Borkenkäfer: jetzt handeln!
:
Aufruf von Behörden und Waldwirtschaftsverband
An einer Begehung in Staffelbach haben sich die Vertreter des Aargauischen Waldwirtschaftsverbandes und der Abteilung Wald über die aktuelle Situation an der Borkenkäferfront orientiert. Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer werden aufgerufen, sofort zu handeln, um grössere Borkenkäferschäden zu vermeiden.
Es war zu erwarten, dass die durch den Sturm Lothar aufgerissenen Waldbestände mit Fichten (Rottannen) auch für den Borkenkäfer ein gefundenes Fressen sind. Seit einigen Wochen zeigen sich im ganzen Kanton zum Teil massive Schäden. Die befallenen Bäume werden in kurzer Zeit dürr und sterben ab. Die einzige Gegenmassnahme besteht darin, die Bäume bei den ersten Anzeichen eines Befalls zu ernten und aus dem Wald abzuführen, damit die Borkenkäfer sich nicht weiter vermehren können. Die Entwicklung einer Käfergeneration dauert etwa 6 bis 7 Wochen. Trotz raschem und entschlossenem Handeln der Forstequipen, ist es nicht möglich, alle frisch befallenen Bäume vor dem Ausfliegen der Jungkäfer zu fällen und die Entwicklung zu stoppen. Es ist deshalb in einer zweiten Käferge-neration mit weiteren Schäden zu rechnen.
Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sind deshalb aufgerufen, in den bereits laufenden Massnahmen nicht nachzulassen und die frisch entdeckten Käfernester konsequent zu räumen. Dabei sind nötigenfalls Schwerpunkte zu setzen. Wichtig ist, dass die Massnahmen in ganzen Waldkomplexen von allen Waldbesitzenden mitgetragen werden.
Zur Zeit lässt sich frisches Käferholz noch knapp kostendeckend verkaufen. Der Waldwirtschaftsverband hat entsprechende Koordinationsmass-nahmen für den Holzabsatz und den Holztransport getroffen. Wo das Holz nicht mehr kostendeckend verwertet werden kann, müssen die befallenen Bäume mindestens gefällt und entrindet werden. Bäume, die vom Borkenkäfer bereits wieder verlassen wurden, können allerdings ruhig stehen gelassen werden. Von Ihnen geht keine Gefahr mehr aus, im Gegenteil, sie bieten Lebensraum für verschiedene Nützlinge, auch Feinde des Borkenkäfers, die mithelfen, die explosionsartige Vermehrung des Borkenkäfers zu stoppen.