierungen nötig :
Stellungnahme zum zukünftigen Betrieb auf dem Flughafen Zürich

Die vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) optimierten Betriebsvarianten für den Flughafen Zürich befriedigen aus Aargauer Sicht nicht. Erfreulich ist, dass die Flugrouten über dem Aargau so gelegt werden konnten, dass Siedlungsgebiete möglichst nicht direkt überflogen werden. Unverständlich ist, dass der gekröpfte Nordanflug immer noch als Option vorgesehen ist, obwohl die Bedingungen des Regierungsrats dazu nicht erfüllt sind. Die Aargauer Regierung fordert deshalb in ihrer Stellungnahme ans BAZL, die vorgeschlagenen Optimierungsvarianten nicht weiter zu verfolgen.

Der Bund legt im Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) fest, wie in Zukunft auf dem Flughafen Zürich gestartet und gelandet werden soll. Um die Entwicklung des Flugbetriebs mit der Raumentwicklung der betroffenen Kantone abzustimmen, läuft seit 3½ Jahren der SIL-Koordinationsprozess. Ende Januar 2008 stellte das BAZL den betroffenen Kantonen die optimierten Flughafenbetriebsvarianten zur Stellungnahme zu. In der Folge hat der Aargauer Regierungsrat diese geprüft und nun seine Stellungnahme eingereicht. Am dritten SIL-Koordinationsgespräch diskutieren die beteiligten Kantone und Bundesstellen am 3. April 2008 in Bern, welche Varianten des Flugbetriebs weiterverfolgt werden sollen.

Der Regierungsrat ist von den Resultaten der Optimierungsphase nicht befriedigt. Beide vorgeschlagenen optimierten Varianten auf Basis des bestehenden Pistensystems (E optimiert und E DVO) sehen einzig eine Verlagerung der heutigen Südanflüge in Richtung Norden vor. Damit würde der Aargau stärker belastet. Insbesondere die Variante E DVO, welche als einzige optimierte Variante die eingeschränkte Benutzung des süddeutschen Luftraums respektiert, wird vom Regierungsrat abgelehnt. Die in dieser Variante vorgesehene Doppelbelastung des Surbtals Starts auf der neuen Surbtal-Route bis 23.30 Uhr abends und Landungen mit dem gekröpften Nordanflug ab 06.00 Uhr morgens ist nicht akzeptabel. Der Aargau war bei diesen Optimierungsarbeiten nicht einbezogen, obwohl er stark betroffen würde.

Erfreulich sind jedoch die Resultate bei der Optimierung der Flugrouten. Diese konnten in Zusammenarbeit der Spezialisten der Unique mit den betroffenen Kantonen so gelegt werden, dass die Siedlungsgebiete möglichst nicht direkt überflogen werden. Damit konnte auch erreicht werden, dass die Lärmgrenzwerte mit Ausnahme von Schneisingen in allen Aargauer Gemeinden eingehalten werden. Allerdings ist dieser Optimierungsschritt noch nicht abgeschlossen.

Während sich im Juli 2007 die beteiligten Kantone weitgehend auf Basis des bestehenden Pistensystems auf die Variante E geeinigt hatten, welche sich am heutigen Flugbetrieb orientiert, zieht Landammann Peter C. Beyeler nun vor dem SIL-Koordinationsgespräch folgende Bilanz: "Nach der Optimierungsphase rückt eine gemeinsame Lösung wieder in weitere Ferne." Der Regierungsrat erwartet, dass die Optimierungsarbeiten ergänzt und mit Lärm- und Kapazitätsberechnungen dokumentiert werden, um den zukünftigen Betrieb des Flughafens Zürich möglichst breit abzustützen. Nur so können die Verbesserungen einen sicheren und leistungsfähigen Flughafenbetrieb gewährleisten.

Der Regierungsrat wird sich weiterhin vehement für die Anliegen der Aargauer Bevölkerung einsetzen im Bewusstsein um die Bedeutung des Flughafens Zürich und seiner Nähe zum Kanton.

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