Erste Erkenntnisse des Verkehrsmonitorings :
Wie wirken die Westumfahrung Zürich und die A4 im Aargau?

Nach Inbetriebnahme der Umfahrung Birmensdorf im Juli 2006 und der Westumfahrung Zürich im Mai 2009 konnte im November 2009 die A4 im Knonaueramt eröffnet werden. Damit ist eine der letzten grossen Lücken im Schweizer Nationalstrassennetz geschlossen worden. Die Autobahn A4 im Knonaueramt benutzen bereits heute bis 40'000 Fahrzeuge pro Tag. Durch den neuen Uetlibergtunnel fahren über 50'000 Fahrzeuge pro Tag. Etliche Strassenachsen auf dem Gebiet des Kantons Zürich konnten so massiv entlastet werden. Da die neue Autobahn nahe zur Kantonsgrenze Aargau/Zürich verläuft, waren auch Verkehrsverlagerungen in den Aargauer Regionen Mutschellen und Oberes Freiamt zu erwarten.

Mit den neuen Autobahnanschlüssen Birmensdorf und Affoltern a.A. hat sich die Anbindung der Regionen Mutschellen und Oberes Freiamt ans Nationalstrassennetz verbessert. Die Verkehrsströme haben sich der neuen Situation angepasst.

Zusammen mit der Stadt Zürich haben die beiden Kantone Aargau und Zürich den Verkehr Ende 2009 und Anfang 2010 an rund drei Dutzend Messstellen erfasst und mit den Daten aus den Jahren 2004 und 2005 verglichen. Wie prognostiziert hat der Verkehr auf der Achse über die Sädelstrasse und die Umfahrung Lieli zum Anschluss Birmensdorf stark zugenommen. Waren es 2005 noch knapp 5'400 Fahrzeuge pro Tag, fahren heute bereits über 12'000 Fahrzeuge pro Tag über diese Achse. Dafür gab es eine deutliche Entlastung auf der Mutschellenachse durch Rudolfstetten, nämlich von 19'000 auf 15'000 Fahrzeuge pro Tag. Auf der Kantonsstrasse durch Arni kam es nach der Eröffnung der Umfahrung Birmensdorf und der Westumfahrung zu einem mässigen Anstieg der Verkehrsbelastung. Heute ist hier dank der A4 die Verkehrsbelastung mit 4'100 Fahrzeugen pro Tag tiefer als 2005. Die mit dem kantonalen Verkehrsmodell prognostizierten Verkehrsverlagerungen im Raum Mutschellen/Kelleramt bestätigen sich also.

Im Bereich der Autobahn A4 Knonaueramt und dem Autoabahnanschluss Affoltern a.A. sind die erwarteten Verkehrszunahmen bisher noch nicht eingetroffen. Auf den Querachsen zwischen Merenschwand und Obfelden sowie Birri und Ottenbach ist die Verkehrsmenge bisher etwa konstant geblieben. Keine spürbare Veränderung gab es auch auf der Reussbrücke in Sins und auf der Längsachse zwischen Muri und Boswil.

Im Herbst 2010 wird das Monitoring zur Westumfahrung und A4 im ganzen Gebiet nochmals durchgeführt. Erst dann sind genauere Aussagen und Interpretationen möglich.