Helvetik fürs Volk
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1798: Buch, CD-ROM und Wanderausstellung
Als erster Schweizer Kanton würdigt der Aargau die revolutionäre Zeit der Helvetik von 1798 mit Buch, CD-Rom und Wanderausstellung. Zielpublikum: die breite Bevölkerung. Am Freitag war Vernissage.
Noch während die Boten der eidgenössischen Orte Ende Januar 1798 ihre letzte Tagsatzung beendeten, stellten die revolutionären Aarauer in der Stadt den Freiheitsbaum auf. Damit war für die Untertanengebiete im heutigen Aargau der Startschuss gegeben für den Umsturz der alten Ordnung. Mit diesem Ereignis beginnt das Buch "Revolution im Aargau", verfasst von einem jungen Forschungsteam um den Badener Historiker Dr. Bruno Meier.
Zusammen mit einer CD-ROM und einer Wanderausstellung stellt das Werk das Ergebnis eines von der Aargauer Regierung in Auftrag gegebenen zweijährigen Forschungsprojekts dar. Der Aargau will damit die Umbruchszeit von 1798 bis 1803, an deren Ende der Kanton Aargau gebildet wurde, einem breiten Publikum näher bringen. Am Freitag war Vernissage im Stapferhaus auf der Lenzburg. Frau Landammann Dr. Stéphanie Mörikofer-Zwez und der Zürcher Sozial- und Wirtschaftshistoriker Prof. Bruno Fritzsche würdigten das Werk als beispielhaft für zeitgemässe Wissensvermittlung.
Fürs breite Publikum gedacht
Das Werk schliesst bestehende Forschungslücken vor allem im Bereich der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Es lässt den regionalen Unterschieden das nötige Gewicht zukommen und zeigt die Bedeutung der Helvetik für die spätere Entwicklung des Kantons. Konkrete Forschungsfelder sind neben den Ereignissen die neue politische Ordnung, die neue Staatssymbolik (mit Aarau als Hauptstadt), die Frage nach den Trägern des Umbruchs, der Widerstand gegen die neue Ordnung, die wirtschaftlichen Bedingungen und ein Rückblick auf das Ancien Régime.
Ausführliche Recherchen galten der helvetischen Statistik - eine Neuerung in dieser Zeit - und den bildlichen Darstellungen der Zeit. Diese beiden Bereiche werden umfassend auf der CD-ROM zugänglich gemacht. Die CD-ROM bietet Einstiegsmöglichkeiten via Ereignisse, Themen, Menschen und Orte. Buch und CD-ROM werden auch in einer kleinen Wanderausstellung präsentiert, die während des ganzen Jahres an ca. 30 Standorten im ganzen Kanton zu sehen sein wird.
Die moderne Präsentation soll gewährleisten, dass möglichst breite Kreise der Bevölkerung sich mit dem Thema auseinandersetzen können. Die Beschäftigung mit der Helvetik soll dazu verleiten, sich mit der gegenwärtigen und zukünftigen Gestaltung des Kantons Aargau auseinanderzusetzen.
Die Wanderausstellung ist am Sonntag, 9. November 1997 zwischen 13 und 17 Uhr im Stapferhaus zur öffentlichen Vorbesichtigung geöffnet.