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Biodiversität im Siedlungsraum: Das Potential bei kantonseigenen Liegenschaften ausschöpfen :
Die zuständigen Abteilungen des Kantons spannen zusammen

Die Biodiversität ist zunehmend unter Druck, auch im Siedlungsraum verschwinden immer mehr Tier- und Pflanzenarten. Gerade in Siedlungsgebieten bestehen aber viele noch ungenutzte Möglichkeiten, um die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. Der Kanton geht mit gutem Beispiel voran und will dieses Potential bei seinen Liegenschaften ausschöpfen. Dazu verstärkt er die Zusammenarbeit der zuständigen Abteilungen im Departement Finanzen und Ressourcen sowie im Departement Bau, Verkehr und Umwelt.

In der Schweiz sind fast die Hälfte der Lebensräume und mehr als ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten bedroht. Auch im Aargau ist der Handlungsbedarf sehr hoch, wie der kürzlich veröffentlichte fünfte Nachhaltigkeitsbericht des Kantons zeigt: Sowohl klimatische Veränderungen als auch die Siedlungsentwicklung oder Naherholung setzen die Biodiversität unter Druck. Die heute bestehenden Flächen an wertvollen Lebensräumen und deren Vernetzung genügen nicht, um den langfristigen Erhalt der Biodiversität zu sichern. Der Regierungsrat hat die Herausforderung erkannt und handelt auf mehreren Ebenen, so Landammann Stephan Attiger, Vorsteher Departement Bau, Verkehr und Umwelt. Einerseits habe er den Entwicklungsschwerpunkt Klimaschutz und Klimaanpassung geschaffen. Zudem hat der Regierungsrat im Entwicklungsleitbild 2021–2030 unter anderen die Strategie "Natürlichen Lebensraum gestalten und Landwirtschaft weiterentwickeln" beschlossen. Ihr Ziel: Die natürlichen Grundlagen, insbesondere Wasser, Boden, Luft und Biodiversität beziehungsweise funktionsfähige Ökosysteme langfristig sichern sowie Arten- und Lebensraumvielfalt fördern.

Handlungsbedarf bereits erkannt

Auch im Siedlungsraum verschwinden immer mehr Arten. Die Hauptgründe sind die Ausdehnung und Verdichtung von Siedlungsflächen sowie die Fragmentierung und Versiegelung von Grünflächen. Siedlungsgebiete haben im Gegenzug aber ein grosses Potenzial, um die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. Gleichzeitig kann die Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum oft zusammen mit Massnahmen zur Klimaanpassung kombiniert werden, etwa zur Reduktion des "Hitzeinseleffekts". Diese Synergien gilt es zu nutzen.

Der Kanton hat auch hier den Handlungsbedarf erkannt und setzt auf eine nachhaltige Entwicklung der kantonalen Freiflächen. Markus Dieth, Vorsteher Departement Finanzen und Ressourcen: "Im Rahmen der Erneuerung von Umgebungen werden die kantonalen Liegenschaften bereits heute auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit geprüft und nach Möglichkeit in ein übergeordnetes Freiraumkonzept der Standortgemeinde eingebunden oder als Insellösungen, sogenannte ökologische Trittsteine, entwickelt." So wurden im Rahmen des Mehrjahresprogramms Natur 2020 bei den kantonalen Liegenschaften bereits erste beispielhafte Projekte erfolgreich umgesetzt, beispielsweise die Naturmodule und die Pilotprojekte Siedlungsränder.

Vorbildfunktion stärker wahrnehmen

Im Nachfolgeprogramm Natur 2030 will der Kanton verstärkt seine Vorbildfunktion und seine Verantwortung im eigenen Kompetenzbereich wahrnehmen. Markus Dieth: "Dazu gehört insbesondere die Berücksichtigung von Biodiversitätsthemen bei kantonseigenen Neu- oder Umbauten und beim Unterhalt bestehender kantonseigener Liegenschaften und ihrer Umgebungen sowie nach Möglichkeit auch bei kantonsnahen Liegenschaften wie etwa den organisatorisch eigenständigen Kantonsspitälern." Zu diesem Zweck intensivieren die Abteilung Immobilien Aargau des Departements Finanzen und Ressourcen (DFR) und die Abteilung Landschaft und Gewässer des Departements Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) im Projekt "Biodiversität bei kantonalen Liegenschaften" ihre Zusammenarbeit in diesem Bereich.

Mit den Massnahmen, die im Projekt erarbeitet werden, will der Kanton eine breite Wirkung erzielen. Er will die Biodiversität rund um kantonale Liegenschaften mit geeigneten ökologischen Aufwertungsmassnahmen fördern sowie eine nachhaltigere und ökologischere Pflege von Grünflächen und Gebäudebegrünungen etablieren. So soll der Anteil einheimischer, standortgerechter Wildpflanzen steigen, auf den Grünflächen sollen Wiesenblumen, Wildsträucher und Bäume Lebensraum für mehr Vögel, Kleinsäuger und Insekten bieten. Die Grünflächen werden weitgehend giftfrei, düngerfrei und nachhaltig gepflegt und unterhalten. Mittelfristig werden die Temperaturen in und rund um die Gebäude angenehmer; der "Hitzeinseleffekt" wird reduziert. Um diese Ziele zu erreichen, will der Kanton zukünftig unter anderem Wettbewerbsausschreibungen so formulieren, dass Natur-Themen einen integralen Bestandteil darstellen.

Medienbilder

  1. Grüne Wiese mit Gebäude im Hintergrund
    Naturnahe Umgebungsgestaltung
  2. Bild von einem Wald mit viel Vegetation
    Naturnahe Umgebungsgestaltung
  3. Grüne Wiese mit Gebäudestruktur im Hintergrund
    Naturnahe Umgebungsgestaltung
  • Departement Bau, Verkehr und Umwelt
  • Departement Finanzen und Ressourcen